Es war eine Mammutaufgabe. In den vergangenen Jahren kriselte es beim Baudienstleister Bilfinger gewaltig. Zum Teil waren die Probleme auch hausgemacht. Der ehemalige Vorstand Roland Koch schöpfte aus den Vollen, eine ganze Reihe von Zukäufen wurden getätigt, um den Konzern zu Internationalisieren. Doch die Rechnung ging nicht auf. Neben Strukturproblemen, die zu einer Reihe von Gewinnwarnungen führte, verhedderte sich Bilfinger in Korruptionsaffären und geriet auch in eine Führungskrise. Nach einigen Wechseln im Vorstand holte sich das Unternehmen mit Thomas Blades 2016 einen starken und besonnenen Vorstandschef. Er nahm die Probleme in Angriff und kann jetzt erste Erfolge vermelden.
Nach der Bestandsaufnahme, des stark zersplitterten Konzerns, startete Blades die Neuaufstellung. Von den ehemals vier Geschäftsfeldern sind zwei geblieben, das Dienstleistungsgeschäft für die Sektoren Energie und Industrie. Bilfinger bietet seinen Kunden von der Errichtung, Instandhaltung und Modernisierung alles aus einer Hand. Wie versprochen hat Blades 13 defizitäre Randgeschäfte bis Mitte 2018 verkauft und den Mittelabfluss gestoppt. Weitere fünf profitable Bereiche, die nicht mehr zum Kerngeschäft zählen, stehen jetzt noch zum Verkauf. Die Erlöse aus den Verkäufen dürfte die Konzernkasse ordentlich auffüllen.
Damit hat Bilfinger die Wende von der Stabilisierung hin zu Gewinn und Wachstum erreicht. Ein Beleg dafür sind die jüngsten Zahlen. Im ersten Quartal stieg der Auftragseingang um rund ein fünftel auf 1,1 Milliarden Euro. In der lange defizitären Sparte Engineering & Technologies haben die Mannheimer drei Quartale in Folge einen positiven operativen Wert geschafft. Die zweiten Sparte Maintenance, Modifications & Operations ist schon länger durchgehend operativ im Plus.
Die Bilfinger-Aktie ist angesprungen. Anfang Juni ist der Kurs aus dem monatelangen Seitwärtstrend ausgebrochen und erreichte Notierungen von über 45 Euro, ein Kursniveau, das Anleger zuletzt im Jahr 2015 erleben durften. Es gibt noch einiges an Kurspotenzial, wenn man die Vorkrisenjahre betrachtet. Eine gute Chance für Trader gehebelt bei Bilfinger einzusteigen. Technisch liegt das nächste Kursziele bei 57 Euro. In dem Fall würde sich der Wert des ausgewählten Calls verdoppelt.
Basiswert | Bilfinger |
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Produkt | Call |
WKN | TR066S |
Emittent | HSBC |
Laufzeit | 17.12.19 |
Kurs des Calls | 1,09 € |
Basispreis | 36,00 € |
Omega | 3,30 |
Aufgeld in Prozent | 2,8 |
Break-even | 46,75 € |