Mit den Kursen am deutschen Aktienmarkt geht es seit einigen Monaten wieder nach oben. Die Deutsche Bank führt diese Entwicklung auch mit auf die ebenfalls zuletzt zu beobachtenden Reflationierungs-Tendenzen zurück. Denn wie es von Analystenseite heißt, profitiere Deutschland davon.

Der jüngste Kursaufschwung habe dazu beigetragen, dass der HDAX, der die 110 Unternehmen aus den deutschen Auswahlindizes DAX, MDAX und TecDAX umfasst, seine im europäischen Börsenvergleich bereits seit deutlich mehr als einem Jahrzehnt zu beobachtende bessere Wertentwicklung auch 2016 fortsetzen konnte.

Weil die hauseigenen Volkswirte auch für 2017 reflationäre Tendenzen prognostizieren, glaubt die Deutsche Bank an gute Chancen für eine erneute Fortschreibung dieses beschriebenen Kurstrends. Zusammen mit zyklischem Rückenwind und einem schwächeren Euro stünden die Chancen auf ein wieder gutes Jahr für deutsche Aktien jedenfalls nicht schlecht.

Ein einfacher Ansatz, um in aussichtsreiche deutsche Aktien zu investieren, sei es, das German Stock Ideas Portfolio der Deutschen Bank nachzubilden. Seit der Auflage habe dieses Depot sowohl 2015 als auch 2016 den Markt deutlich geschlagen. Enthalten sind darin derzeit neun deutsche Aktien. Diese kommen im Schnitt auf ein KGV von 25 auf Basis der für die nächsten zwölf Monate geschätzten Gewinne. Dem steht ein erwartetes Gewinnwachstum von 15 Prozent gegenüber und hinzu kommt eine Dividendenrendite von durchschnittlich 1,2 Prozent.

Aus dieser Liste wurde gerade nach einer guten Entwicklung seit der Aufnahme im September die Aktie von Wacker Chemie gestrichen. Den Nachrücker stellen wir auf den nachfolgenden Seiten ebenso vor wie jene vier anderen Mitfavoriten, die das größte Kurspotenzial gemessen an den Zielkursen aufweisen. Bei den übrigen vier im German Stock Ideas Portfolio der Deutschen Bank enthaltenen Werte handelt es sich um Adidas, Commerzbank, Sartorius und SLM Solutions.

Auf Seite 2: Grenke





Grenke-Aktie



Der Nachrücker für Wacker Chemie im German Stock Ideas Portfolio heißt Grenke. Es handelt sich um einen jenen drei Mitfavoriten, die auf einen Börsenwert zwischen eins und fünf Milliarden Euro kommen. Bei Grenke beläuft sich die Marktkapitalisierung konkret auf 2,24 Milliarden Euro. Als Kursziel sind 180,00 Euro vorgegeben. Das entspricht einem Aufwärtspotenzial von knapp 19 Prozent, wobei die Vorgabe im Januar von bisher 173,00 Euro angehoben wurde.

Beim Gewinn je Aktie rechnet die zuständige Analystin Nizla Naizer mit für 2016 mit einem Anstieg von 5,43 Euro auf 6,80 Euro. 2017 sollen daraus dann 7,91 Euro werden und sogar 9,46 Euro im Jahr 2019. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 16. Das bedeutet einen Abschlag gegenüber dem Dreijahres-Durchschnitts-KGV von rund 22. Auf Höhe des genannten Kursziels hält die Deutsche Bank für das Leasing-Geschäft aber ein KGV von 23 für angemessen und von 22 für die Factoring- und Banking-Geschäfte. Der Umsatz soll gleichzeitig von 232 Millionen auf 364 Millionen Euro steigen.

Gefallen findet Naizer an dem Finanzdienstleister nicht zuletzt deshalb, weil es sich um einen Wachstumstitel handelt. Der Unterschied zu anderen Fintech-Unternehmen seien aber nachhaltige Erfolge in Sachen Wachstum und Profitabilität. Aktuell und auf Sicht sollten Cross-Selling und die internationale Expansion dabei helfen, diese Erfolge fortzuschreiben.

