Beim Bitcoin gab es im September ein ständiges Auf und Ab - mit der Betonung auf Ab. Kommt nun der Goldene Oktober? Aktuell sieht es ganz danach aus. In der vergangenen Woche legte der Bitcoin-Kurs wieder kräftig zu und stieg über die 200-Tage-Linie. Wird jetzt die wichtige Marke von 50 000 Dollar geknackt, könnte neue Dynamik in den Kursverlauf kommen. Einige Experten wie der Bitcoin-Analyst PlanB haben schon vor dem jüngsten Kursanstieg deutlich steigende Kurse für den Oktober prognostiziert. Die Fachleute untermauerten ihren Optimismus vor allem mit der Entwicklung verschiedener On-Chain-Daten. Zuletzt hat auch der ehemalige Goldman-Sachs-Manager Raoul Pal auf die große Wahrscheinlichkeit einer sehr bullishen Entwicklung hingewiesen.

Ein Auslöser für einen Bullrun zum Jahresende könnten Bitcoin-ETFs werden. Bisher hat die amerikanische Aufsichtsbehörde SEC die Zulassung solcher ETFs verweigert. Nachdem aber schon seit Ende 2017 an amerikanischen Terminbörsen Bitcoin-Futures offiziell zum Handel zugelassen sind, könnten bald ETFs auf Basis von Bitcoin-Futures die Zulassungshürde überspringen. Bloomberg-Analyst Eric Balchunas ist der Meinung, dass die beantragten ETFs auf Basis der Futures schon im Oktober grünes Licht bekommen könnten. Dagegen hat die SEC gerade wieder die Entscheidung über die Zulassung von Bitcoin-ETFs, die nicht auf den Futures, sondern direkt auf Bitcoin basieren, vom Oktober auf den November verschoben. Anlass zu der Meinung des Bloomberg-Analysten waren jüngste Äußerungen von SEC-Chef Gary Gensler, der eine Bevorzugung von ETF-Anträgen andeutete, die sich auf die an der CME gehandelten Bitcoin-Futures beziehen.

Bei einer Zulassung der ETFs könnte die starke Nachfrage neuer Anlegerschichten den Bitcoin bis Jahresende auf 100 000 Dollar treiben. Neue Belastungsfaktoren tauchen immer wieder auf, konnten aber bisher keinen wesentlichen Einfluss auf die Erholungsbewegung nehmen. Phising-Attacken bei Coinbase, weitere Einschränkungen bei Binance und ein Bug beim DeFi-Projekt Compound trübten die Stimmung nur geringfügig.

Ethereum im Fokus


Die Altcoins gewinnen wieder an Stärke. Ethereum könnte dem Bitcoin wieder den Rang ablaufen. Seit dem letzten Ethereum-Update mit der Einführung des Verbrennens eines Teils der Gebühren wurden schon Ether im Wert von über einer Milliarde Dollar verbrannt. Dies verringert die Angebotsmenge und könnte den Preis zusätzlich nach oben treiben. Den gleichen Effekt haben die zunehmenden Abhebungen von den Kryptobörsen. Diese haben dazu geführt, dass an den Kryptobörsen aktuell fast 25 Prozent weniger Ether lagern als vor einem Jahr. Dagegen bleibt die Nachfrage hoch. Zuletzt hat die Videoplattform Tiktok die Integration von NFTS in das Ethereum-Netzwerk angekündigt. Immerhin hat Tiktok mehr als eine Milliarde Nutzer. Auch das für diesen Monat angekündigte Altair-Upgrade könnte für gute Stimmung sorgen. Deswegen ist und bleibt Ethereum neben dem Bitcoin ein Muss und Basisinvestment für jeden Kryptoanleger.