Fondsmanager



Boris Jurczyk kam im Jahr 2009 zur Hamburger Privatbank Berenberg und managt seit Herbst 2010 den Berenberg European Equity Selection und seit Sommer 2012 den Berenberg Emerging Markets Equity Selection. Zuvor befasste sich der gebürtige Ostwestfale sich bei der WGZ Bank in Düsseldorf mit strukturierten Produkten. Seine Karriere verlief zunächst klassisch. Er absolvierte eine Lehre zum Bankkaufmann und schloss sein BWL-Studium als Diplom-Kaufmann ab. Sein Wissensdurst war jedoch noch nicht gestillt. Er erwarb danach einen Master in Finance und ist ebenfalls CFA-Charterholder. "Derzeit studiere ich Wirtschaftspsychologie", so Jurczyk. "Lernen ist mein Hobby."

Anlagestrategie



Menschen können an der Börse oft irren. Sie unterliegen etwa der Illusion, alles unter Kontrolle zu haben. Oder sie lassen sich von Angst oder Gier treiben. All dies zum Nachteil der Rendite. Jurczyk möchte solche emotionalen Fallstricke vermeiden. "Hoffnung und Panik spielen bei uns keine Rolle", sagt er. Boris Jurczyk ist ein sogenannter Quant-Manager. Er trifft keine Firmenchefs, sondern folgt strikt den Regeln seines computergestützten Modells, das er selbst entwickelt hat. Das Modell pickt Aktien aus dem Index Euro Stoxx Large heraus, die günstig bewertet sind und deren Kurse eine Resistenz in fallenden Marktphasen zeigen. "So wollen wir vermeiden, ins fallende Messer zu greifen", sagt Jurczyk. Zudem sollen die Aktien möglichst wenig schwanken, sodass er derzeit kaum Auto-, Banken- oder Ölwerte hält.

Portfolio



Im Schnitt hält Boris Jurczyk nur 25 Einzelwerte, die er gleich gewichtet. "Viele Aktien führen nicht automatisch zu einer guten Diversifikation", begründet der Berenberg-Fondsmanager sein Vorgehen. "Entscheidend ist das Korrelationsverhalten." Der Turnover ist beim Berenberg European Equity Selection recht hoch. Alle drei Wochen passt Jurczyk sein Portfolio neu an. "Die Transaktionskosten sind bei Large Caps aus der Eurozone aber überschaubar." Derzeit zählen Kering, KPN, Ryanair, SES oder Steinhoff International etwa zum Portfolio.

Rendite-Risiko-Profil



Auf dem Weg nach oben möchte Jurczyk mit dem Berenberg European Equity Selection stärker dabei sein als auf dem Weg nach unten, um den Euro-Stoxx-50-Index damit auf längere Sicht zu übertreffen. Damit folgt er der Maxime "Gewinne laufen lassen und Verluste vermeiden". Bislang konnte Jurczyk seine Ziele erreichen. Seine größte Outperformance erzielte er im Jahr 2011.

Fazit



Ein durchdachter regelgebundener Ansatz, der mit niedrigen jährlichen Kosten von 1,05 Prozent aufwartet.