Anleger schütteln geopolitische Risiken vorerst ab - Taiwan-Konflikt fungiert als schwebendes Damoklesschwert

Die jüngsten geopolitischen Risiken aus der vergangenen Handelswoche haben Anleger vorerst abschütteln können. Die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hatte trotz vorausgegangener Warnungen durch China den Inselstaat Taiwan besucht und damit die Furcht vor einer geopolitischen Eskalation geschürt. China hält daraufhin weiterhin an seinen Militärmanövern rund um die Insel fest. Insgesamt könnte der Konflikt die Börsen noch eine Weile beschäftigen. Sollte es zu einer Eskalation kommen, dürfte dies auch zulasten von riskanten Anlageklassen wie etwa Bitcoin, Ether und Co gehen. Somit sollten die geopolitischen Risiken weiterhin als ein klassisches Damoklesschwert über den Köpfen der Anleger schweben.

Hoffen auf umsichtige US-Geldpolitik - Inflationsdaten im Fokus


Als potenziellen Hoffnungsschimmer verstehen Börsianer nach wie vor die Aussicht auf eine umsichtige US-Geldpolitik. Vor diesem Hintergrund dürfte die Veröffentlichung der US-Inflationsdaten zur Wochenmitte schon bald die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Erwartet wird, dass sich die Teuerungsdynamik im vergangenen Monat abgeschwächt hat. Sollte dies tatsächlich der Fall sein, dürften die Zinssorgen folgerichtig nachlassen. Auf der Gegenseite könnte der geldpolitische Gegenwind stärker werden, falls sich die Teuerung weiter nach oben bewegen sollte.

Der jüngste US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag hat indes gezeigt, dass der Jobmarkt brummt und somit in einer robusten Befassung befindet. Diese Entwicklung hatte zuletzt die Zinsfantasien der Anleger wieder hochschnellen lassen.

Solana (SOL) erholt sich von Hackerangriff


Das nach Marktgröße neuntwichtigste Krypto Asset Solana (SOL) hat sich von seinem Hackerangriff auf das Solana-Ökosystem wieder erholt. Auch wenn der genaue Gesamtwert der entwendeten Vermögenswerte bislang unklar bleibt, sollen zuletzt mehr als 7.000 Wallets betroffen und in etwa 8 Millionen Dollar gestohlen worden sein. Trotz der jüngsten Kursrückgänge scheint es für Hacker offensichtlich immer noch lukrativ genug, um sich an digitalen Vermögenswerten zu bedienen.

Bitcoin flirtet mit 25.000-Dollar-Marke - Ether mit 1.800 Dollar - charttechnische

Konstellation könnte sich weiter aufhellen


Auch aus charttechnischen Gesichtspunkten könnte sich die Gemengelage schon bald weiter aufhellen. Sollte der Bitcoin die psychologische Marke von 25.000 Dollar meistern, könnten Anleger die Hürden von 28.000- und 30.000 Dollar ansteuern. Für Ether bleibt die Eroberung der Marke von 1.800 Dollar elementar, um den Weg bis auf 2.000 Dollar zu ebnen. Trotz der jüngsten Erholungsbewegung sollte sich Investoren nicht zu früh die Hände reiben. Das Potenzial empfindlicher Rücksetzer bleibt angesichts geo- und geldpolitischer Risiken akut. Auch wenn die Rezessionssorgen derzeit weniger Gehör finden, könnten diese zu euphorische Spekulanten früher oder später auf dem falschen Fuß erwischen.