Mit einem dicken Plus von 20 Prozent seit Jahresanfang zählt Biotest zu den Top-Performern im SDAX. Heißgelaufen ist die Aktie noch nicht, denn die Biotechfirma ist dabei, mit neuen Produkten ihr Gewinnwachstum zu beschleunigen. Bivigam, ein Blutplasma zur Behandlung eines Immundefekts, zählt dazu. Oder Albumin, ein Eiweiß, das bei chronischen Erkrankungen der Leber oder der Niere eingesetzt wird. Um auch bei der Absatzmenge zu Branchengrößen wie Baxter oder Grifols aufzuschließen, baut Biotest die Produktionskapazitäten aus. Bei den vorläufigen Geschäftszahlen für 2013 übertraf die Firma ihre eigenen Vorgaben. Vor allem die höheren Erlöse in den USA und in Asien ließen den operativen Gewinn um 31 Prozent auf 47,8 Millionen Euro nach oben schnellen. Noch nicht im Kurs eingepreist ist das Umsatzpotenzial von zwei Antikörpern, die gerade die klinischen Wirksamkeitstests durchlaufen. SRI
Facebook: Genialer Schachzug von Mark Zuckerberg
Glücksgriff oder Verzweiflungstat? Seit der Ankündigung, Facebook wolle Whats- App kaufen, diskutiert die Fachwelt über den Sinn des Megadeals. Zugegeben: Der Kaufpreis von 19 Milliarden Dollar für den Kurzmitteilungsdienst mit seinen gerade mal 55 Mitarbeitern ist kein Pappenstiel. Jedoch ist der Preis pro Nutzer, 42 Dollar, relativ gesehen moderat - jedes Facebook-Mitglied dagegen wird von der Börse mit 142 Dollar bewertet. Allein durch eine Anhebung der Abogebühren von derzeit einem Dollar pro Jahr könnte Facebook-Chef Mark Zuckerberg Milliardenpotenziale heben. Viel wichtiger ist die strategische Bedeutung des Kaufs, was sich schon allein darin zeigt, dass auch der Internetgigant Google ein Auge auf WhatsApp geworfen hatte. Zudem lief Facebook Gefahr, jüngere Nutzer an den Dienst zu verlieren. Der Börse gefällt die Entscheidung offenbar: Nach einigem Auf und Ab steigt der Kurs nun wieder. RED
Stada: Spekulation mit hohem Puffer
Die Jagd nach Firmen ist wieder eröffnet: Gerade hat sich der irische Generikaund Pharmakonzern Actavis beim Konkurrenten Forest Lab eingekauft. Sicherlich wird das nicht der letzte Deal dieser Art im Generikabereich sein. Damit könnte die Aktie von Stada, die sich zuletzt eher schwächer entwickelte, stärker in den Fokus rücken. Eine Investmentalternative bietet hier ein klassisches Bonuszertifikat. Durch den Verzicht auf die Dividende, die bei Stada ohnehin nicht üppig ist, kauft man sich einen Sicherheitspuffer. Der verspricht eine feste Bonusrendite, sollte der Aktienkurs während der Laufzeit die Kursgrenze von 28 Euro nicht berühren oder unterschreiten. Die Bonusrendite des ausgewählten Produkts beträgt 11,1 Prozent pro Jahr. Zudem ist das Gewinnpotenzial nicht gedeckelt. Das heißt: Das Bonuspapier würde bei einer Übernahme stärker zulegen als die Aktie, weil die Absicherung dann an Wert gewinnt. LA
Fidelity Italy Fund: Neuer Hoffnungsträger am Mittelmeer
Eins ist sicher: In Italien ist immer für Abwechslung gesorgt. 64 Regierungen hat das Land seit dem Kriegsende vor 69 Jahren verschlissen. Nun ist der 39-jährige Sozialdemokrat Matteo Renzi Regierungschef. Er will es besser machen als sein Vorgänger Enrico Letta. Der hatte zwar Reformen angekündigt, es haperte aber an der Umsetzung. Arbeitsmarkt, Verwaltung, Wahlrecht, Steuern - Renzi hat für die nächsten Monate viel versprochen. Wie durchsetzungsstark der ehrgeizige Florentiner ist, wird sich zeigen. Unabhängig davon gibt es einen Silberstreif am Horizont: Die Ratingagentur Moody’s hob den Ausblick für Italiens Bonität von "negativ" auf "stabil" an, und die Wirtschaft legte im vierten Quartal 2013 leicht zu. Mutige beteiligen sich über den Fidelity Italy Fund an italienischen Konzernen. Fondsmanager Alberto Chiandetti setzt unter anderem auf den Gastrokonzern Autogrill und den Reifenhersteller Pirelli. KK