Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erschien am 28.04.2020 erstmals online

So wie das alle drei Monate üblich ist, hat die Deutsche Bank jüngst wieder ihre Top-Aktienideen an der deutschen Börse aktualisiert. Die Aufgabe für die Analysten besteht dabei darin, aus den drei Free-Float-Marktkapitalisierungsbandbreiten von mehr als fünf Milliarden Euro, zwischen eins und fünf Milliarden Euro und unter einer Milliarde Euro jeweils jene drei Titel zu benennen, die sie als Vertreter in das Favoritendepot schicken möchten.

Das selbsterklärte Ziel dabei lautet, die Entwicklung des HDAX-Index zu übertreffen, der die Werte aller Unternehmen aus den deutschen Auswahlindizes DAX, MDAX und TecDAX umfasst. Wie es in der aktuellen Publikation aus der Vorwoche heißt, ergibt sich für das Modell-Portfolio seit seiner Auflegung am 12.06.2015 eine absolute Rendite von +103 Prozent.

In diesem Jahr betrug zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Studie die absolute Performance 6,6 Prozent. Relativ gesehen ergebe sich daraus seit Jahresbeginn eine starke Outperformance von 30,0 Prozent gegenüber dem deutschen Referenzindex HDAX, wobei sich der Vorsprung in Sachen Wertentwicklung damit nun seit Auflegung auf 105 Prozent beläuft.

Verglichen mit der vorherigen Ausgabe vom Januar 2020 ist es bei der Depotzusammensetzung zu zwei Entnahmen und zwei Hinzufügungen gekommen. Die beiden Streichungen sind Fresenius Medical Care und HelloFresh, wobei beide Werte trotzdem weiterhin mit Kaufen eingestuft sind.

Bei den beiden Neuaufnahmen handelt es sich um Klöckner sowie um Wirecard, wobei wir auf diese beiden Titel zusammen mit drei anderen Favoriten der Deutschen Bank nachfolgend noch näher eingehen. Die diesen Aktien zugebilligten Kursziele bewegen sich zwischen 27 Prozent und 188 Prozent über den aktuellen Notierungen. Die drei anderen Depot-Mitglieder, die wir nicht explizit vorstellen, heißen übrigens Aistron, Gerresheimer, Grenke und Instone Real Estate.

Klöckner-Aktie



Als ersten aktuellen Top-Favoriten der Deutschen Bank gehen wir auf die Aktien von Klöckner & Co SE ein. Eine Kaufempfehlung ist hier mit einem Kursziel von 5,00 Euro versehen. Das heißt, bei einer Schluss-Notiz von 3,66 Euro am Montag ergibt sich hier theoretisch ein Aufwärtspotenzial von 36,7 Prozent.

Für den zuständigen Analysten Matthias Pfeifenberger handelt es sich bei dem SDAX-Vertreter um den führenden werksunabhängigen Stahl- und Metalldistributor in Europa und Nordamerika. Das Unternehmen betreibe rund 160 Lagerhäuser in 13 Ländern, habe mehr als 5,6 Millionen Tonnen Material umgeschlagen und im Jahr 2019 einen Umsatz von 6,3 Milliarden Euro erzielt.

Als zyklische Gesellschaft dürfte Klöckner inmitten der Coronavirus-Krise wahrscheinlich von erheblichen Volumenausfällen (Produktions-/Handelsunterbrechungen im zweiten und dritten Quartal 2020) betroffen und möglicherweise auch erneuten Stahlpreisrückgängen ausgesetzt sein.

Die Aktien würden nach den herben Verlusten in diesem Jahr jedoch inzwischen unter dem so genannten Nettobestandswert gehandelt (Lagerbestandswert abzüglich Nettoschulden und Pensionslasten im Geschäftsjahr 2019), und man dabei sogar den Wert von rund 800 Millionen Euro an Anlagevermögen (hauptsächlich Grundstücke, Lagerhäuser und Maschinen) außer Acht lasse.

