Dieses bekannte europäische Biotech-Unternehmen hat gerade mit zwei neuen Wirkstoffen Wellen geschlagen. Und wir reden nicht von Novo Nordisk. Warum Anleger bei dieser Aktie jetzt genau hinschauen sollten.
Zwei bewegte Woche liegen hinter dem Schweizer Biotech-Konzern Roche. Und es könnten richtungsweisende Wochen für die Aktie des Unternehmens sein, deren Kurswert sich nach der Corona-Pandemie innerhalb von zwei Jahren mit jetzt etwa 258 Franken fast halbiert hat.
Erst am Dienstag hatte das Roche-Brustkrebsmedikament "Inavolisib" von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA den Status einer "Breakthrough Therapy" erhalten, der die Entwicklung und Zulassung des Medikaments beschleunigen soll. Die von der FDA geprüften Daten einer Phase III-Studie (INAVO120) hatten ein doppelt so langes Überleben ohne Krankheitsfortschritt mit dem Medikament gegenüber einer Vergleichsbehandlung gezeigt. Das Mittel soll unter anderem Patienten mit metastasierendem Brustkrebs helfen, wie Roche mitteilte. Auch bei der Europäischen Medikamentenbehörde (EMA) wurden die Daten eingereicht.
Die Schweizer hatten aber schon zuvor mit einem anderen Wirkstoff Kurssprünge verzeichnet, der auch großen Playern wie Novo Nordisk oder Eli Lilly Druck machen könnte.
Roche mischt im Abnehm-Hype mit
Denn Roche konnte zuletzt erfolgreiche Studiendaten zu einem Abnehmpräparat vorlegen und sich damit zwischenzeitlich an die Spitze des Schweizer Leitindex SMI setzen. Eine Behandlung mit dem CT-388 genannten Wirkstoff führte bei Patienten nach sechs Wochen zu einem durchschnittlichen Gewichtsverlust von 18,8 Prozent.
Zum Vergleich: Bei dem von Novo Nordisk entwickelten Wirkstoff Ozempic lag die Gewichtsreduktion bei Personen, die unter Fettleibigkeit litten, bei rund 15 Prozent innerhalb eines Jahres.
Das sagen die Analysten jetzt zur Roche-Aktie
Experten aus der Finanzwelt reagierten umgehend auf die neuen Studienergebnisse von Roche. Die Schweizer Großbank UBS beließ nach einem Treffen mit Unternehmenschef Alan Hippe die Aktie mit einem Kursziel von 238 Franken zunächst auf „Neutral“, betonte aber die deutliche Unterbewertung des Diagnostikgeschäfts des Pharmakonzerns. Das Analysehaus räumte CT-388 zudem trotz der noch frühen Entwicklungsphase ein hohes Umsatzpotenzial ein - auch wenn die Markteinführung noch einige Jahre dauern könnte.
Deutsche Bank Research stufte Roche unterdessen von „Sell“ auf „Hold“ hoch. Der Konzern habe den Angaben zufolge durch die ermutigenden Studiendaten glaubwürdige Argumente vorgelegt, um Novo Nordisk und Eli Lilly Konkurrenz zu machen. Zumal Roche mit seinem Wirkstoff-Kandidaten die beiden anderen Unternehmen gar nicht unbedingt ausstechen muss.
Laut Goldman Sachs wird sich das Marktvolumen für Mittel zur Gewichtsreduktion bis zum Jahr 2030 auf 100 Milliarden US-Dollar erhöhen, sodass auch gleich mehrere Aktien hier satte Gewinne einfahren können. Roche ist diesem Szenario nun einen Schritt näher gekommen.
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