BHP aus Australien hatte für Anleger kürzlich eine Überraschung parat. Ein Rekordgewinn und eine Erhöhung der Schlussdividende mahlten den Aktionären ein so großes Lächeln ins Gesicht, dass sie das Papier gleich mal um vier Prozent in die Höhe hoben. Doch ist die Aktie jetzt schon richtig gepreist oder bestehen hier Chancen auf eine längere Rallye?

Die Zahlen


Durch die gestiegenen Rohstoffpreise konnte BHP mit einer 40 Prozent Steigerung seines bereinigten Gewinnes bei der Vorlage der Quartalszahlen aufwarten. Insgesamt 23,8 Milliarden US-Dollar hatte das Unternehmen im vergangenen Quartal an Überschuss erwirtschaftet. Doch nicht nur das kam gut bei den Aktionären an. Das Unternehmen kündigte zusätzlich noch weitere Wachstumspläne beim Abbau in China an und versprach zusätzlich noch eine Erhöhung der Schlussdividende.

Zum ersten muss gesagt sein, dass BHP die Mehrheit seines sehr ertragreichen Eisenerzgeschäftes aus dem Reich der Mitte bezieht und allgemein weitere Wachstumsstrategien wie die Inbetriebnahme einer großen Kalimine in Kanada vor Augen hat.

Die Aussichten


Trotz der guten und erfreulichen Zahlen war jedoch die Stimmung im Analysten-Call nicht mehr allzu gut. So warnte das Management vor allem vor den Problemen der Energiekrise in Europa, wo ein großer Teil der Abnehmer von BHP sitzen und den Konjunktursorgen. Auch der Arbeitsmarkt spielte bei den Aussichten der Australier eine Rolle - hier wird befürchtet, dass die immer noch angespannte Lage an den Jobmärkten wesentliche Einflüsse auf die globalen Lieferketten haben könnte.

Fazit


Rohstoffunternehmen sind sicherlich im aktuellen Umfeld schwierig einzuschätzen. In einer schweren Rezession sinkt die Nachfrage und damit die Preise, was Margen schmälert. Sollte es aber nicht allzu schlimm kommen, winkt hier Überrachsungspotential. Langfristig ist BHP aber ein sehr gut aufgestelltes Unternehmen und die weiteren Investments in China tragen dazu bei.

Wer hier kurzfristig einsteigen möchte, sollte sich klar sein, dass es sich dabei um eine Wette auf den konjunkturellen Verlauf der Wirtschaft handelt. Langfristige Investoren hingegen könnten sogar noch ein wenig abwarten, bis sich die News rund um die Aktie abkühlen.