Aussicht auf umsichtige Geldpolitik holt Risikoappetit zurück


Das nach Marktgröße wichtigste Krypto Asset Bitcoin kann sich zu Wochenbeginn oberhalb der psychologischen Marke von 22.000 Dollar behaupten. Die Aussicht auf eine umsichtige US-Geldpolitik hat Anlegern in den vergangenen Tagen Appetit auf Bitcoin und Co gemacht. Angesichts der schwelenden Rezessionsgefahr verdichten sich unter Marktteilnehmern verstärkt die Hoffnungen, dass die Fed am kommenden Mittwoch weniger stark auf das Zinsgaspedal treten könnte als bislang befürchtet. Ein Zinsschritt in Höhe von 75 Basispunkten haben Börsianer mittlerweile fest eingepreist. In Sicherheit wiegen sollten sich diese allerdings nicht. Möglicherweise könnte der Währungshüter auch einen Zinssprung von einem ganzen Prozentpunkt in Erwägung ziehen, um die hartnäckige Inflation zu bekämpfen. Für die US-Notenbank ist und bleibt es ein Drahtseilakt, auf der einen Seite die Teuerungsdynamik abzuschwächen, ohne den globalen Konjunkturmotor zum Abwürgen zu bringen.

Bitcoin-Rallye gestoppt - Tesla hat 75 Prozent seiner Bitcoin-Bestände verkauft


Der E-Autobauer Tesla hat in der vergangenen Woche mitgeteilt, insgesamt 75 Prozent seiner Bitcoin-Bestände versilbert zu haben. Insgesamt verkaufte der E-Autopionier im zweiten Quartal des Jahres BTC-Einheiten im Wert von 936 Millionen Dollar. Als Grund für den Verkauf gelten Bedenken über die Gesamtliquidität des Unternehmens angesichts der jüngsten Corona-Beschränkungen im Reich der Mitte. Laut Elon Musk könnte Tesla in Zukunft jedoch wieder zusätzliche Bitcoin erwerben.

Dass Tesla 75 Prozent seiner Bitcoin-Bestände versilbert hat, sorgte unter Marktteilnehmern zwischenzeitlich für Unruhe. Das teilweise Abstoßen der Krypto-Bestände zeigt, dass die Risiken und Nebenwirkungen von Bitcoin und Co womöglich unterschätzt worden sind.

Ether-Anleger nehmen 1.700-Dollar-Marke ins Visier - "The Merge" hält Markt bei Laune


Mit über 1.664 Dollar pro Einheit hat Ether über das Wochenende den höchsten Stand seit einem Monat erreicht. Kurzfristig könnten sich Anleger die Zähne an der technischen Widerstandsmarke in Höhe von 1.700 Dollar ausbeißen. Die Vorfreude auf das technische Upgrade "The Merge" sollte Investoren weiterhin bei Laune halten. Die zugrunde liegende Ethereum-Blockchain soll im Zuge der technischen Verbesserung insbesondere skalierbarer, sicherer und nachhaltiger gestaltet werden.

Vor allem im Hinblick auf mögliche politische Verbote würde sich Ether gegenüber Bitcoin damit absetzen. Bislang basieren beide Konsensmechanismen auf dem im Fachjargon sogenannten "Proof-of-Work", welche in den Augen zahlreicher Politiker als zu energieintensiv gelten. Im Zuge von "The Merge" soll Ethereum auf das weniger energielastige Verfahren "Proof-of-Stake" umgestellt werden.

Anstieg auf 2.000-Dollar-Marke bleibt denkbar - Tempo im Zinserhöhungszyklus der Fed von hoher Bedeutung


Sollte es möglicherweise bereits im September zu einer erfolgreichen Umsetzung des Upgrades kommen, dürfte dies den Kursfantasien unter Ether-Anlegern tendenziell neuen Schub geben. Im Auge behalten gilt es jedoch auch den Verlauf der Geldpolitik dies- und jenseits des Atlantiks. Ein zu hohes Tempo im aktuellen Zinserhöhungszyklus, insbesondere der Fed, dürfte zu euphorische Marktteilnehmer schnell auf dem falschen Fuß erwischen.