An der Börse geht es gerade abwärts. Doch wer langfristig investiert und vielleicht auch noch günstig eingestiegen ist, kann solche schlechte Phasen einfach aussitzen. Im besten Fall nimmt man nach Jahren dicke Gewinne mit. Mit dieser als etwas angestaubt anmutenden Strategie hat Warren Buffett ein großes Vermögen aufgebaut. Deshalb verfolgen viele Anleger, aber auch Branchenprofis die Investmentschritte der Börsenlegende sehr genau.
Auch in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 war Buffetts Firma auf Einkaufstour. Neben Finanz- und Ölaktien wie Citigroup und Occidental Petroleum Corporation kaufte sich die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway auch beim PC- und Druckerhersteller HP Inc. ein. Die Position in Activision Blizzard wurde um knapp 50 Millionen Anteilsscheine aufgestockt. Zum Ende des ersten Quartals war diese Beteiligung 5,15 Milliarden Dollar wert. Microsoft wird Activision im Rahmen einer Transaktion im Wert von ca. 69 Milliarden Dollar übernehmen, die kürzlich von den Activision-Aktionären genehmigt wurde, aber noch unter dem Vorbehalt des Abschlusses der behördlichen Prüfung und anderer üblicher Abschlussbedingungen steht. Die Chevron-Beteiligung wurde um 121 Millionen Aktien aufgestockt.
Insgesamt hat sich die Top-Zehn der gehaltenen Positionen nur geringfügig verändert. Per Ende März steht nach wie vor Apple auf Platz eins. Auf den nachfolgenden Plätzen stehen die Positionen: Bank of America, American Express, Chevron, Coca-Cola, Kraft Heinz, Moody´s, neu dabei auf Platz acht Occidental Petroleum, US-Bankcorp und Activision Blizzard. Die Neuerwerbung Citigroup ist auf Platz 15, HP auf Rang 12.
Vollständig ausgestiegen ist Berkshire bei den Pharmafirmen AbbVie Inc. und Bristol-Myers Squibb Co.. Die Beteiligung an Royalty Pharma wurde stark zurückgefahren. Bei Verizon Communications stieg das Konglomerat fast vollständig aus. Berkshires Anteile an Verizon summierten sich zum Ende des ersten Quartals nur noch auf etwa 70 Millionen Dollar. Noch Ende 2021 war die Beteiligung etwa 8,25 Milliarden Dollar schwer. Der Bank-Titel Wells Fargo, einst Warren Buffetts bevorzugte Finanzwette, ist nicht mehr unter den Beteiligungen von Berkshire zu finden. Berkshire beendete den Ausstiegs-Prozess im ersten Quartal.
Die B-Aktie von Berkshire Hathaway selbst hat ihren Aufwärtstrend verlassen. Ende März wurde mit Kursen über 325 Euro das Allzeithoch erreicht. Seitdem korrigiert die Notiz mit dem schwachen Markt. Die nächste technische Unterstützung liegt bei 275 Euro. Folgt man der Anlagestrategie Buffetts, ist der Einstiegszeitpunkt nicht so wichtig, bedeutend ist der langfristige Horizont. Anleger nutzen den Rücksetzer und bauen eine Position nach der anderen auf.
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Kursziel: 370,00 Euro
Stopp: 210,00 Euro