Anfang Januar hatte das Unternehmen mitgeteilt, im vergangenen Jahr das eigene Wachstumsziel beim Neugeschäftsvolumen erreicht zu haben. Den ausführlichen Jahresfinanzbericht zum 31. Dezember 2016 gibt es aber erst am 8. Februar. Zu den Risiken zählen laut Naizer höher als erwartete Finanzierungskosten, ein langsamer als prognostiziertes Leasing-Wachstum und nachteilige Veränderungen im regulatorischen Umfeld.

Charttechnik



Der Aktienkurs von Grenke ist seit Ende 2008 von 17,60 Euro auf 198,00 Euro gestiegen. Die letztgenannte Bestmarke stammt vom April des Vorjahres. Danach kam es zu einer schmerzhaften Korrektur, die den Kurs bis auf 136,55 Euro zurückwarf. Seit Anfang Dezember versucht sich der Titel nun an einer Bodenbildung, noch ist der mittelfristige Abwärtstrend charttechnisch gesehen aber nicht nachhaltig geknackt.

Portrait



Die Grenke-Gruppe ist ein breit diversifizierter Anbieter von Services in den Bereichen Small-Ticket-IT-Leasing, Factoring und Bank für kleinere und mittlere Unternehmen. Darüber hinaus bietet die Grenke-Bank Privatkunden auch klassische Online-Dienstleistungen. Im Bereich des Small-Ticket-IT-Leasing, für Produkte wie PCs, Notebooks, Kopierer, Drucker oder Software mit relativ kleinen Objektwerten, nimmt die banken- und herstellerunabhängige Grenke-Gruppe eine führende Marktposition in Europa ein. Das Unternehmen ist in 30 Ländern aktiv und beschäftigt über 1.100 Mitarbeiter.



Auf Seite 3: Rational





Rational-Aktie



Wie Grenke stammt auch Rational aus der Gruppe mit einer Marktkapitalisierung von eins bis fünf Milliarden Euro. In diesem Fall beläuft sich der Börsenwert momentan auf 4,71 Milliarden Euro. Als Kursziel nennt die Deutsche Bank 500,00 Euro. Damit hat dieser Titel theoretisch 20,6 Prozent Luft nach oben.

Die zuständige Analystin Franziska Eckersberger sieht den Umsatz von 2015 bis 2018 von 564 Millionen auf 761 Millionen Euro steigen. Der Gewinn je Aktie des Küchenausrüsters soll gleichzeitig von 10,71 Euro auf 14,96 Euro steigen. Daraus ergibt sich für 2018 ein geschätztes KGV von knapp 28. Bei der Dividende rechnet sie für 2016 mit einer Anhebung von 7,50 Euro auf 7,85 Euro je Aktie. Für die Geschäftsjahre 2017 und 2018 soll der Ausschüttungssatz dann 9,09 bzw. 10,48 Euro betragen.

Der MDAX sei zwar stattlich bewertet, aber das sei wegen dem Profil des Unternehmens auch gerechtfertigt. Zugunsten der Gesellschaft werden unter anderem der positive Ergebnisausblick genannt, die hohe Profitabilität sowie das Geschäftsmodell, das nicht viele Assets benötige. Auf Sicht von zwölf Monaten sei ein KGV von 34 zu vertreten, was sich im Bereich der in den vergangenen beiden Jahren gültigen KGV-Spanne von 25-38 bewegen würde.

Zu den Risiken zählt Eckersberger ein sich schlechter als erwartet entwickelndes volkswirtschaftliches Umfeld, geringes Wachstum nach der Umstellung auf neue Produkte, höhere Anlaufkosten und steigende Materialkosten sowie negative Entwicklungen auf der Devisenseite.

In der Vorwoche teilte Rational mit, die Einnahmen im vergangenen Jahr dank des Wachstums in allen Weltregionen gesteigert zu haben. Nach vorläufigen Berechnungen stieg der Umsatz 2016 um neun Prozent auf rund 613 Millionen Euro. Für die Einführung von Produktneuheiten seien rund fünf Millionen Euro an Kosten angefallen. Dennoch sei das Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 160 Millionen auf etwa 166-167 Millionen Euro gestiegen. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 27 Prozent (Vorjahr: 28 Prozent).

