Die Dividendenrenditen von Aktien bewegen sich nach wie vor oft markant über den aktuellen Mini-Renditen von Bundesanleihen, aber auch klar oberhalb der von Euro-Staatsanleihen ordentlicher Bonität oder von Unternehmensanleihen mit Investmentgrade-Qualität.

Die Analysten bei der Landesbank Baden-Württember (LBBW) erstellen monatlich Ranglisten für die Aktien aus den Indizes Euro Stoxx 50, DAX und MDAX. Fokussiert ist man dabei auf nachhaltige Dividendenausschüttungen. Das Modell beruht auf einem Multi-Faktoren-Ansatz mit monatlicher Auswertung, bei dem die längerfristige Dividendenpolitik der Konzerne im Vordergrund steht. Es identifiziert Titel, die eine nachhaltig attraktive Ausschüttungsrendite bieten.

Als Inputfaktoren für das Modell werden dabei sowohl historische Daten als auch Schätzungen für das laufende Geschäftsjahr verwendet. Insgesamt wird eine Historie von zehn Jahren betrachtet. Das wichtigste Kriterium stellt die erwartete Dividendenrendite dar, die auf Basis des aktuellen Kurses und der von uns prognostizierten Auszahlung für das Geschäftsjahr 2017 ermittelt wird. Dabei wertet das Modell Dividendensenkungen als Malus, während Erhöhungen mit Pluspunkten honoriert werden.

Weitere Einflussfaktoren sind die durchschnittliche Dividendendeckung, das EPS-Wachstum, die EPS-Schwankungen sowie das S&P-Rating. Für jeden Inputfaktor wird eine Reihenfolge in Bezug auf die Erfüllung des jeweiligen Kriteriums gebildet, wobei für die optimale Erfüllung 100 und im schlechtesten Falle 0 Scoring-Punkte vergeben werden. Die Punkte werden schließlich je nach Bedeutung der Inputfaktoren gewichtet und aggregiert. Aufgrund des relativen Rankings ist es nicht außergewöhnlich, dass ein Unternehmen in unterschiedlichen Vergleichsgruppen eine abweichende Gesamtpunktzahl erreicht. Da es sich um einen quantitativen Ansatz handelt, spielen die Analystenratings keine Rolle.

Auf den nachfolgenden Seiten nennen wir die Namen der aktuellen Top-5 aus dem MDAX sowie einige weitere Details zu diesen Unternehmen. Deren geschätzte Dividendenrenditen bewegen sich dabei zwischen 3,99 und 6,39 Prozent.

Auf Seite 2: Talanx





Talanx (WKN: TLX100)



Auf Platz fünf ist im LBBW-Dividendenmodell für November ist mit 74,8 Punkten die Talanx-Aktie zu finden. Damit ist der Titel in der aktuellen Rangliste um einen Platz nach hinten gerutscht.

Punkten kann die Hannoveraner Versicherungsgruppe vor allem mit den fehlenden Dividendensenkungen, wofür man volle 100 Punkte kassiert hat. Nachholbedarf gibt es dagegen beim Gewinnwachstum. Bei diesem Punkt konnte man nur relativ niedrige 32 Zähler ergattern.

Kurzfristig ist auch beim Ergebnis auch keine Dynamik nach oben zu erwarten. Denn wegen der Verwüstungen in der Karibik im Zuge der diesjährigen Hurrikan-Saison musste im Oktober das Gewinnziel für das laufende Jahr nach unten korrigiert werden. Demnach soll der Gewinn 650 Millionen Euro erreichen. Vor den Wirbelstürmen hatte das Unternehmen 850 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Für den Zeitraum von Juli bis September meldete das Unternehmen einen Verlust von 19 Millionen Euro nach einem Gewinn von 233 Millionen im Vorjahreszeitraum.

Für die nächsten Jahre sind die Analysten bisher noch relativ optimistisch. Die Prognosen sehen beim Gewinn je Aktie von 2017 bis 2020 einen Anstieg von 3,12 Euro auf 3,91 Euro vor. Ob das realistische Vorgaben sind, hängt aber davon ab, wie es in den nächsten Jahren mit den Naturkatastrophen weitergehen wird und wie viel von den Schaden durch künftig höhere Police-Kosten an die Kunden weitergereicht werden kann.

