Das Geschäft solle bis zum Jahresende abgeschlossen werden. Geld von der Stadt sei nicht geflossen. Der Erwerb sei wirtschaftlich gut darstellbar, sagte Gewobag-Vorstandsmitglied Markus Terboven. Das kommunale Unternehmen erhöhe so seinen Bestand auf 68.000 Wohnungen in der Hauptstadt.
An der Börse kam das Geschäft gut an: Die Ado-Aktien legten zeitweise 5,6 Prozent zu. Nach Abzug der Schulden verbleiben Ado Einnahmen von netto 580 Millionen Euro. Derzeit würden verschieden Optionen für die Verwendung der Erlöse geprüft, teilte das Unternehmen mit. Dazu zählten die Rückzahlung bestehender Verbindlichkeiten, der Erwerb weiterer Immobilienportfolien und die Verwendung für allgemeine Unternehmenszwecke. Je Quadratmeter zahle die Gewobag etwa 2600 Euro, schrieben die Experten von Jefferies. Der Preis liege damit etwa zehn Prozent über dem Buchwert.
Bei den Wohnungen handelt es sich um Bestände in den Bezirken Reinickendorf und Spandau, die in den 1960er bis 1990er Jahren von der damals landeseigenen Gesellschaft GSW als Sozialwohnungen errichtet wurden. Berlin hatte die GSW 2004 für 405 Millionen Euro an Finanzinvestoren verkauft. 2013 wurde die Gesellschaft von der Deutschen Wohnen übernommen, die das nun von der Stadt zurückgekaufte Paket 2015 an Ado weiterreichte. Den Jefferies-Experten zufolge lag der Kaufpreis damals bei 400 Millionen Euro. In die Instandhaltung habe Ado seither etwa 30 Millionen Euro investiert. Mit dem Verkauf verdoppele Ado seine Investitionen damit in etwa.
Erst vor wenigen Tagen hatte der Immobilieninvestor Adler Real Estate angekündigt, die Muttergesellschaft von Ado Properties für 708 Millionen Euro zu kaufen. Damit soll Adler mit 33 Prozent zum größten Aktionär von Ado werden.
rtr