Charttechnik



Ähnlich wie Grenke hat auch Rational einige Jahre lang einen exzellenten Lauf hingelegt. Von 2009 bis 2016 kletterte die Notiz von 57,10 Euro auf 480,45 Euro. Seit Oktober ist der Gipfelsturm aber ins Stocken geraten und unter dem Strich bewegt sich der Kurs derzeit auf einem bereits Ende 2015 gültigen Niveau. Mittelfristig hat sich somit ein Seitwärtstrend breit gemacht und charttechnisch bleibt es erst nach abzuwarten, in welche Richtung sich die zuletzt zu beobachtende Tendenz auflösen wird.

Portrait



Die Rational-Gruppe ist eigenen Angaben zufolge der weltweite Markt- und Technologieführer für die thermische Speisenzubereitung in Profiküchen. Der Weltmarktanteil wird mit 54 Prozent angegeben. Das 1973 gegründete Unternehmen beschäftigt mehr als 1.700 Mitarbeiter, davon mehr als 900 in Deutschland. Wie es heißt, ist es das oberstes Ziel des Unternehmens, seinen Kunden stets den höchstmöglichen Nutzen zu bieten. Es gibt 503 Patente, Patentanmeldungen und Gebrauchsmuster. Nach innen fühlt sich Rational dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichtet, was seinen Ausdruck in den Grundsätzen für Umweltschutz, Führung, Arbeitssicherheit und sozialer Verantwortung findet. Zahlreiche internationale Auszeichnungen belegen aus Sicht des Vorstands Jahr für Jahr die hohe Qualität der von den Rational-Mitarbeitern geleisteten Arbeit.



Auf Seite 4: Infineon Technologies





Infineon-Aktie



Ein Bestandteil des German Stock Ideas Portfolios ist auch Infineon. Da es sich um einen DAX-Vertreter handelt, geht es um einen Wert mit einer Marktkapitalisierung von mehr als fünf Milliarden Euro (konkret 18,5 Milliarden Euro). Das Kursziel beziffert die Deutsche Bank auf 20,00 Euro. Das heißt, der faire Wert wird um knapp 23 Prozent über der aktuellen Notiz angesetzt.

Der zuständige Analyst Johannes Schaller setzt unter anderem auf Infineon, weil der Halbleitereinsatz in der Autoindustrie zuletzt noch dynamischer gewachsen sein dürfte als zuvor. Davon sollte das Unternehmen dank der Ausrichtung auf die profitableren Premium-Autobauer besonders profitiert haben. Allgemein sei die Gesellschaft als strukturelle Gewinner der jüngsten Branchentrends einzustufen.

Als Risiken bei unvorteilhaften Entwicklung sind laut Deutscher Bank die folgenden Punkte zu beachten: Eventuell wertvernichtende Übernahmeaktivitäten, nachteilige Veränderungen auf Devisenebene (jede Veranderung des Euro-Dollar-Wechselkurses um einen Cent verändert den Umsatz um 0,4 Prozent und den Gewinn um rund ein Prozent), zyklische Geschäftsausschläge und der Abbau von Lägerbeständen sowie die Abhängigkeit vom Automobil-Bereich.

Die nächsten Quartalszahlen veröffentlicht der Konzern am 02. Februar. Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2015/16 (per Ende September) war ein Anstieg beim Nettoergebnis von 632 Millionen auf 744 Millionen Euro gemeldet worden. Der Umsatz kam von 5,8 Milliarden auf rund 6,5 Milliarden Euro voran.

Damals wurde auch das mittelfristige Ziel für die Segmentergebnismarge über einen Zyklus von 15 Prozent auf 17 Prozent angehoben. Zur Begründung würde auf eine gestiegene Produktivität und Effizienzgewinne aus der Integration von International Rectifier hingewiesen. Schaller ist aber selbst das noch zu tief angesetzt. Er hält sogar mehr als 20 Prozent für machbar.

Charttechnik



Nach einem grandiosen Absturz von 2000 bis 2009, als die Notiz von 92,50 Euro auf Penny-Stock-Niveaus nach unten rauschte, hat sich im laufenden Bullenmarkt seit März 2009 ein sehr stabiler Aufwärtstrend herausgebildet. Das letzte Zwischenhoch stammt allerdings von Mitte November und um den erwähnten Aufwärtstrend als völlig intakt zu untermauern, wäre es hilfreich, demnächst die damals erreichten 16,80 Euro zu toppen.