Auch die Dividendenzahlungen sind natürlich davon abhängig, was auf der Ergebnisseite passiert. Zuletzt bewegte sich die Ausschüttungsquote aber bei eher moderaten 38 Prozent. Das lässt auch so gesehen noch Spielraum, als das Unternehmen grundsätzlich eine Ausschüttungsquote von 35-45% des IFRS-Ergebnisses anstrebt. Bei der Vorlage der Neunmonatszahlen hieß es außerdem von Seiten des Vorstands, eine Dividendenzahlung mindestens auf Vorjahreshöhe sei aus heutiger Sicht gewährleistet.

Analysten gehen momentan im Schnitt davon aus, dass der nächsten Hauptversammlung am 8. Mai 2018 eine Dividendenzahlung von 1,41 Euro je Aktie vorgeschlagen wird. Gegenüber den für 2016 gezahlten 1,35 Euro wäre das eine Anhebung von sechs Cents. Für die Geschäftsjahre 2018-2020 sehen die Schätzungen dann Zahlungen von 1,48 Euro, 1,53 Euro und 1,70 Euro je Anteilsschein vor.

Charttechnik





Die Aktie von Talanx hat sich seit dem Börsengang im Oktober 2012 gemessen an einem Ausgabepreis von 18,30 Euro und einem im August 2017 bei 35,80 Euro aufgestellten Rekordhoch fast verdoppelt. Die Belastungen durch die Naturkatastrophen halten die Notierungen aber seit Mitte Februar in einem Seitwärtstrend gefangen. Um den langfristigen Aufwärtstrend nicht komplett in Frage zu stellen, wäre es wichtig, nicht unter das Jahrestief von 31,16 Euro zurückzufallen.

Profil



Talanx ist nach Prämieneinnahmen die drittgrößte deutsche und eine der großen europäischen Versicherungsgruppen. Das Unternehmen mit Sitz in Hannover ist in rund 150 Ländern aktiv. Die Talanx-Gruppe arbeitet als Mehrmarkenanbieter mit einem Schwerpunkt in der B2B-Versicherung. An der Spitze steht die Talanx AG, die die Aufgaben einer Management- und Finanzholding im Konzern übernimmt, selbst jedoch nicht im Versicherungsgeschäft tätig ist. Größter Aktionär der Talanx AG ist mit 79,0 Prozent der HDI V.a.G., ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit. Die übrigen 21 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz.

Die Konzerngesellschaften arbeiten unter verschiedenen Marken. Dazu zählen HDI mit Versicherungen für Privat- und Firmenkunden sowie Industriekunden, Hannover Rück, einer der weltweit führenden Rückversicherer, die auf Bankenvertrieb spezialisierten neue leben, PB und TARGO Versicherungen sowie Ampega als Fondsanbieter und Vermögensverwalter. Der Talanx-Konzern ist tätig in den Geschäftsbereichen Industrieversicherung, Privat- und Firmenversicherung Deutschland, Privat- und Firmenversicherung International, Rückversicherung und im Bereich Vermögensverwaltung. Der Konzern ist in rund 150 Ländern aktiv.

Auf Seite 3: Hannover Rück





Hannover Rück (WKN: 840221)



Eine Gesamtpunktzahl von 76,9 bringt die Hannover Rück auf den vierten Platz im LBBW-MDAX-Dividendenmodell. Damit haben es die Hannoveraner geschafft, den ebenfalls in der niedersächsischen Hauptstadt ansässigen Branchenkonkurrenten Talanx von diesem Rang zu verdrängen.

Voll punkten kann der Rückversicherungskonzern zwar in keiner Kategorie, aber trotz eines Ausreißers nach unten bei den Gewinnsenkungen (nur 33 Punkte) reicht es für einen Top-5-Platz, was nichts anderes bedeutet, als dass das Gesamtprofil recht ausgewogen ist.

