Gemengelage bleibt fragil - "Ruhe vor dem Sturm?"


Anleger dies- und jenseits des Großen Teichs kommen vorerst nicht auf einen grünen Zweig. Womöglich handelt es sich derzeit um die berüchtigte Ruhe vor einem weiteren Sturm. Übergeordnet bleibt die Inflationsentwicklung in den USA und die damit im Zusammenhang stehenden Zinssorgen das dominierende Thema. Auch wenn der Bitcoin zum ersten Mal seit neun Wochen die vergangenen sieben Tage mit positiven Vorzeichen abschließen konnte, stehen die Hoffnungen auf eine Trendwende weiterhin auf tönernen Füßen. Dass selbst Schnäppchenjäger trotz einer derart überverkauften Marktlage nicht nachhaltig Fuß fassen, lässt die Sorge vor weiteren Kursverlusten am Leben halten.

EZB-Sitzung und Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise werfen Schatten voraus


Dass zum wiederholten Male eine nachhaltige Erholungsbewegung ausbleibt, spricht für weitere Abwärtsrisiken. Sämtliche Aufwärtsambitionen werden durch die Aussicht auf einen straffen Zinserhöhungszyklus jenseits des Atlantiks gedeckelt. Die Anleger glauben nach wie vor nicht an eine umgängliche US-Geldpolitik im Kampf gegen die Inflation. Ihre Schatten werfen zudem die in dieser Woche anstehenden Themen wie die EZB-Sitzung nebst Veröffentlichung frischer US-Verbraucherpreise voraus. Chefin Christine Lagarde könnte Signale in puncto Zinserhöhung geben und auch im Euroraum die Zinsfantasien am Leben halten.

Bedeutender dürfte jedoch die Entwicklung der US-Verbraucherpreise sein. Sollte es wie erwartet zu einem leichten Rückgang der Inflationsdynamik kommen, könnte dies die Chancen auf eine behutsame US-Geldpolitik erhöhen und damit Bitcoin und Co in die Karten spielen. Die Aussicht auf einen strikten Zinserhöhungszyklus nimmt Anlegern bis dato den Appetit auf riskante Anlagen wie Krypto Assets.

Stablecoins: Japan reguliert an Fiatgelder gekoppelte Coins auf gesetzlicher Ebene


Als eine der ersten Industrienationen hat Japan in der vergangenen Woche einen gesetzlichen Rahmen für im Fachjargon sogenannte Stablecoins eingeführt. Hintergrund ist der Schutz für das Finanzsystem und Anleger. Die an Fiatgelder gekoppelten Assets seien demnach als digitales Geld definiert worden, welche an den Yen bzw. weitere legale Zahlungsmittel angebunden sein müssen. Besitzer von Stablecoins erhalten im Gegenzug das Recht, diese zum Nominalwert einzutauschen.

Kollaps rund um TerraUSD (UST) hinterlässt bis heute seine Spuren


Der jüngste Kollaps rund um den Stablecoin TerraUSD (UST) hat Aufsichtsbehörden rund um den Globus hellhörig werden lassen. UST, welcher einem sogenannten algorithmischen System unterliegt, hatte vor wenigen Wochen urplötzlich seine Bindung an den Dollar verloren und große Turbulenzen am Markt ausgelöst.

Auch der nach Marktgröße bekannteste Stablecoin Tether hatte vor dem Hintergrund der daraus resultierenden Zweifel zwischenzeitlich deutlicher als sonst unter der Marke von 1,00 Dollar notiert. Die bereits ohnehin bestehenden Regulierungssorgen wurden daraufhin nochmals forciert. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis die bereits angelegten Daumenschrauben weiter festgezogen werden. Ein gesetzliches Regelwerk nach dem Vorbild Japans könnte auch für weitere wichtige Volkswirtschaften fungieren.