Steht uns bei diesen zwei Biotech-Aktien bald eine sagenhafte Rallye bevor? Goldman Sachs scheint zumindest von den Börsen-Geheimtipps überzeugt zu sein. Sollten Anleger über einen Kauf nachdenken oder das Geld lieber stecken lassen?
Mega-Cap-Technologiewerte wie Apple oder Nvidia dominieren gerade alles an den Börsen, aber in deren Windschatten eröffnen sich gerade für kleinere Unternehmen immer mehr Chancen. Grund dafür sind unter anderem die zu erwartenden Zinssenkungen in Folge einer abgekühlten Inflation, die gerade der Biotech-Branche helfen.
Die Experten von Goldman Sachs haben daher zwei Aktien aus dem Sektor entdeckt, die Anlegern mittelfristig richtig viel Geld in die Taschen spülen könnten. Was und wer steckt dahinter?
RegenXBio: Gentheraphie mit Potenzial
Das Unternehmen RegenXBio hat sich auf die Behandlung genetischer Erkrankungen spezialisiert, für die es bisher wenige oder gar keine Therapien gibt. Der Konzern ist dabei führend auf dem Gebiet der AAV-Therapien. Bei AAV handelt es sich um ein natürlich vorkommendes Virus, das in einen Übertragungsmechanismus für die Gentherapie umgewandelt wird. Für Millionen von Menschen könnte diese Behandlung eine Revolution bedeuten, da genetische Erkrankungen lange Zeit als nicht behandelbar galten, weil die betroffenen Gene in fast jeder Körperzelle zu finden sind und konventionelle Medikamente keine Wirkung haben.
Momentan hat RegenXBio drei Arzneimittelkandidaten in der Pipeline, wobei die Therapie RGX-121 besonders weit fortgeschritten ist und noch in diesem Jahr ein Antrag auf eine Biologics License Application (BLA) bei der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA eingereicht werden soll. RGX-121 soll dabei zur Behandlung des Hunter-Syndroms (vererbbare Stoffwechselerkrankung) eingesetzt werden.
Mit einem Kursziel von 38 US-Dollar und einem damit verbundenen Kurspotenzial von 165 Prozent traut Goldman Sachs dem Papier den Durchbruch zu. An der Wall Street wird das mittelfristige Kurswachstum mit durchschnittlich 175 Prozent sogar noch höher bewertet.
Viridian Therapeutics hat Augenerkrankung im Blick
Die Analysten von Goldman Sachs haben aber noch ein zweites Papier im Blick: Viridian Therapeutics. Das Unternehme konzentriert sich auf die Therapie von Autoimmunerkrankungen und hat momentan zwei Arzneimittelkandidaten zur Behandlung der endokrinen Orbitopathie in der Pipeline – englisch abgekürzt „TED“. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung der Augenhöhle, die meist gemeinsam mit einer Schilddrüsenfehlfunktion auftritt.
Laut den Experten von Goldman Sachs könnte es sich bei der erforschten Behandlung von Viridian um die beste Therapie überhaupt für die Erkrankung handeln. Mit einem Kursziel von 23 US-Dollar trauen die Experten der Aktie noch einen Sprung von 38 Prozent zu. Der Konsens der Analysten ist sogar noch weit bullischer. 98 Prozent stehen hier im Raum.
Beide Papiere versprechen daher viel und die das günstige Marktumfeld mit möglicherweise bald fallenden Zinsen dürfte solchen Aktien weiter Auftrieb verleihen. Dennoch sollten sich nur spekulative Anleger die Konzerne genauer anschauen und mit einer kleinen Position starten. Denn Biotech bleibt Biotech und in der Branche kann ein gescheitertes Medikament oder eine nicht zugelassene Behandlung gleich mit dem Verlust von viel Geld verbunden sein, da vielen kleineren Unternehmen ein Sicherheitsnetz etablierter Medikamente fehlt, das Pharmariesen haben.
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