Wie Talanx musste auch Hannover Rück erhebliche Großschadensbelastung durch Wirbelstürme und Erdbeben in Nordamerika hinnehmen. Um einen Quartalsverlust zu vermeiden, mussten alle börsennotierten Aktien aus dem Bestand verkauft werden. Trotzdem sank der Gewinn von 304 Millionen auf 14 Millionen Euro und das operative Ergebnis gab von 444 Millionen auf sieben Millionen Euro nach. Für das laufende Jahr ging es mit der Gewinnprognose von mehr als einer Milliarde auf 800 Millionen Euro nach unten.

Für das kommende Jahr gibt sich der Vorstand wegen der Hoffnung auf steigende Preise aber wieder zuversichtlicher. Den Planungen zufolge sollen beim Gewinn 2018 mehr als eine Milliarde Euro herausspringen.

Auch Analysten sind mit Blick auf die Ergebnisaussichten optimistisch gestimmt. Im Konsens sehen sie von 2017 bis 2020 den Gewinn je Aktie von 6,98 Euro auf 10,30 Euro steigen. Die Schätzungen für die Dividende sehen für das Geschäftsjahr 2017 eine Zahlung von 4,98 Euro vor. In den nächsten drei Jahren sollen dann 5,19 Euro, 5,41 Euro und 5,78 Euro fließen.

Charttechnik





Die Hannover Rück ging am 30. November 1994 an die Börse. Nach viel Tristesse beim Aktienkurs geht es mit der Notiz seit Ende Oktober 2008 deutlich nach oben. Konkret ist der Titel seitdem von 15,70 Euro bis in der Spitze auf 115,65 Euro gestiegen. Das letztgenannte Rekordhoch stammt vom 09. Mai 2017. Unter dem Strich bewegt sich der Kurs aber schon seit dem zweiten Quartal 2015 weitgehend nur noch seitwärts. Aktuell macht der Wert aber eher Anstalten, aus dem vorherrschenden mittelfristigen Seitwärtstrend nach oben als nach unten ausbrechen zu wollen.

Profil



Die Hannover Rück ist mit einem Prämienvolumen von 16,4 Milliarden Euro der drittgrößte Rückversicherer der Welt. Das Unternehmen betreibt alle Sparten der Schaden- und Personen-Rück¬versicherung und ist mit rund 2.900 Mitarbeitern auf allen Kontinenten vertreten. Gegründet 1966, umfasst der Hannover Rück-Konzern heute mehr als 100 Tochtergesellschaften, Niederlassungen und Repräsentanzen weltweit. Das Deutschland-Geschäft der Gruppe wird von der Tochter¬gesellschaft E+S Rück betrieben. Die für die Versicherungs¬wirtschaft wichtigen Rating-Agenturen haben sowohl Hannover Rück als auch E+S Rück sehr gute Finanz¬kraftbewertungen zuerkannt: Standard & Poor's AA- "Very Strong", A.M. Best A+ "Superior".

Hauptanteilseigner ist die Talanx AG, die 50,2 Prozent der Hannover Rück-Aktien hält. Das oberste Ziel der Gesellschaft ist es, ihre Position als bedeutende, optimal diversifizierte Rückversicherungsgruppe mit überdurchschnittlicher Profitabilität auf den internationalen Rückversicherungsmärkten auszubauen.

Auf Seite 4: Deutsche Euroshop





Deutsche Euroshop (WKN: 748020)



Auf Platz drei in der aktuellen Dividenden-Scoring-Rangliste der LBBW für den MDAX rangiert die Deutsche Euroshop. Der Hamburger Shoppingcenter-Investor kommt auf 78,1 Punkte und schneidet damit um 1,2 Punkte besser ab als die Hannover Rück. Der Abstand zum zweiten Platz beträgt zwei Punkte.

Die Höchstpunktzahl hat da Unternehmen mit 100 Zählern für ausgebliebene Dividendensenkungen eingefahren, am schwächsten schneidet die Gesellschaft dagegen bei der Dividendenabdeckung mit nur 16 Punkten ab. Eher mager sind auch die 30 Punkte beim Gewinnwachstum. Dafür gibt es für die erwartete Dividendenrendite hohe 94 Punkte.

Der Titel ist erst wieder seit September im Top-5-Portfolio für den MDAX im Dividenden-Scoring-Modell der LBBW vertreten. Damals war es gelungen, Evonik vom fünften Platz zu verdrängen. Inzwischen sind daraus der dritte Rang und damit ein Podestplatz geworden.