Ein Gewinneinbruch sei zwar unvermeidlich und das bereits nicht niedrige Verschuldungsniveau dürfte wahrscheinlich in die Höhe schnellen, mittelfristig bis 2021 zeichne sich aber eine Verringerung der Schuldenlast ab. Zu beachten ist, dass Pfeifenberger bis 2022 mit Verlusten rechnet, wegen der bereits niedrigen Bewertung hält er das Unternehmen aber dennoch für einen potenziellen Übernahmekandidaten.

Charttechnik



Der Langfrist-Chart von Klöckner präsentiert sich in einer trüben Verfassung. Denn letztlich geht es hier schon seit Juli 2007 nach unten. Während damals die Aktie in der Spitze noch bei 48,95 Euro notierte, waren es jüngst beim bisherigen Rekordtief am 18. März nur noch 2,74 Euro. Davon hat sich die Notiz zuletzt zwar etwas gelöst, am grundsätzlichen Fortbestand des langfristigen Abwärtstrend hat das bisher aber nichts geändert und bis es dazu käme, ist es auch noch ein sehr langer Weg.



Profil



Die Klöckner & Co SE ist einer der größten produzentenunabhängigen Stahl- und Metalldistributeure im Gesamtmarkt Europa und Nordamerika. Das Hauptgeschäft der Gesellschaft liegt in der lagerhaltenden Distribution von Stahlprodukten und NE-Metallen (Nicht-Eisen-Metallen) sowie dem Betrieb von Stahl-Service-Centern.

Zusätzlich werden kundenspezifische Anarbeitungsdienstleistungen wie Sägen, Plasma- und Brennschneiden, Sandstrahlen, Primern und Biegen angeboten. Kunden der Klöckner & Co Gruppe sind überwiegend kleinere und mittelständische Unternehmen verschiedener Industriezweige wie Automobilindustrie, Bauindustrie, Maschinen- und Anlagenbau, Apparatebau sowie Firmen aus dem verarbeitenden Gewerbe.

BMW-Aktie



Zu den neun deutschen Top-Favoriten der Deutschen Bank zählen auch die Aktien von BMW. Das Kursziel ist hier im Zuge einer Kaufempfehlung auf 65,00 Euro festgezurrt. Das verspricht einen Anstieg von fast 27 Prozent, wenn man die aktuelle Notiz von 51,20 Euro als Basis nimmt und unterstellt, dass die Zielvorgabe erreicht wird.

Aus der Sicht des zuständigen Analysten Tim Rokossa handelt es sich bei dem Münchener Autobauer um eine verlässliche Value-Aktie innerhalb der deutschen Automobilbranche. Das Unternehmen habe ein ziemlich stabiles Ertragsprofil, einen vergleichsweise soliden freien Cashflow, eines der besten Managementteams und mit über 140.000 verkauften Elektrofahrzeugen im letzten Jahr sei die Gesellschaft mit führend in der Elektromobilität.

Darüber hinaus scheine die Liquidität mit 17,4 Milliarden Euro an Barmitteln und marktfähigen Wertpapieren und weiteren acht Milliarden Euro an nicht in Anspruch genommenen Kreditlinien komfortabel zu sein. Der Hauptkritikpunkt an BMW in den vergangenen Jahren war laut Rokossa das Fehlen einer interessanten Anlagestory, aber inzwischen denkt er, dass ein wenig Langeweile in einer sehr instabilen Branche gut ist und dazu beitragen kann, wieder Investoren in den Titel zu locken.

Ähnlich wie andere Autohersteller habe BMW auch vor einer wesentlichen Auswirkung von Covid-19 auf die eigenen Geschäfte gewarnt. Im Gegensatz zu anderen Herstellern war das Unternehmen aber bereit, diese Auswirkungen zu quantifizieren und so wie es derzeit aussehe, dürften sich die Erwartungen der Deutschen Bank mit jenen des Unternehmens zur weiteren Entwicklung weitgehend decken.

