Der Bund wolle gegen den Vorschlag stimmen, dass die Commerzbank Boni bis zum Doppelten des Grundgehalts zahlen kann, berichtete das "Handelsblatt" am Donnerstag unter Berufung auf Regierungskreise. Ob das aber reicht, um die Regelung zu Fall zu bringen, hängt von der Präsenz auf dem Aktionärstreffen und dem Votum der übrigen Anteilseigner ab. Für den Beschluss ist eine Zweidrittel-Mehrheit notwendig, bei einer Präsenz von weniger als 50 Prozent sogar eine Dreiviertel-Mehrheit. Der Bund verfügt über den staatlichen Bankenrettungsfonds SoFFin über 17 Prozent der Stimmrechte.
In der Europäischen Union dürfen Leistungszulagen für Banker ohne Zustimmung der Aktionäre maximal so hoch ausfallen wie deren jährliches Grundgehalt. Von der Obergrenze betroffen sind bei der Commerzbank 210 Mitarbeiter. Reguliererkreisen zufolge zahlt die zweitgrößte deutsche Bank im Branchenvergleich mäßige Boni.
Der Bonus-Regelung für den Vorstand, über die am Donnerstag ebenfalls abgestimmt werden soll, wolle die Bundesregierung dagegen zustimmen, hieß es in dem Zeitungsbericht. Die Boni von Vorstandschef Martin Blessing und seinen Kollegen dürfen nach dem Beschlussvorschlag maximal 140 Prozent des Fixgehalts erreichen.
Reuters