"Als ich vom Absturz hörte, ging mir immer wieder ein Satz durch den Kopf, den er sagte: 'Eines Tages werde ich etwas tun, was das ganze System verändern wird, und alle werden dann meinen Namen kennen und in Erinnerung behalten.'", wurde sie zitiert.
Die Interviewte beschreibt Andreas L. als "netten und aufgeschlossenen" Menschen, der allerdings Kritik an seiner beruflichen Situation geäußert habe. "Wir haben immer sehr viel über Arbeit gesprochen, und da wurde er ein anderer Mensch, er hat sich aufgeregt, unter welchen Umständen wir arbeiten müssen. Zu wenig Geld, Angst um den Vertrag, zu viel Druck."
Nach Erkenntnissen der französischen Staatsanwaltschaft ließ der 27-jährige Copilot den Airbus A320 von Germanwings am Dienstag absichtlich in Südfrankreich in eine Felswand stürzen, als der Flugkapitän ihn vermutlich für eine Toilettenpause allein im Cockpit gelassen hatte. "Er hat es getan, weil er gemerkt hat, dass durch seine gesundheitlichen Probleme sein großer Traum von einem Job bei der Lufthansa, von einem Job als Kapitän und als Pilot von Langstrecken, so gut wie unmöglich war. Ob Liebesprobleme dazukamen, weiß ich nicht", zitierte die Zeitung die frühere Freundin. "Über seine Krankheit hat er nie viel gesprochen, nur dass er deswegen in psychiatrischer Behandlung war."
Nach Auskunft der Interviewten lernte sie Andreas L. im vergangenen Jahr auf einem gemeinsamen Flug kennen. "Ich wollte nie, dass es offiziell wird, daher haben wir uns in Hotels getroffen, da ich Liebe auf der Arbeit nicht gut finde." Getrennt habe sie sich von Andreas L., "weil immer klarer wurde, dass er Probleme hat. Er ist in Gesprächen plötzlich ausgerastet und schrie mich an. Ich hatte Angst." Andreas L. sei nachts aufgewacht und habe geschrien. Ihn hätten Absturz-Albträume geplagt. "Er konnte vor anderen Menschen gut verstecken, was mit ihm wirklich läuft." rtr