So wie es zuletzt ausgesehen habe, dürfte es keine Abstriche mehr geben bei der für das Geschäftsjahr 2019 geplanten Dividendenzahlung von 2,50 Euro je Aktie, wobei das verglichen mit dem Satz für 2018 bereits einer Kürzung von einem Euro je Anteilsschein entspricht. Die Schätzungen von Rokossa sehen für die Geschäftsjahre 2020 bis 2022 dann Zahlungen von 1,25, 2,00 und 2,25 Euro je Aktie vor.

Beim Gewinn je Aktie kalkuliert die Deutsche Bank für das laufende Jahr mit einem Rückgang von 7,40 Euro auf 3,57 Euro. Im kommenden und im übernächsten Jahr sollen daraus dann wieder höhere 6,87 Euro bzw. 7,13 Euro werden. Auf letztgenannter Basis ergibt sich somit ein geschätztes KGV von 7,2.

Charttechnik



Die Aktien von BMW hatten von Oktober 2008 bis März 2015 ihre beste Zeit, denn da stieg der Kurs von 17,04 Euro auf 122,60 Euro. Von dieser glorreichen Zeit war zuletzt aber nichts mehr zu sehen, stattdessen hat sich gemessen am zuletzt genannten Rekordhoch ein Abwärtstrend etabliert. Bei dem im März im Sog der Coronavirus-Baisse aufgestellten Jahrestief von 37,66 Euro kostete der Titel phasenweise nur noch so viel wie bereits im Jahr 1988. Von dem erwähnten Mehrjahrestief hat sich der Titel zuletzt zwar etwas gelöst, die Langfrist-Performance fällt aber dennoch weiterhin mickrig aus und auch der Langfrist-Chart kann nicht überzeugen.



Profil



Die BMW AG ist einer der weltweit führenden Hersteller von Automobilen und Motorrädern. Die Besonderheit des Unternehmens besteht darin, dass es eine reine Premium-Markenstrategie verfolgt: BMW entwickelt, produziert und vermarktet seine Produkte unter den bekannten Marken BMW, Rolls-Royce Motor Cars und MINI. Darüber hinaus bietet die Gruppe im Zusammenhang mit ihren Produkten Premium-Dienstleistungen für individuelle Mobilität. Dazu gehören Finanzleistungen wie Finanzierung, Leasing, Vermögensmanagement oder das Flottengeschäft für Privat- und Geschäftskunden.

Im Software-Standort Ulm entwickelt die BMW-Tochterfirma BMW Car IT GmbH Software für Fahrzeuge und individuelle Mobilität; besonderer Fokus liegt dabei auf der Fahrzeugvernetzung. Mit dem Hersteller Toyota kooperiert das Unternehmen bei der Elektrifizierung von Antrieben und der Entwicklung von Brennstoffzellen. Die Standorte in 150 Ländern auf allen sechs Kontinenten werden von der Unternehmenszentrale in München aus verwaltet.

Fresenius-Aktie



Der Aktienkurs von Fresenius hat seit dem 19. März bereits um rund 50 Prozent zugelegt. Die Deutsche Bank traut diesem deutschen Top-Favoriten aber trotzdem noch immer deutlich höhere Notierungen zu. Denn das Kursziel beträgt hier 57,00 Euro. Das ist eine Vorgabe, die bei einer aktuellen Notiz von 39,01 Euro weiterhin gut 51 Prozent Luft nach oben verspricht.

Als Argument für seine Kaufempfehlung verweist der zuständige Analyst Falko Friedrichs unter anderem darauf, dass Fresenius eines der weltweit führenden Gesundheitsunternehmen mit starken Marktpositionen in den Bereichen Dialyse (FMC), intravenös verabreichten Arzneimittel / klinische Ernährung / Infusionstherapie (Kabi), im deutschen und spanischen Krankenhausmarkt (Helios) sowie in der Krankenhausplanung (Vamed) ist.