Allerdings ist anzumerken, dass die Aktie derzeit an der Börse keinen leichten Stand hat. Zu tun hat das mit Zweifeln der Anleger, was mit dem betriebenen Geschäftsmodell langfristig angesichts des anhaltenden Aufstiegs des Online-Konsums wird. Im den ersten neun Monaten 2017 hat der Konzern den Umsatz und den Gewinn aber weiter gesteigert. Die in der Immobilienbranche wichtige Ertragskennziffer Funds from Operations (FFO) kam um fast 15 Prozent auf knapp 107,6 Millionen Euro voran. Der Umsatz erhöhte sich gleichzeitig um rund sieben Prozent auf 161,0 Millionen Euro. Im Gesamtjahr sollen bei den Erlösen 216- 220 Millionen Euro herausspringen und beim FFO 140-143 Millionen Euro, was sich mit den bisherigen Vorgaben deckt.

Die Gesellschaft stellt für 2017 eine Dividende von 1,45 nach 1,40 Euro für das vergangene Jahr in Aussicht. Das deckt sich mit der Erwartungshaltung der LBBW-Analysten sowie mit dem Analystenkonsens. Geht es nach der Erwartungshaltung der Analysten, dann steigt die Ausschüttung auch in den Folgejahren. Die Prognosen sehen für 2018 bis 2021 folgende Zahlungsreihe vor: 1,49 Euro, 1,55 Euro, 1,60 Euro und 1,65 Euro.

Werden ausreichend hohe Gewinne erwirtschaftet, dann dürften die Verantwortlichen gegen diese Vorhersage nichts einzuwenden haben. Schließlich ist es sogar ausdrücklich ein Baustein der verfolgten Strategie, einen hohen Liquiditätsüberschuss aus der langfristigen Vermietung der Shoppingcenter zu erzielen, um so jährlichen Dividendenzahlungen an die Aktionäre vornehmen zu können.

Charttechnik





Während der Kurs bei der Deutschen Euroshop von 2003 bis 2015 noch von 14,90 Euro auf 48,00 Euro gestiegen ist, sieht die Entwicklung seit dem erwähnten Rekordhoch ernüchternd aus. Denn trotz des allgemein nach wie vor anhaltenden Bullenmarktes ist der Kurs bis auf Euro abgerutscht. Das heißt, es ist ein völlig intakter mittelfristiger Abwärtstrend zu konstatieren.

Profil



Die Deutsche EuroShop ist Deutschlands einzige Aktiengesellschaft, die ausschließlich in Shoppingcenter an erstklassigen Standorten investiert. Das MDAX-Unternehmen ist zurzeit an 21 Einkaufscentern in Deutschland, Österreich, Polen, Tschechien und Ungarn beteiligt. Zum Portfolio gehören u. a. das Main-Taunus-Zentrum bei Frankfurt, die Altmarkt-Galerie in Dresden und die Galeria Baltycka in Danzig.

Die Unternehmensführung konzentriert sich auf Investments in qualitativ hochwertige Shoppingcenter in Innenstadtlagen und an etablierten Standorten, die das Potenzial für eine dauerhaft stabile Wertentwicklung haben. Daneben gilt die Erwirtschaftung eines hohen Liquiditätsüberschusses aus der langfristigen Vermietung der Shoppingcenter, der als jährliche Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet werden kann, als wichtiges Anlageziel.

Auf Seite 5: Aareal Bank





Aareal Bank (WKN: 540811)



Als Zweitplatzierter im LBBW-Dividendenmodell hat die Aareal Bank-Aktie derzeit mit einer Gesamtpunktzahl von 80,1 noch einen deutlichen Rückstand von 6,5 Punkten gegenüber dem Erstplatzierten. Überzeugen kann das Wiesbadener Kreditinstitut vor allem mit vollen 100 Punkten bei den Dividendensenkungen. Auffällig ist auch, dass es im Grunde genommen keinen echten Ausreißer nach unten gibt. Die 50 Zähler bei den Dividendenerhöhungen sind der schlechteste Wert.

