Nun liege die Angelegenheit aber in den Händen der chinesischen Behörden. "Mit dem Antrag auf Zulassung unseres mRNA-COVID-19-Impfstoffs BNT162b2 auf dem chinesischen Festland haben wir ein umfassendes Datenpaket bei den zuständigen Behörden eingereicht, die die Unterlagen prüfen und den Impfstoff anhand dieser Daten bewerten. Die Ergebnisse werden von den Behörden bekanntgegeben", erklärte eine Sprecherin. Angaben auf der Internetseite des weltgrößten Studienregisters ClinicalTrials.gov, wonach die Phase-2-Studie mit dem Vakzin in China um sechs Monate bis Ende Oktober dieses Jahres verlängert worden sei, seien falsch und inzwischen korrigiert worden. Der Impfstoff der Mainzer Biotechfirma ist einer der weltweit am häufigsten eingesetzten gegen Covid-19. In China ist er jedoch immer noch nicht auf dem Markt, obwohl BioNTech bereits im Frühjahr 2020 mit der chinesischen Fosun Pharma600196.SS eine Lizenzvereinbarung zur Entwicklung und Vermarktung des Vakzins in China, Hongkong, Macau und Taiwan geschlossen hatte.
Die Volksrepublik setzt bisher nur Impfstoffe ein, die in China entwickelt und produziert wurden - allen voran Sinovac und Sinopharm. Deren Schutz ist Studien zufolge aber geringer als der der mRNA-Vakzine von BioNTech und Moderna. Führende chinesische Medizinexperten haben erst jüngst die Behörden dazu aufgefordert, im Kampf gegen den bisher größten Corona-Ausbruch des Landes die strenge Null-Covid-Politik beizubehalten, um Zeit zu gewinnen, die Impfraten zu erhöhen und neue Behandlungsmethoden zu entwickeln. Sie wiesen darauf hin, dass rund 49 Millionen Menschen in dem Land über 60 Jahren immer noch nicht geimpft seien. Neue Impfstoffe, die speziell auf Omikron abzielen, könnten bald zur Verfügung stehen, aber China müsse auch die Impfzurückhaltung überwinden, insbesondere bei alten und gefährdeten Menschen.
rtr