Angesichts der enttäuschenden Performance von Helios Deutschland, des erhöhten Wettbewerbsdrucks bei Kabi NA und der Ausbreitung des Coronavirus hätten die Aktien deutlich an Wert verloren, was wiederum zu Unsicherheiten hinsichtlich der Wachstumsaussichten geführt habe. Friedrichs geht aber davon aus, dass sich die strategischen Initiativen letztendlich auszahlen werden und dass Fresenius mittelfristig weiterhin attraktives Wachstum erzielen kann.

Er setzt auch darauf, dass sich das Geschäft während der Coronavirus-Krise als widerstandsfähiger erweist, als von den meisten Marktteilnehmern erwartet. Die meisten der Unsicherheiten rund um Fresenius bezögen sich auf einem Nachfragerückgang in China im ersten Quartal und in Europa und den USA im zweiten Quartal, auf mögliche Unterbrechungen der Lieferkette, einem voraussichtlichen Rückgang der Rentabilität des Helios-Krankenhausgeschäfts und dem erhöhten Verschuldungsgrad von Fresenius.

Bedenken dieser Art spiegelten sich jedoch auch längst in der Bewertung nieder. Denn diese bewege sich deutlich unter dem eigenen historischen Durchschnitt und falle derzeit auch im Branchenvergleich niedrig aus, obwohl die Gewinnwachstumsaussichten nach 2020 vergleichbar mit jenen bei der Konkurrenz seien. Denn Gewinn je Aktie sieht die Deutsche Bank in diesem Jahr wie im Vorjahr bei 3,37 Euro und in den beiden kommenden Jahren dann bei 3,71 Euro bzw. bei 4,06 Euro je Anteilsschein. Auf letztgenannter Basis errechnet sich ein geschätztes KGV von unter zehn.

Charttechnik



Die Aktien von Fresenius zählten lange mit zu den Vorzeigewerten am deutschen Aktienmarkt. Basis dieses Status war ein von Oktober 2002 bis Juni 2017 verbuchter Kursanstieg von 2,38 Euro auf 79,65 Euro. Von dem damals gezeigten Schwung war zuletzt aber nicht mehr viel zu spüren. Vielmehr stellte der Titel jüngst im März mit nur noch 25,66 Euro ein neues Mehrjahrestief auf. Dieses Niveau hat der Wert jüngst zwar wieder hinter sich gelassen, das langfristige Chartbild sieht deswegen aber noch längst nicht wieder ermutigend aus.



Profil



Die Fresenius SE ist ein international tätiger Gesundheitskonzern, der Produkte und Dienstleistungen für Krankenhäuser, die ambulante medizinische Versorgung von Patienten und die Dialyse anbietet. Weitere Arbeitsfelder sind das Krankenhausträgergeschäft sowie Engineering- und Dienstleistungen für verschiedene Gesundheitseinrichtungen. Zum Fresenius-Konzern gehören vier Unternehmen, die weltweit eigenverantwortlich wirtschaften und handeln: Fresenius Medical Care, Fresenius Kabi, Fresenius Helios und Fresenius Vamed. Fresenius Medical Care ist der weltweit führende Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Patienten mit chronischem Nierenversagen.

Fresenius Kabi ist Marktführer in der Infusionstherapie und in der klinischen Ernährung in Europa. Die Helios Kliniken Gruppe ist eines der größten und medizinisch führenden Klinikunternehmen Europas und auf den Betrieb und das operative Management von Krankenhäusern spezialisiert. Vamed ist weltweit im Projekt- und Managementgeschäft von Gesundheitseinrichtungen tätig. Dazu zählen Krankenhäuser, Gesundheitszentren sowie Thermen- und Wellnesscenter. Darüber hinaus werden über die Fresenius NetCare Dienstleistungen im Bereich Informationstechnologie angeboten.