Portrait



Die Infineon Technologies AG ist ein weltweit führender Anbieter von Halbleiterlösungen. Mit weltweit rund 36.300 Beschäftigten erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2016 (Ende September) einen Umsatz von rund 6,5 Milliarden Euro. Insgesamt gibt es 34 F&E- und 19 Fertigungsstandorte. Zu den Divisionen zählen Automotive, Industrial Power Control, Power Management & Multimarket und Chip Card & Security.



Auf Seite 5: Hornbach Holding





Hornbach Holding-Aktie



Zu den Nebenwerten aus der Kategorie mit einem Börsenwert von unter einer Milliarde Euro zählt die Hornbach Holding. Konkret beträgt der Börsenwert hier 1,01 Milliarden Euro. Die Deutsche Bank billigt dem Titel ein Kursziel von 77,00 Euro zu. Das verspricht in diesem Fall einen Anstieg von gut 22 Prozent.

Allerdings war das Kursziel kurz vor Weihnachten von bisher 81,00 Euro gesenkt worden. Das erfolgte in Reaktion auf von dem Unternehmen vorgelegte Geschäftszahlen, obwohl die zuständige Analystin Katja Filzek im Grunde von ansprechenden Zahlen sprach. Das Ergebnis sei aber noch durch die Kosten für den Ausbau des Online-Geschäftes sowie den damit verbundenen Infrastrukturkosten verbunden gewesen.

Konkret hatte der Baumarktkonzern dank der weiter regen Nachfrage in seinen 154 Bau- und Gartenmärkten einen Umsatzanstieg für das dritte Quartal von 4,7 Prozent auf 968,7 Millionen Euro gemeldet. Der kumulierte Anteil des Auslandsgeschäfts am Konzernumsatz stieg von 44,3 Prozent auf 45,6 Prozent. Vor Zinsen und Steuern verdiente das SDAX-Unternehmen mit 29,8 Millionen Euro fast 40 Prozent mehr. Der Periodengewinn stieg um 36,5 Prozent auf 15,8 Millionen Euro. Die Umsatz- und Ertragsprognose für das Gesamtjahr bestätigte die Gesellschaft.

Geht es nach Filzek, dann steigt der Umsatz von 2015 bis 2018 von 3,572 Milliarden auf 4,097 Milliarden Euro. Den Gewinn je Aktie sieht sie aber gleichzeitig von 5,71 Euro auf 5,16 Euro sinken. Dennoch sei die Bewertung sehr attraktiv, so das Urteil.

Gefährdet sei die positive Haltung allerdings bei einem sich verschlechternde Konsumklima, einer langsamer als erwarteten Expansion, geringer als angenommenen Verbesserungen bei den Marktanteilen und den Margen. Außerdem lasse die Transparenz bei den Auslandsaktivitäten noch etwas zu wünschen übrig.

Charttechnik



Ein gutes Konsumklima in Deutschland würde bei der Aktie von Hornbach Holding eigentlich eine gute Kursentwicklung vermuten lassen. Doch der Titel schlug in den vergangenen Jahren immer wieder einmal volatil aus, ein klarer Trend, außer einem übergeordneten Seitwärtstrend, hat sich dabei aber nicht herausgebildet. Seit Mitte 2011 treten die Kurse dadurch letztlich nur auf der Stelle. Damit sich das Chartbild entscheidend verändert, müsste erst der besagte Seitwärtstrend beendet werden.

Portrait



Die Hornbach Holding AG & Co. KGaA ist die Muttergesellschaft der Hornbach-Gruppe. Sie ist selbst nicht im operativen Einzelhandel tätig, sondern verfügt über eine Anzahl wichtiger Beteiligungsgesellschaften. Die mit Abstand größte und wichtigste Beteiligungsgesellschaft ist die Hornbach Baumarkt AG als Betreiber großflächiger Bau- und Gartenmärkte im In- und Ausland. Abgerundet werden die Handelsaktivitäten durch die Hornbach Baustoff Union GmbH, die auf dem Gebiet des Baustoffhandels mit überwiegend gewerblichen Kunden tätig ist. Die Entwicklung und Verwertung erstklassiger Einzelhandelsimmobilien ist ein weiterer Geschäftszweig unter der Verantwortung der Hornbach Holding AG & Co. KGaA. Diese Aktivitäten sind zum Teil bei der Hornbach Immobilien AG angesiedelt, die einen Großteil des umfangreichen Immobilienvermögens der Hornbach-Gruppe besitzt.



