Die neuen Absatzzahlen für den Automarkt in der EU fallen für die einzelnen Auto-Aktien gemischt aus. Während ein bekannter Autobauer deutlich verliert, legen andere sogar zu.

Der europäische Automarkt ist im November wieder ins Stottern geraten. Wie der Herstellerverband Acea am Donnerstag in Brüssel mitteilte, wurden im letzten Monat mit 869.816 Autos fast zwei Prozent weniger neue Fahrzeuge zugelassen als ein Jahr zuvor. Noch im Vormonat hatte ein leichtes Plus zu Buche gestanden. 

Immerhin: Nach den bisherigen elf Monaten des Jahres 2024 verzeichnete der Sektor ein kleines Plus von 0,4 Prozent auf 9,73 Millionen Pkw. Dabei unterscheiden sich die Zugewinne und Verluste zwischen Fahrzeugart und Hersteller aber teils deutlich.

E-Autos verlieren an Boden, bestimmte Hybridantriebe liegen vorne

Bei den Neuanmeldungen verzeichneten vor allem reine Elektroautos (BEV) einen Rückgang. Im bisherigen Jahresverlauf verringerten sich die Anmeldungen um 5,4 Prozent auf 1,3 Millionen Autos.

Erfolgreicher sind derzeit hingegen vor allem Hybridantriebe ohne Lademöglichkeit. Darunter fallen nicht nur Autos mit eigens antriebsfähigem Elektromotor, sondern auch solche mit sogenannten Mildhybrid-Antrieben, die mit einem unterstützenden E-Motor ausgestattet sind.

Volkswagen bleibt deutlich Marktführer, Tesla bricht ein

Volkswagen bleibt unter den Herstellern in der EU im November der deutliche Marktführer und konnte im Jahresvergleich etwa vier Prozent zulegen. BMW und Mercedes-Benz verzeichneten dagegen insgesamt ein Minus. Besonders hart traf es den E-Auto-Pionier Tesla. Die Neuzulassungen in der EU gingen für den von Elon Musk geführten Konzern um 40 Prozent zurück. Das in China produzierte Model 3 des US-Herstellers ist von den EU-Elektroauto-Zöllen gegen die Volksrepublik betroffen. 

Anleger sollten die Zahlen aber immer in ein Verhältnis setzen. Trotz eines Zugewinns steht Volkswagen in den kommenden Monaten allein durch die angekündigten Sparmaßnahmen und damit verbundenen Verhandlungen mit Arbeitnehmern enorm unter Druck. Die Aktie ist von einer Erholung noch weit entfernt. Die Tesla-Aktie feiert unterdessen seit der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten eine Mega-Rallye an den Börsen und springt derzeit von Rekord zu Rekord. 

Allen Aktien aus Europa und den USA ist aber gemein, dass sie sich in den kommenden Jahren gegen die wachsende Konkurrenz aus China durchsetzen müssen. Die Volksrepublik ist für viele Hersteller ein immens wichtiger Absatzmarkt. Wer hier langfristig zu einem Gewinner wird oder überhaupr erstmal noch die Kurve bekommt, ist noch nicht abzusehen.

Enthält Material von dpa-AFX

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