Führende Industriestaaten erwägen Importverbot für russisches Gold
Die sieben führenden Industriestaaten (G 7) beraten derzeit über ein Gold-Embargo gegen Russland. Während in der EU noch über ein Importverbot diskutiert wird, wollen die restlichen G7-Länder dies offensichtlich bereits beschließen. Ziel sei es demnach, Russland noch mehr vom internationalen Finanzsystem zu isolieren. Der Importstopp für russisches Gold solle offiziell erst am Dienstag und damit am Ende des G7-Gipfels verkündet werden. Bitcoin und Co könnten insbesondere für russische Oligarchen kurzfristig als Vehikel fungieren, um Vermögenswerte zu parken und vor Sanktionen zu schützen. Statt sich an dem Edelmetall Gold zu bedienen, dürften nun Krypto-Werte wie Bitcoin kurzfristig in das Visier der russischen Elite geraten.
Laut der britischen Regierung sollen sich wohlhabende Russen in den vergangenen Wochen zuletzt verstärkt dem Gold-Ankauf gewidmet haben, um die finanziellen Auswirkungen der westlichen Sanktionen abzumildern.
Rezessionsängste bleiben bestehen - Jerome Powell kann Märkte nicht beruhigen
Die in der vergangenen Woche vollzogene Rede des US-Fed-Chefs Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des US-Senats hat die Märkte nicht nachhaltig beruhigen können. Auf der halbjährlichen Anhörung vor dem US-Kongress signalisierte Powell eine "sanfte Landung" der US-Wirtschaft. Jedoch wies er gleichzeitig darauf hin, dass es schwierig werde, dieses Ziel auch zu erreichen.
Trotz der aktuellen Stabilisierungsversuche am Markt stellen sich Börsianer womöglich schon auf den nächsten XXL-Zinsschritt in Höhe von 75 Basispunkten ein. In rund einem Monat könnte die US-Notenbank ähnlich stark an den Zinsschrauben drehen wie vor rund 1,5 Wochen. Erstmals seit 1994 hatte der Währungshüter einen Zinssprung in Höhe von 0,75 Prozentpunkten gewagt, um die Inflation einzudämmen.
Auch in der Eurozone gilt der Blick in dieser Woche insbesondere den Inflationsdaten. Sollte sich die Teuerungsdynamik nicht abschwächen, dürfte dies die Zinsfantasien der Börsianer befeuern. Im Juli und September plant die Europäische Zentralbank (EZB) jeweils zwei Zinsschritte in Höhe von 25 Basispunkten.
Bitcoin und Co.: Die Kuh ist noch nicht vom Eis
Auch wenn sich der Bitcoin in den vergangenen Tagen zwischenzeitlich oberhalb der mentalen Marke von 20.000 Dollar behaupten konnte, gestaltet sich die Gemengelage angesichts geopolitischer Risiken fragil. Insgesamt könnte es sich derzeit lediglich um eine technische Gegenbewegung handeln, da das aktuelle Kursniveau als stark überverkauft bezeichnet werden kann.
Dominierend bleiben übergeordnet die weltweiten Zinssorgen und die Furcht vor einem Zahlungsausfall des Krypto-Verleihers Celsius Network. Gut möglich, dass weitere Unternehmen in den kommenden Wochen in ähnliche Schwierigkeiten geraten könnten, sollte es zu einem erneuten Kurseinbruch kommen. Die Konstellation rund um den Celsius Network schwebt nach wie vor wie ein Damoklesschwert über den Köpfen der Anleger. Die Kuh ist noch nicht vom Eis.