Die Zahlen


Am Samstag wurden die Ergebnisse der Warren Buffett Holding Berkshire Hathaway veröffentlicht. Diese vielen auf den ersten Blick miserabel aus. So stand unter dem Strich ein Verlust von 44 Milliarden US-Dollar. Allerdings schien das keinen Investor wirklich zu kümmern und die Berkshire Aktie notiert in der Vorindikation bei Lang&Schwarz sogar positiv. Doch woran liegt das?

Grund dafür ist, dass sich das Ergebnis bei der Investmentgesellschaft aus zwei wesentlichen Bestandteilen zusammensetzt. Einmal aus dem Aktienportfolio von Warren Buffett und zum anderen aus den operativen Ergebnissen der beteiligten Unternehmen. Berkshire hält nämlich ca. 80 Unternehmen aus der Versicherungs-, Textil- und Logistikbranche im eigenen operativen Geschäft. Hier wuchs das operative Ergebnis sehr deutlich um 35 Prozent über die Grenze von 9 Milliarden.

Der Verlust hingegen kommt durch das starke Absacken des Aktienportfolios zustande. Hier verlor Warren Buffett im zweiten Quartal ca. 53 Milliarden US-Dollar, doch sind dies nicht wie bei Privatanlegern meist Trading-Verluste, sondern eine Neubewertung seine aktuellen Aktienpositionen, mit anderen Worten Buchverluste. An Buffett’s Buy&Hold Strategie hat sich nämlich weiter nichts geändert und die Unternehmen befinden sich immer noch im Portfolio. Dies ist auch der Grund, warum der massive Verlust keinen Investor kümmerte.

Aktie weiter kaufenswert


Allerdings dürfte das operative Ergebnis die Aktionäre an diesem Montag freudig stimmen, denn damit setzt Berkshire einen weiteren Trend gegen den Markt. Während die Aktie auch in dieser Krise den S&P 500 nach oben outperformt hat, kommt nun noch ein hervorragendes Ergebnis hinzu. Das Ganze in einer Zeit, wo Gewinne und ein krisensicheres Geschäft nicht mehr selbstverständlich sind.

Außerdem dürften die aktuellen Verwerfungen am Kapitalmarkt mittelfristig sehr positiv für Buffett sein. Dieser hält nämlich unglaubliche 105 Milliarden US-Dollar in Cash, die wie es scheint, nur darauf warten, in immer günstiger werdende Value Titel investiert zu werden.

Bereits seit Anfang des Jahres zeigte sich Buffett in Kauflaune und übernahm nicht unerhebliche Anteile an den Öl-Multis Exxon und Chevron, sowie am Laptop-Bauer HP. Für Investoren sollte hier also noch einiges drin sein, auch wenn weiterhin, die Apple Position Berkshires ein Klumpenrisiko darstellt.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Johann Werther