BRAIN Biotechnology-Aktie



Der Aktienkurs von BRAIN Biotechnology hat jüngst nach zuvor starken Verlusten bereits wieder nennenswert zugelegt. Für die Deutsche Bank handelt es sich bei diesem Wert unter den deutschen Top-Favoriten aber um jenen Titel, der mit Abstand über das größte Kurspotenzial verfügt. Denn die Kaufempfehlung sieht einen Anstieg bis auf 24,00 Euro vor. Das heißt, damit die Rechnung aufgeht, musste die Aktie ausgehend von der aktuellen Notiz von 8,34 Euro um satte 187,9 Prozent zulegen.

Der zuständige Analyt Falko Friedrichs bezeichnet BRAIN Biotech als eines der führenden europäischen Unternehmen auf dem stark aufstrebenden Gebiet der industriellen oder ''weißen'' Biotechnologie. Das Hauptziel dieser Industrie bestehe darin, künstliche, knappe und/oder sogar gesundheitsschädliche industrielle Substanzen und Verfahren in der Produktion durch biologische Lösungen zu ersetzen.

Seine positive Einstellung zu dieser Gesellschaft beruhe auf seiner führenden Marktposition, seiner Wachstumsbilanz und seiner Pipeline mit potenziell äußerst lukrativen Produktkandidaten. Dem Unternehmen sei angesichts eines anhaltenden Outsourcing-Trends bei der Entwicklung nachhaltigerer industrieller Prozesse und erster Markteinführungen aus der eigenen Pipeline eine Fortsetzung des Wachstumskurses zuzutrauen. Es gebe Spielraum für ein attraktives prozentual zweistelliges Wachstum weit über das Jahr 2020 hinaus.

Die Gewinne der vergangenen Jahre seien durch Anlauf-, F&E- und IPO-bezogene Kosten beeinträchtigt gewesen. Man erwarte jedoch für die Zukunft ein beträchtliches Ertragswachstum, da man in eine neue Größenordnung hineinwachse und der Mix mit der Einführung der ersten Produkte aus der Pipeline wesentlich besser werde (was zu Lizenzzahlungen von Partnern führe). Die potenziellen Auswirkungen von Covid-19 werden wahrscheinlich marginal sein.

Mit den ersten Gewinnen je Aktie rechnet die Deutsche Bank hier im Jahr 2022 und zwar in einer Größenordnung von 0,48 Euro. Auf dieser Basis wäre das gleichbedeutend mit einem geschätzten KGV von 17,4.

Charttechnik



Die Aktien von BRAIN Biotechnology sind erst seit Februar 2016 börsennotiert. Gemessen an dieser relativ kurzen Zeit hat dieser Titel schon einen ziemlich breiten Kurskorridor ausgelotet. Denn ausgehend von einem Ausgabepreis von 9,00 Euro ging es zunächst bis Januar 2018 bis auf 27,50 Euro nach oben, bevor die Notiz dann nach unten durchgereicht worden ist und jüngst im März mit 5,64 Euro das bisherige Rekordtief markiert hat. Trotz der in der Zwischenzeit verbuchten deutlichen Erholung ist hier ein intakter charttechnischer Abwärtstrend zu konstatieren.



Profil



BRAIN gehört zu den europaweit führenden Unternehmen auf dem Gebiet der sogenannten Weißen Biotechnologie. Der Tätigkeitsschwerpunkt der Gesellschaft liegt auf der Identifizierung von leistungsfähigen Enzymen, mikrobiellen Produzenten-Organismen oder Naturstoffen aus komplexen biologischen Systemen.

Ziel ist es, diese industriell bzw. bioökonomisch nutzbar zu machen. In den Industriezweigen Chemie, Kosmetik und Nahrungsmittel werden die verschiedenen Lösungen und Produkte des Unternehmens angewendet. Zu den patentierten Spezialtechnologien gehören EvoSolution® METAGENOME® BRAINzyme® LIL® ABEL® CompActives® BioCompActives®.

Wirecard-Aktie



Seit April zählen auch die Aktien von Wirecard wieder zu den Top-Favoriten der Deutschen Bank am deutschen Aktienmarkt. Eine Kaufempfehlung ist hier mit einem Kursziel von 200,00 Euro versehen, so dass sich gemessen an einer aktuellen Notiz von 132,10 Euro die Chance auf einen Anstieg von 51,4 Prozent ergibt.

