Nach der Erholung des Bitcoins kämpft er nun seit einer Woche mit der erneuten Überwindung der Marke von 50.000 Dollar. Ob die Korrektur seit Ende Februar wirklich zu Ende ist, kann derzeit noch nicht gesagt werden. Für strategisch ausgerichtete Investoren ist das aber sekundär. Denn bis Jahresende sind weitere deutliche Kursanstiege zu erwarten. Der anhaltende Nachfrageboom trifft auf ein begrenztes Angebot. Diese Konstellation bleibt im weiteren Jahresverlauf der wesentliche Kurstreiber. Ein Ende des seit Oktober laufenden parabolischen Kursanstiegs ist nicht zu sehen. Wo dieser enden wird, ist schwer zu prognostizieren. 100.000 Dollar gelten mittlerweile eher als konservatives Kursziel. Derzeit sammelt der Bitcoin Kraft für einen nachhaltigen Durchbruch durch die Marke von 50.000 Dollar. Steigt der Bitcoin deutlich darüber in Richtung der alten Höchststände bei 58.000 Dollar, könnte die Euphorie schnell zurückkommen.
Laut einem Bericht der Citibank steht der Bitcoin am Wendepunkt zwischen Mainstream-Adoption oder spekulativer Implosion. Die globale Ausrichtung des Bitcoins und seine grenzenlose Verwendbarkeit könnten den Bitcoin auch als internationale Handelswährung etablieren. Bitcoin verbindet sich immer stärker mit dem traditionellen Fiat-Währungssystem. Sofort ersichtlich wird das, wenn man die Integration von Bitcoin und den drei Altcoins Ethereum, Litecoin und Bitcoin Cash bei PayPal betrachtet. Seit November können die US-Kunden von PayPal Kryptowährungen kaufen und auch wieder in Fiat-Währungen zurücktauschen. Sobald dies auch für PayPal-Kunden außerhalb der USA ermöglicht wird, was für dieses Jahr geplant ist, sind grenzüberschreitende Zahlungen teilweise viel leichter, schneller und kostengünstiger durchführbar als durch herkömmliche internationale Banktransfers.
Die Citibank lässt aber auch mögliche Bitcoin-Risiken nicht außer Betracht. Als größtes Risiko wird dabei gesehen, dass der Bitcoin von anderen Kryptowährungen überholt und verdrängt werden könnte. Als Beleg dafür wird angeführt, dass die Marktkapitalisierung des Bitcoins im Jahr 2020 um das 2,7-fache gestiegen ist, die der Altcoins um das 3,75-fache. Damit ist die Bitcoin-Dominanz deutlich gefallen von 69 auf 62 Prozent. Dieser Citibank-Einschätzung kann man aber widersprechen. Im vergangenen Jahr kamen viele neue Coins und Tokens an den Markt, vor allem im DeFi-Sektor hat die Marktkapitalisierung dieser Projekte deutlich zugenommen.
Diese haben aber ganz andere Anwendungsfälle als der Bitcoin mit seiner Ausrichtung als antiinflationärer Wertaufbewahrungsspeicher. Außerdem war die Bitcoin-Dominanz auch schon viel tiefer als aktuell. Anfang 2018 betrug sie sogar nur 33 Prozent. Eher schon könnte eine Gefahr aus einer anderen von Citibank angesprochenen Ecke kommen. Verringern sich die insbesondere wegen der Corona-Auswirkungen bestehenden Inflations- und Währungsabwertungs-Ängste, könnte auch die Attraktivität des Bitcoins als stabiler Wertspeicher schwinden. Dafür sprechen Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung. Aber selbst in diesem Fall bleibt auf längere Sicht der einzigartige Use Case des Bitcoins erhalten und attraktiv.