Lukrative Renditen, spannende Investoren, lohnende Investments : Wir verraten Ihnen, was die „Wolves of Wall Street“ an Überraschungen für Sie bereit halten. Ihr gemeinsames Ziel: besser als die Indizes zu sein. Und dass sie das schaffen, haben sie alle über Jahrzehnte unter Beweis gestellt.
Wenn das angesehene US-Anlegermagazin „Barron’s“ traditionsgemäß Anfang eines Jahres eine bunt gemischte Truppe von Anlageexperten zum runden Tisch bittet, ist die Aufmerksamkeit der Anleger groß. Schließlich vertreten die Investmentmanager nicht nur die großen Häuser der Branche und damit Hunderte von Milliarden Dollar an Kundengeldern. Die Aktien, die sie im Fokus haben, erreichten in der Vergangenheit auch oft bis zu dreistellige Kursgewinne. Und die Eingeladenen zählen zu den besten, erfahrensten und renommiertesten Experten der Wall Street.
Auch die Redaktion von BÖRSE ONLINE verfolgt die Anlagestrategien dieser Profis, die ganz verschiedene Investmentansätze vertreten und durchaus unterschiedliche Aktien als ihre persönlichen Gewinnerwerte ausgemacht haben.
Von Rohstoffwerten über innovative Softwareunternehmen bis hin zu Medienkonzernen und attraktiven Übernahmekandidaten — die Redaktion hat unter den Empfehlungen diejenigen herausgesucht, die in den kommenden zwölf Monaten aller Voraussicht nach die größten Chancen haben. Dabei haben wir auf eine gute Mischung Wert gelegt: Da sind zum einen die Aktien mit der Chance auf einen schnellen Verdoppler, Dauerläufer mit der Aussicht auf jährlich 15 bis 20 Prozent Gewinn, aber es darf auch einmal ein Fonds mit einer attraktiven Ausschüttungsrendite von mehr als acht Prozent sein.
Henry Ellenbogen – Top-Analyst empfiehlt diese Aktie mit 76 Prozent Kurschance
Wo Henry Ellenbogen von Durable Capital Partners investiert, ist Gewinn drin. Seine letztjähriger „Barron’s“-Empfehlung Duoling, ein Online-App-Dienst zum Erlernen von Sprachen, brachte binnen zwölf Monaten ein sattes Plus von rund 215 Prozent. Sein neuer Tipp ist Toast, ein Anbieter von Restaurantsoftware, bei dem auch Star-Investorin Cathie Wood eingestiegen ist.
Was ist das Besondere an Toast? Toast bietet eine Software an, mit der sich sukzessive sämtliche Prozesse in einem Restaurant aus einer Hand steuern lassen. „Restaurants love it“, sagt Ellenbogen. Das Praktische an Toast: Der Restaurantbesitzer kann mit der Digitalisierung von Teilbereichen anfangen. Je mehr Bereiche ein Restaurant in das Toast-Tool integriert, desto höher fallen dann die Lizenzgebühren für Toast aus. Rund 100 000 Restaurants in den USA hat Toast bereits unter Vertrag, allein im vergangenen Jahr kamen rund 25 000 dazu. Noch schreibt das Unternehmen Verluste, doch das braucht Anleger nicht abzuschrecken. Der Grund: Restaurantbesitzer können zwischen zwei Bezahlmethoden für die Lizenzen wählen. Entweder sie zahlen die Hardwarekosten selbst und Toast erhält dafür einen geringeren Anteil an den Umsätzen. Oder sie akzeptieren einen höheren Revenue-Share und erhalten die Hardware kostenlos. Da die Mehrzahl sich für das zweite Modell entscheidet, entstehen Toast in der Anfangsphase Verluste, dafür fallen die Gewinne später umso höher aus.
Ellenbogen erwartet, dass sich der Kurs 2024 verdoppeln kann. Wer bei einem Wachstumswert im frühen Stadium dabei sein will, steigt ein. Börse Online steckt das Kursziel bei 30 Euro – über 76 Prozent Kurschance!
Meryl Witma – 45 Prozent Kurschance bei dieser Top-Aktie
Irgendwie passt hier was zusammen. Benjamin Graham gilt als Urvater der Value-Investoren. Meryl Witmer, Inhaberin der Investment-Firma Eagle Capital, gehört mit ihrem Investmentansatz auch zu dieser Gilde. Und Graham Holdings, die das langjährige Mitglied des Round Table von „Barron’s“ in diesem Jahr favorisiert, wird um einiges unter dem inneren Wert gehandelt. Die Beteiligungs$rma hat ein breites Geschäftsportfolio. Den höchsten Umsatzbeitrag liefert dabei der Bereich Bildung mit der Topmarke Kaplan International. Das Geschäft an Universitäten und Colleges lief in der Pandemie schlecht. Erst in diesem Jahr werden alle Altlasten komplett wegfallen und die Investorin rechnet damit, dass der Ertrag deutlich steigen kann. Daneben gibt es ein Fernsehgeschäft, dem die Expertin einen Wert von über einer Milliarde Dollar zuordnet. Dazu gibt es noch einen Bereich mit Gesundheitsversorgung, der eine halbe Milliarde wert sein könnte. Werden nun die einzelnen Puzzleteile, wozu auch ein um 1,6 Milliarden Dollar überdotierter Pensionsfonds zählt, zusammengefügt, landet man schnell bei Werten, die weit über der aktuellen Marktkapitalisierung liegen. Dazu kommt, dass der freie Cashflow laut Witmers Annahmen in den kommenden zwei Jahren auf über 100 Dollar je Aktie ansteigen könnte. „Wir erwarten, dass die Aktie dann über 1000 Dollar handeln wird“, sagt die Expertin. Bei einem Kurs von 1000 Dollar entspräche das immerhin einem Potenzial von mindestens 38 Prozent.
Dieser Artikel erschien zu erst in der neuen Ausgabe von BÖRSE ONLINE. Weitere Favoriten der Top-Experten finden Sie in der Ausgabe 6/24
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