Offene Immobilienfonds verlieren bei Finanzanlageberatern immer stärker an Beliebtheit. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage der Ratingagentur Scope. Demnach bewerten nur zwei Prozent der in 91 Banken, Sparkassen und freien Finanzvertrieben befragten Berater die aktuelle Lage im Geschäftsfeld als sehr gut. Für unbefriedigend oder schlecht hingegen halten sie 30 Prozent und damit fünf Prozent als in der Vorjahresumfrage. Weniger als ein Viertel der Befragten erwartet zudem steigende Absätze mit offenen Immobilienfonds.

Für ein Drittel der Berater gibt es zu wenige Immobilienanlageprodukte am Markt. Sie wünschen sich neue. Insbesondere die freien Vermittler sehen sich der Umfrage zufolge einem limitierten Produktangebot gegenüber, da die Fonds von Deka und Union Investment ausschließlich über Sparkassen bzw. Volksbanken vertrieben werden. Die Produkte der beiden Institute machen zusammen mehr als die Hälfte des Angebots aus. Zudem klagen viele über einen Mangel an kleinen und flexiblen Fondsprodukten, an reinen Wohnimmobilienfonds sowie an Produkten mit globaler Ausrichtung.

Scope-Analystin Sonja Knorr macht die neuen gesetzlichen Regeln zu Mindesthalte- und Kündigungsfristen oder zum Freibetrag für die abnehmende Attraktivität von offenen Immobilienfonds verantwortlich. Nur fünf Prozent der befragten Berater gaben an, dass sich die neuen Regelungen positiv auf die Attraktivität der Produkte auswirken. Nach Ansicht der Analystin sorgten die neuen Gesetze zwar für einen zusätzlichen Erklärungsbedarf im Vertrieb. Langfristig könnten sie jedoch die Stabilität dieser Asset Klasse stärken - und damit auch ihre Attraktivität.

(PD)