"Bilfinger wird sich zu seiner altgewohnten Stärke zurückkämpfen", sagte Bodner am Donnerstag auf der Hauptversammlung in Mannheim. Der neu aufgestellte Vorstand unter Führung des im Juni antretenden Vorsitzenden Per Utnegaard werde den Ingenieurdienstleister wieder zu wachsendem Erfolg führen. "Bleiben Sie uns also bitte treu", bat Bodner, der den Konzern zwölf Jahre lang bis 2011 geführt hatte. Mitte vergangenen Jahres war er übergangsweise eingesprungen, nachdem sein Nachfolger, der frühere hessische Ministerpräsident Roland Koch, nach zwei Gewinnwarnungen in Folge seinen Posten verloren hatte.

Binnen eines Jahres hat Bilfinger seine Geschäftsaussichten fünf Mal nach unten korrigieren müssen, zuletzt Ende April. Der Aktien-Kurs des im Nebenwertesegment MDax notierten Unternehmens hat sich halbiert auf zuletzt rund 43 Euro. Eine Ursache des Geschäftseinbruchs ist die Energiewende in Deutschland und der Ölpreisrückgang, weshalb die Bilfinger-Kunden in der Energiebranche Investitionen und damit auch Aufträge an die Mannheimer zurückfuhren. Doch auch unrealistisch hohe Ziele des Vorstands unter Koch hatte der Aufsichtsrat kritisiert.

Nun stehe der Konzern vor weiteren tiefgreifenden Maßnahmen zur Kostensenkung und Neuausrichtung der Sparte Power, erklärte Bodner. Gleichwohl gebe es viele Geschäftschancen, etwa bei der Modernisierung von Kraftwerken oder den Trend im Gebäudemanagement globaler Unternehmen, Immobilien weltweit durch einen Dienstleister betreuen zu lassen.

Reuters