Im längeren Vergleich ist der Höhenflug der nach Marktanteil größten Kryptowährung noch beeindruckender. Seit März, als der Tiefstand bei 5000 Dollar markiert wurde, hat sich der Wert des Bitcoin fast verfünffacht. Andere Digitalwährungen wie Ether oder XRP konnten dem Bitcoin-Anstieg zunächst nicht folgen. Zuletzt legten aber auch sie wieder zu.
Der Bitcoin profitiert schon seit einiger Zeit von mehreren Entwicklungen. Am wichtigsten dürfte sein, dass das grundsätzliche Interesse an Digitalwährungen in den vergangenen Monaten nach einer längeren Flaute wieder gestiegen ist. Der Aufmerksamkeitsschub ist auch einer Art Ritterschlag durch PayPal zu verdanken. Der große Bezahldienst will es seinen Kunden ermöglichen, mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen zu bezahlen.
Nicht zuletzt diesem Ereignis wird es zugeschrieben, dass sich immer mehr professionelle Investoren wie größere Vermögensverwalter oder Family Offices für den Kryptomarkt interessieren. Bitcoin-Fans erhoffen sich dadurch eine weniger schwankungsanfällige Kursentwicklung von Internetwährungen, da Profi-Anleger in der Regel wesentlich längerfristiger in Anlagegegenstände investieren als Kleinanleger.
Bisher hat sich die Hoffnung auf eine ruhigere Kursentwicklung aber nicht bewahrheitet. So war einem starken Kursanstieg im November ein wildes Auf und Ab gefolgt. Für derartige Kurskapriolen ist der Bitcoin bekannt. Kritiker sehen darin den entscheidenden Grund, warum das Digitalgeld sowohl als Bezahlmittel wie auch als Anlagegegenstand ungeeignet sei.
Digitaldevisen wie der Bitcoin dürften auch zu den Profiteuren der Corona-Pandemie gehören: Aufgrund der extrem lockeren Geldpolitik vieler Notenbanken und der immensen Geldschwemme in Form von Staatshilfen fürchten einige Anleger eine mittel- bis längerfristig hohe Inflation. Ein Teil dieser Anleger nutzt den Bitcoin als Absicherung gegen eine hohe Geldentwertung, was von vielen Fachleuten jedoch kritisch gesehen wird.
dpa-AFX