In den USA tobt eine Diskussion um Marktmanipulation. Und Warren Buffett steht in vorderster Front gegen die Argumentation verschiedener Parteien. Nun äußerte sich auch Milliardär Jeremy Grantham gegen Buffets Position.
Aktienrückkäufe sind und bleiben in der amerikanischen Politik- und Finanzszene eines der am stärksten aufgeheizten Themen überhaupt. Konkret geht es dabei darum, dass demokratische Politiker damit angefangen haben, das etablierte System von Aktienrückkäufen anzugreifen. Dabei ist dessen stärkster und vehementester Vertreter niemand Geringeres als Warren Buffett.
Betreibt Warren Buffett Marktmanipulation?
Konkret geht es um diesen Vorwurf: Unternehmen würden ihr Geld dazu verwenden Aktien zurückzukaufen, um sie so attraktiver zu machen und gleichzeitig weniger Kapital für Innovationen nutzen. Dementsprechend werfen einige Politiker Unternehmen sogar Marktmanipulation durch Aktienrückkäufe vor. Und genau aus diesem Grund waren solche Rückkäufe bis 1982 in den USA illegal.
Klar auf der anderen Seite dagegen positionierte sich Warren Buffett. Der CEO von Berkshire Hathaway zeigte in seinem Shareholder-Letter Mitte Februar eine klare Meinung zu dem Thema und hat sich auch an anderen Stellen klar positioniert. Er schrieb:
„Wenn Ihnen gesagt wird, dass alle Rückkäufe den Aktionären oder dem Land schaden oder den CEOs besonders zugute kommen, hören Sie entweder auf einen wirtschaftlichen Analphabeten oder einen silberzüngigen Demagogen (Charaktere, die sich nicht gegenseitig ausschließen). Aktienrückkäufe kommen allen Eigentümern zugute – in jeder Hinsicht.“
Milliardär Jeremy Grantham mit steiler These
Allerdings dürfte es Buffett schwer haben seinen neuen Argumentationsgegner, als wirtschaftlichen Analphabeten zu bezeichnen. Denn seit Dienstag hat sich auch Milliardär Jeremy Grantham in die Diskussion eingeschaltet, der ähnliche Punkte, wie die demokratischen Politiker kritisierte. So sagte er:
„Also erleichtert es natürlich die Aktienmanipulation. Und meiner Meinung nach sollte es natürlich illegal sein.“
Sollte es aber tatsächlich zu einem Verbot oder einer höheren Besteuerung von Aktienrückkäufen kommen, dann könnte das arge Folgen für den Kapitalmarkt haben. So würden Unternehmen in den USA vermutlich mehr Dividenden zahlen, gleichzeitig dürfte es mit der Kursentwicklung dann weniger gut aussehen, denn Rückkaufprogramme haben in den vergangenen Jahren wesentlich zum Anstieg der Märkte beigetragen. Es bleibt also spannend in dieser Diskussion, denn die daraus entstehende Entscheidung könnte den Aktienmarkt wie wir ihn kennen für immer verändern.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Berkshire Hathaway