Auch wenn es schwerfällt: Der Bitcoin kann nicht immer nur steigen. Zuletzt hatte man sich daran gewöhnt, dass der Preis ständig neue 1000er- und sogar 10.000er-Schwellen bricht. Eine Unterbrechung des seit Oktober gesehenen parabolischen Kursverlaufs war eigentlich schon längst überfällig. Nachdem es in der vergangenen Woche zu einer Korrektur von 20 Prozent kam, konnte der Bitcoin die Hälfte dieser Verluste schon wieder aufholen. Es sollte aber nicht verwundern, wenn die Korrektur noch nicht zu Ende ist. Im weiteren Jahresverlauf wird der Bitcoin dennoch seine Hausse fortsetzen. Ein Ende des aktuell laufenden Bullruns könnte Ende 2021 erreicht werden. Eine Rückkehr der Inflation wird darüber hinaus aber auch in den nächsten Jahren genügend Argumente für eine Fortsetzung des Bitcoin-Höhenflugs liefern.
Die Rückkehr der Inflation
So lautet die Überschrift eines großen Artikels gestern in der "Welt am Sonntag". Demnach sehen viele Ökonomen die Gefahr eines baldigen und deutlichen Preisanstiegs. Der massive Anstieg der Geldmenge im Zuge der von den Zentralbanken geschaffenen Geldflut ist dafür ein Indikator. Am deutlichsten wird das für die USA, die Geldmenge ist um 71 Prozent explodiert. Zwar hat sich dort die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes halbiert, weil viel Geld gebunkert wird. Dies kann sich aber nach einem Ende des Lockdowns schnell ändern und die Inflation anheizen. Für Deutschland wird ein Anstieg der Inflation nach Ende der Lockdowns auf 2 bis 2,5 Prozent erwartet. Denn es wird nach Lockerung der Corona-Maßnahmen im Frühjahr zu einem Nachfrageschub kommen. Die Menschen haben im Zuge der Verunsicherung rund um die Corona-Pandemie Ausgaben zurückgehalten und Geld gespart. Zumal viele Aktivitäten wie Urlaubsreisen im vergangenen Jahr nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich waren. Diese aufgestaute Nachfrage könnte sich dann mit Beendigung des Lockdowns schlagartig entladen. Dazu kommt, dass in nächster Zeit einige antiinflationäre Faktoren entfallen. Experten nennen die steigende Zahl der Rentner, erhöhte Ausgaben der Staaten für den Klimaschutz oder den rückläufigen Globalisierungstrend.
Die Bedeutung für den Bitcoin
In dem oben erwähnten Artikel wird eine Reihe von Produkten genannt, mit denen sich Anleger gegen eine Rückkehr der Inflation wappnen können. Neben Gold, inflationsgesicherten Anleihen oder Aktien von Energiekonzernen wird auch der Bitcoin genannt, der sich wegen seiner Preisschwankungen nur für risikofreudige Anleger eignen soll. Das ist aber nicht unbedingt so. Natürlich sind die Kursschwankungen oft enorm. Der langfristige Trend geht aber weiter nach oben, zumal der Anwendungsfall des Bitcoins als inflationssicheres Wertaufbewahrungsmittel sich mittlerweile im Bewusstsein von immer mehr Anlegern verankert hat. Außerdem sollte man für die Partizipation an der Wertentwicklung des Bitcoins nicht - wie in dem Artikel empfohlen - ein Wertpapier wie das VanEck Bitcoin ETN kaufen. Denn hier sind die Kursgewinne wie bei allen Wertpapieren abgeltungssteuerpflichtig. Beim Direktkauf von Bitcoin, z.B. über die von der Stuttgarter Börse betriebene BISON App, hat der Anleger dagegen das einmalige Privileg, dass alle Gewinne nach einem Jahr steuerfrei sind.