+ 12 Prozent: Elon Musk schiebt Bitcoin mit Tweet an


Laut Musk könnte der E-Autobauer die Kryptowährung Bitcoin unter gewissen Voraussetzungen bald wieder als Zahlungsmittel akzeptieren, wenn ein entsprechender Teil von rund 50 Prozent durch erneuerbare Energien bei der Herstellung des Minings verwendet werde und der Trend in der Branche positiv bleibe.

Der jüngste Strategieschwenk ist Wasser auf die Mühlen derjenigen Anleger, welche Bitcoin und Co in letzter Zeit nicht den Rücken gekehrt haben. Den Investoren weht in einer fragilen Marktphase mehr als eine Prise Zuversicht ins Gesicht. Offensichtlich hat Musk seine jüngste Entscheidung noch mal überdacht und in Teilen revidiert. Ob es für eine Wiedergutmachung mit den Anlegern reicht, bleibt jedoch abzuwarten. Das Vertrauen wurde besonders in den letzten Wochen angesichts der Eskapaden via Twitter stark in Mitleidenschaft gezogen. Erst im Februar hatte Tesla verkündet, dass man Bitcoin-Zahlungen akzeptieren wolle und wenige Monate später auf Grund von Umweltbedenken wieder rückgängig gemacht. Das Vertrauen in Musk gilt seitdem als besonders lädiert. Auch danach hatte er immer wieder mit aus Anlegersicht überflüssigen Kommentaren die Märkte beunruhigt.

El Salvador winkt Bitcoin-Gesetz durch


Aus fundamentaler Sicht fungierte womöglich zuletzt die Nachricht über das Durchwinken des Bitcoin-Gesetzes im zentralamerikanischen El Salvador als treibende Kraft. Die Regierung hatte in der vergangenen Woche eine Gesetzesinitiative für die Handhabung der Digitalwährung Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel im Parlament implementiert. Am Dienstagabend hatten die Abgeordneten für den zuständigen Bereich des Finanzausschusses grünes Licht via Twitter gegeben. Der Entwurf sieht vor, dass jeder Händler, welcher technisch in der Lage ist, den Bitcoin als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Bereits wenige Tage zuvor hatte Präsident Nayib Bukele die Pläne per Videoschalte auf der Bitcoin-2021-Conference in Miami angekündigt.

Bedeutung für Branche fällt eher gering aus - könnte aber Signalwirkung haben


El Salvador gilt als das kleinste Land in Mittelamerika und konnte die Coronavirus-Pandemie gut meistern. Laut Aussagen der Weltbank wurde die Wirtschaft des zentral-amerikanisches Landes im vergangenen Jahr aber besonders schwer getroffen. Da Kryptowährungen kein Bankkonto erfordern, bieten diese ärmeren Ländern besseren Zugang zu ihren Finanzen. Um Zugang zu Kryptowährungen zu erhalten, ist lediglich ein sogenanntes Wallet, eine Art "digitale Geldbörse" notwendig. Auch in Zukunft könnte der Versuch El Salvadors zumindest wirtschaftlich schwächere Nationen dazu ermutigen, ähnliche Wege zu gehen. Eine Massenadaption bleibt m.E. aber nicht in Sichtweite.

Bitcoin: Technisch als auch fundamental weiterhin angeschlagen


Sämtliche Aufwärtsambitionen entpuppten sich zuletzt lediglich als technische Gegenbewegungen und damit als ein Strohfeuer. Von einer nachhaltigen Trendwende kann weiterhin nicht die Rede sein. Erst im Falle einer Eroberung der 45.000-Dollar-Marke könnte sich die Gemengelage weiter beruhigen. Neben den jüngsten Regulierungssorgen aus dem Reich der Mitte und den Vereinigten Staaten ist es Elon Musk, welcher als Unsicherheitsfaktor anzuführen ist. Der Cocktail aus forcierten Regulierungsdruck, Tesla-Chef Elon Musk und ein aus technischer Sicht nicht enden wollender Abwärtsstrudel bleibt die bestimmende Thematik. Währungen aus den hinteren Reihen wie etwa Ether oder Binance Coin bleiben vorerst im Klammergriff des Bitcoin Kurses.