Bei der Vorlage des Zwischenberichts zum 30. September 2017 am 14. November meldete der Immobilienfinanzierer für das dritte Quartal ein Konzernergebnis von 47 Millionen nach 42 Millionen Euro im Vorjahrszeitraum. Damit lag man etwas über den Analystenerwartungen von 46 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr rechnen die Verantwortlichen weiter mit einem Konzernbetriebsergebnis von 310 Millionen bis 350 Millionen Euro.

Analysten gingen derzeit im Schnitt für 2017 von einem Gewinn je Aktie von 3,00 Euro aus. Für 2018 sehen die Kalkulationen einen kleinen Rückgang auf 2,93 Euro vor. In den Geschäftsjahren 2019 und 2020 soll es dann aber deutlich aufwärts gehen. Für das Ergebnis rechnet man dann mit 3,36 Euro bzw. mit 3,93 Euro je Anteilsschein. Auf letztgenannter Basis würde sich das KGV im einstelligen Bereich bewegen, was moderat ist.

Interessant wird es aus Anlegersicht ansonsten sein zu sehen, ob das Kreditinstitut wie von Analysten unterstellt tatsächlich auf Sicht eine ziemlich hohe Ausschüttungsquote beibehalten wird. Während die LBBW für 2017 mit einer Erhöhung der Zahlung von 2,00 Euro auf 2,25 Euro je Aktie rechnet, geht der Konsens von 2,23 Euro aus. In den drei Jahren danach sollen dann 2,37 Euro, 2,64 Euro und 2,95 Euro fließen. Auf der letztgenannten Basis und gemessen am aktuellen Aktienkurs würde daraus eine Dividendenrendite von sehr hohen 8,28 Prozent resultieren.

Charttechnik





Das auffälligste am Chart der Aareal Bank seit 2002 ist, dass der Titel im Zuge der Kreditkrise in den Jahren 2007 und 2008 mit einem drastischen Absturz zu kämpfen hatte, es aber gelungen ist, diese Scharte bis 2015 wieder auszubügeln. Allerdings reichte es nicht zu nachhaltig neuen Kursrekorden und so bewegt sich die Notiz nun bereits seit Mitte 2014 in einem derzeit völlig intakten Seitwärtstrend.

Profil



Die Aareal Bank Gruppe mit Hauptsitz in Wiesbaden ist einer der führenden internationalen Immobilienspezialisten. Sie ist mit Mitarbeitern aus über 30 Nationen auf drei Kontinenten - in Europa, Nordamerika und Asien - vertreten. Die Muttergesellschaft des Konzerns ist die im MDAX gelistete Aareal Bank AG. Unter ihrem Dach sind die Unternehmen der Gruppe in den Geschäftssegmenten Strukturierte Immobilienfinanzierungen und Consulting / Dienstleistungen gebündelt.

Im Geschäftssegment Strukturierte Immobilienfinanzierungen begleitet die Aareal Bank Gruppe nationale und internationale Kunden bei ihren Immobilienprojekten auf drei Kontinenten. Sie bietet Finanzierungen von gewerblichen Immobilien, insbesondere von Bürogebäuden, Hotels, Shoppingcentern sowie Logistik- und Wohnimmobilien. Im Segment Consulting / Dienstleistungen bietet die Aareal Bank Gruppe Lösungen für Kunden aus der Wohnungs- und der gewerblichen Immobilienwirtschaft sowie für die Energie- und Entsorgungswirtschaft. Diese umfassen spezialisierte Bankdienstleistungen und Electronic Banking sowie die automatisierte Abwicklung von Massenzahlungsverkehr und die Optimierung weiterführender Prozesse.

Auf Seite 6: RTL Group





RTL Group (WKN: 861149)



Auf den ersten Platz im LBBW-Dividenden-Scoring-Modell der nachhaltigen Dividendenzahler aus dem MDAX ist auch im September die RTL Group zu finden. Die erreichte Punktzahl von 86,5 Punkten ist sogar 0,1 Punkte höher als im Vormonat und der Vorsprung zum Zweitplatzierten ist sehr komfortabel.

Zu verdanken ist der erste Platz einem fehlenden Ausreißer nach unten. 60 Punkte für das Gewinnwachstum sind der schlechteste Wert. Dafür gibt es die maximale Punktzahl von 100 für die Dividendensenkungen. Zudem kassierte man hohe 98 und 90 Zähler für die Dividendenrendite sowie für die Dividendenerhöhungen.