Laut der verantwortlichen Analystin Nooshin Nejati Wirecard ist die im DAX enthaltene Gesellschaft der einzige europäische Zahlungsanbieter, der in der gesamten Wertschöpfungskette des Zahlungsverkehrs aktiv ist und weltweit agiert. Diese einzigartige Position ermögliche es Wirecard, seinen Händlern unter Nutzung seiner Acquiring- und Issuing-Kapazitäten eine nahtlose, innovative End-to-End-Lösung anzubieten.

Wirecard behaupte sich gut in einer wettbewerbsintensiven Zahlungsindustrie, baue seine Präsenz bei größeren Kunden erfolgreich aus und durchdringe gleichzeitig den bestehenden Kundenstamm von Händlern/Finanzinstituten zunehmend mit Mehrwertdiensten. Dies dürfte für weiteres Wachstum sorgen und die Klebrigkeit des Angebots erhöhen.

Alles das sollte bei Wirecard ein starkes Ertragswachstum im unteren 30 Prozentbereich in den Jahren 2018 bis 2021 unterstützen, was sich mit den erwarteten Wachstumsrelationen bei den ebenfalls schnell wachsenden globalen Zahlungsverkehrskonkurrenten decke. Aber trotzdem sei der Titel im Branchenvergleich mit einem Bewertungsabschlag behaftet.

Nejati ist der Meinung, dass das Geschäftsmodell von Wirecard vielfältig genug ist, um jede Größe von Händlern in vielen vertikalen Bereichen zu unterstützen, und das mache es wahrscheinlich, dass das Unternehmen seine längerfristige Geschäftsprognosen irgendwann demnächst noch einmal anheben kann. Die derzeitigen Schätzungen der Deutschen Bank sehen für 2020 beim Gewinn je Aktie einen Anstieg von 4,68 Euro auf 5,96 Euro vor und für 2021 auf 7,85 Euro. Auf letztgenannter Basis beträgt das geschätzte KGV16,8.

Charttechnik



Die Aktien von Wirecard konnten von Februar 2003 bis September 2018 mit einem Anstieg von 0,77 Euro auf 195,75 Euro restlos überzeugen. Seitdem konnte der Titel aber nicht mehr nachlegen und erst am 19. März stellte der Wert mit 83,24 Euro ein neues Zwischentief auf. In den vergangenen Wochen ging es aber wieder so schnell nach oben, wie es in den Wochen zuvor nach unten gegangen war. Dadurch ist die Aktie jetzt wieder an einem Punkt angelangt, an dem der seit September 2018 bestehende Abwärtstrend verläuft. Und ein nachhaltiger Sprung darüber wurde diesen Titel auch charttechnischer wieder sehr viel interessanter machen als noch in der jüngeren Vergangenheit.



Profil



Die Wirecard AG ist einer der führenden internationalen Anbieter elektronischer Zahlungs- und Risikomanagementlösungen. Weltweit unterstützt Wirecard über 20.000 Kunden aus unterschiedlichen Branchen bei der Automatisierung ihrer Zahlungsprozesse und der Minimierung von Forderungsausfällen. Die Wirecard Bank AG bietet Konten- und Kreditkarten-Dienstleistungen sowohl für Geschäfts- als auch Privatkunden und ist Principal Member von VISA, MasterCard und JCB und als Kreditkarten-Acquirer weltweit aktiv.

Der Internetbezahldienst Wirecard ermöglicht Konsumenten sicheres Bezahlen bei Millionen von MasterCard Akzeptanzstellen. Zusätzlich können registrierte Nutzer in Echtzeit untereinander Geld versenden oder empfangen. Darüber hinaus bietet die Wirecard-Gruppe über die eigene Bank Lösungen in den Bereichen Corporate Banking, Prepaid- bzw. Co-branded-Karten- sowie Konten-Produkte; sowohl für Geschäfts- als auch für Privatkunden.