Bitcoin erobert 45.000-Dollar-Marke und bricht aus monatelangen Seitwärtsmarkt aus
Anleger suchen wieder das Risiko. Trotz geo- und geldpolitischer Risikofaktoren steigen Marktteilnehmer wieder verstärkt in Krypto Assets ein. Vor allem das Meistern der 45.000-Dollar-Marke dürfte den jüngsten Aufwärtsschub forciert haben. Besagte Hürde konnte sei Monaten nicht nachhaltig überwunden werden.
Die Kletterpartie kann Marktakteure, die viele Monate an der Seitenlinie verharrten, wieder zu neuen Engagements bewegen. Vor allem technische Anschlusskäufe begründen das derzeitige Momentum. Anleger, welche auf fallende Notierungen gesetzt haben, müssen ihre Leerverkaufspositionen sukzessive glattstellen. Bitcoin und Co scheinen ihre Sippenhaft mit den traditionellen Aktienmärkten offensichtlich weiter abzulegen.
Gesamtmarkt wieder mehr als zwei Billionen Dollar schwer - Russland-Spekulationen beflügeln Krypto Assets
Neben einer ohnehin nachlassenden Risikoaversion an den Märkten werden die Kurse durch Spekulationen befeuert, dass Russland für seine Öl- und Gasexporte Bitcoin akzeptieren könnte. Für den russischen Kreml könnten Krypto Assets als Vehikel fungieren, um die westlichen Sanktionen zu umgehen. Gleichzeitig ist Russland offensichtlich darauf aus, sich sukzessive von Fiatgeldern wie US-Dollar und Euro abzukoppeln und sich mit digitalen Werten strategisch unabhängig von der westlichen Welt zu machen.
Mittlerweile notiert der Gesamtwert aller weit über 18.000 verschiedenen Krypto Assets beträgt laut CoinMarketCap wieder über der Marke von zwei Billionen Dollar. Im Windschatten der Bitcoin-Erholung steigt Ether beispielsweise wieder deutlich über die Marke von 3.300 Dollar.
Bitcoin und Co: So könnte es weitergehen - 200-Tage-Linie im Blick
Die Gefahr scharfer Kursrücksetzer bleibt in dem aktuellen Marktumfeld jedoch akut. Es dürfte sich schon bald herausstellen, auf welchem Fundament der aktuell zu beobachtende Optimismus tatsächlich gebaut ist. Anleger scheinen die bestehende Sorgenliste am Markt derzeit förmlich zu ignorieren. Geo- und geldpolitische Risikofaktoren finden derzeit weniger Gehör. Skepsis über die Nachhaltigkeit des jüngsten Anstiegs ist also durchaus angebracht.
Sollte sich die Kletterpartie in den kommenden Stunden und Tagen beschleunigen, dürften Anleger wieder die 50.000-Dollar-Marke ansteuern. Zuvor müsste jedoch der vielerorts beachtete 200-Tage-Durchschnitt überwunden werden, welcher aktuell bei rund 48.300 Dollar notiert. Spätestens dann dürften die Börsenampeln auch aus technischer Sicht wieder auf Grün springen.
Aus fundamentaler Perspektive bleiben zudem die geopolitischen Entwicklungen im Ukraine-Russland-Konflikt von hoher Bedeutung. Sollten sich Kiew und Moskau auf eine Feuerpause im schwelenden Konflikt einigen, dürfte dies die weltweiten Börsen aufatmen lassen. Laut Kreml-Angaben sei mit persönlichen Friedensverhandlungen zweier Delegationen aus der Ukraine und Russland am Dienstag zu rechnen.