Im abgelaufenen Quartal ist es der Luxemburger Senderkette dank guter Geschäfte in Deutschland als auch in Frankreich gelungen, den Umsatz und den Gewinn zu erhöhen. Konkret stieg der Umsatz im Zeitraum von Juli bis September um 1,5 Prozent auf 1,37 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kam um 17,4 Prozent auf 263 Millionen Euro voran.

Im laufenden Jahr rechnet der Vorstand laut den in der Vorwoche gemachten Angaben mit einem leicht steigenden EBITDA in einem Korridor von 1,0 bis 2,5 Prozent. Bisher war das Unternehmen von einem weitgehend stabilen EBITDA ausgegangen, was einer Bandbreite von minus bis plus ein Prozent entspricht. Der Umsatz soll nach wie vor um 2,5 bis 5,0 Prozent zulegen.

Der Analystenkonsens kalkuliert in diesem Fall für die Jahre 2017 bis 2021 mit folgender Ergebnisreihe. 4,88, Euro, 5,00 Euro, 5,19 Euro, 5,18 Euro und 5,47 Euro. Die Bewertung bewegt sich somit unter dem Marktdurchschnitt. Allgemein lautet die interne Vorgabe, 50-75 Prozent des Gewinns auszuschütten, wobei sich dies aber auf das angepasste Nettoergebnis bezieht.

Analysten rechnen im Schnitt für 2017 mit einer Ausschüttung von 3,89 Euro je Aktie. Das wäre gegenüber 2016 ein kleiner Rückgang, denn da flossen vier Euro je Anteilsschein. Die Schätzungen für 2018 bis 2021 sehen Zahlungen von 3,94 Euro, 3,95 Euro, 4,33 Euro und 6,00 Euro vor. Gemessen am aktuellen Kurs würde somit auf Sicht eine attraktive Dividendenrendite winken.

Charttechnik





Langfrist-Investoren dürften mit der Performance der RTL Group nicht gerade zufrieden sein. Denn wer Ende 1999 investierte, der erlebte zwar heftige Schwankungen, hat unter dem Kurs aber keine Kursgewinne zu verbuchen. Seit April 2015 driftet die Notiz langsam nach unten und diese Bewegung ist aktuell nach wie vor intakt. Seit April 2010 ist ein Seitwärtstrend zu konstatieren, so dass die Aktie charttechnisch eindeutig schlechter dasteht als in Sachen Dividenden.

Profil



Die RTL Group gehört zu den führenden europäischen Entertainment-Netzwerken. Der Konzern verfügt über 60 Fernsehsender und 31 Radiostationen und ist mit Fernsehsendungen wie Talent- und Gameshows, Dramas, Daily Soaps und Telenovelas einer der Top-Produzenten weltweit. Das Ausstrahlungsgebiet der RTL Group erstreckt sich über Deutschland, Frankreich, Belgien, die Niederlande, Luxemburg, Spanien, Ungarn und Kroatien. An vorderster Stelle stehen dabei die Fernsehsender RTL in Deutschland, M6 in Frankreich, RTL 4 in den Niederlanden und RTL-TVI in Belgien. Die Content-Produktionsfirma des Unternehmens, FremantleMedia, produziert jährlich 8,500 Stunden an Programm.

Zu den Sendungen der Produktionsfirma gehören Unterhaltungssendungen wie Deutschland sucht den Superstar, X Factor oder die tägliche Serie Gute Zeiten, Schlechte Zeiten sowie Nachrichtensendungen wie RTL Aktuell. Neben der Ausstrahlung im Fernsehen bietet die Gruppe mit der ‚Now‘-Familie auch die Möglichkeit Sendungen im Internet teilweise kostenlos, teils als Video-on-Demand Service zu sehen. Eines der wichtigsten Angebote in diesem Bereich ist in Deutschland Clipfish.de, welches auch Inhalte der BBC verfügbar macht. Auf dem Radiomarkt besetzt das Unternehmen ebenfalls international Schlüsselstellen mit Radiosendern wie Antenne Bayern in Deutschland, RTL in Frankreich oder Radio Contact in Belgien.