Auf Seite 6: MorphoSys





MorphoSys-Aktie



Den letzten hier vorgestellten Mitfavoriten führt die Deutsche Bank unter jenen Werten, die mit einem Börsenwert von weniger als einer Milliarde Euro ausgestattet sein sollen. Warum das so ist, ist allerdings unklar, denn der Börsenwert beträgt tatsächlich rund 1,41 Milliarden Euro. Wie dem aus sei, dem Tec-DAX-Mitglied traut die Deutsche Bank im German Stock Ideas Portfolio ein Kursziel von 84,00 Euro zu. Damit die Rechnung aufgeht, müsste dieser Wert um gut 73 Prozent zulegen.

Der Biotech-Spezialist für Antikörper, der sowohl Auftragsforschung für große Pharmakonzerne wie Roche, Novartis oder Bayer betreibt, aber auch eigene Entwicklungskandidaten besitzt, hat laut dem zuständigen Analysten Gunnar Romer ein wertvolles Portfolio, das nicht ausreichend gewürdigt wird.

Zum Verständnis: Unter anderem haben die Münchener inzwischen 28 Wirkstoffe hervorgebracht, die von großen Pharmakonzernen klinisch getestet werden. Insgesamt laufen bei Morphosys 110 Entwicklungsprogramme.

Die Bewertung ist aus Sicht von Romer bereits abgedeckt, wenn man zwei Drittel der Partnerprogramme heranziehe. Den Rest dieser Programme erhielten Anleger ebenso kostenlos wie alle weiteren Aktivitäten des Unternehmens. Folglich sei das Chance-Risiko-Profil vorteilhaft, wobei er aber nicht verschweigt, dass Forschungsrückschläge oder höher als erwartet ausfallende Kosten die Gefahr von Kurseinbußen bergen.

Für das Vorjahr wird Morphosys einen operativen Verlust ausweisen müssen und der bestehende Investitionsbedarf wird daran zunächst auch nichts ändern. Erst mittel- bis langfristig sind Gewinne angepeilt. Die Schätzreihe der Deutschen Bank sieht für 2016 einen Verlust je Aktie von 1,72 Euro vor. 2018 und 2019 soll das Minus dann mit 1,91 Euro und 2,13 Euro sogar noch etwas größer werden.

Charttechnik



Nach einem extrem starken Einbruch nach Februar 2000 konnte die Aktie von Morphosys von Ende 2002 bis Ende 2015 einen ebenfalls sehr starken Wiederanstieg von 1,59 Euro auf 86,72 Euro verbuchen. Danach kam es allerdings wieder zu einem scharfen Einbruch, der den Kurs bis auf 33,25 Euro zurückwarf, ehe sich der Titel seit Mitte 2016 wieder an einer Stabilisierung versucht. Ob sich daran deutliche Kursgewinne anschließen bleibt abzuwarten, verbessert hat sich das Chartbild aber bereits.

Portrait



MorphoSys hat mit der HuCAL-Technologie laut eigener Einschätzung die erfolgreichste Antikörper-Bibliothek der Pharma-Industrie entwickelt. Durch den erfolgreichen Einsatz dieser und weiterer firmeneigener Technologien wurde MorphoSys den Unternehmensangaben zufolge zu einem Marktführer im Bereich therapeutischer Antikörper, einer der am schnellsten wachsenden Medikamenten-Klassen der Humanmedizin. Gemeinsam mit seinen Pharma-Partnern hat MorphoSys eine therapeutische Pipeline mit mehr als 100 Antikörper-basierten Medikamenten-Kandidaten unter anderem zur Behandlung von Krebs, rheumatoider Arthritis und Alzheimer aufgebaut. MorphoSys ist auf die Entwicklung neuer Antikörper-Technologien und Wirkstoffe spezialisiert, um die Medikamente von morgen herzustellen.