Bitcoin, Ether und Co wieder im Aufwind - Risikoappetit schnellt hoch


Der Bitcoin (BTC) notiert zu Wochenbeginn wieder über der psychologischen Marke von 30.000 Dollar. Bei über 30.600 Dollar erreicht das nach Marktgröße wichtigste und bekannteste Asset den höchsten Stand seit zwei Wochen.

Im Windschatten der Erholung können auch Krypto Assets aus den zweiten und dritten verstärkt zulegen. So verteuert sich Ether (ETH) um über sechs Prozent auf rund 1.900 Dollar pro Einheit. Der Gesamtwert aller über 19.600 verschiedenen Assets notiert laut "CoinMarketcap" bei rund 1,27 Billionen Dollar und damit so hoch wie zuletzt vor rund einer Woche.

Zinssorgen schnellen zurück - Entspannungssignale aus China


Bitcoin und Co orientieren sich offensichtlich wieder an der Entwicklung der traditionellen Aktienmärkte und scheinen überreif für eine Erholungsrallye. Die Anleger sehen einen Silberstreif an einem sonst trüben Börsenhimmel.

Als Grund für den jüngsten Kurssprung gilt in erster Linie die Aussicht auf umsichtige Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed), welche Anleger bereits in der vergangenen Woche wieder zuversichtlicher gestimmt hat. Die am vergangenen Mittwochabend veröffentlichten Mitschriften der jüngsten Notenbanksitzungen lieferten keine Hinweise auf einen XXL-Zinsschritt in Höhe von 75 Basispunkten. Weitere Zinserhöhungen im bekannten Stil von 0,50 Prozentpunkten wurden indes in Aussicht gestellt. Die Furcht vor rasch steigenden Zinsen auf US-amerikanischen Grund und Boden galt insbesondere in den vergangenen Wochen als Bremsklotz für riskante Anlageklassen.

Corona-Maßnahmen in China sollen gelockert werden - Sorge um konjunkturelle Flurschäden bleibt


Die Wirtschafts- und Finanzmetropole Shanghai hat weitere Lockerungen der strikten Corona-Restriktionen angekündigt. Gleichzeitig soll damit die ausgebremste Wirtschaft wieder angekurbelt werden. Vor dem Hintergrund der Einschränkungen angesichts der chinesischen Null-Covid-Strategie sind die konjunkturellen Flurschäden für die Weltwirtschaft noch nicht abzusehen. Das Reich der Mitte fungiert in der Regel als Konjunkturlokomotive für die Weltwirtschaft.

Bärenmarktrallye denkbar - Abwärtsrisiken bleiben weiterhin schwelend


Der jüngste Anstieg könnte sich früher oder später als eine sogenannte Bärenmarktrally entpuppen. Ein kurzer, starker Anstieg der Kurse kann auch immer wieder in einem eigentlich bestehenden Bärenmarkt stattfinden.

Aus fundamentalen Gesichtspunkten bleibt die Situation am Markt weiterhin als fragil zu bewerten. Insbesondere die Unsicherheit über die zukünftige Inflationsentwicklung und die damit im Zusammenhang stehenden Maßnahmen seitens der US-Notenbank gelten als größter Belastungsfaktor. Auch in der Eurozone könnte bereits im Sommer eine Rückkehr von der Nullzinspolitik eingeleitet werden. Zuletzt mehrten sich die Stimmen in den Reihen der EZB, ein Ende der ultralockeren Geldpolitik zu forcieren.

Eroberung der 38.000-Dollar-Marke bleibt für Beruhigung der Gemengelage notwendig Erst bei einer erfolgreichen Eroberung der 38.000er-Marke könnte sich die auch aus charttechnischen Gesichtspunkten immer noch fragile Gemengelage wieder etwas beruhigen. Dafür dürfte es zum aktuellen Standpunkt jedoch noch an überzeugten Marktakteuren fehlen.

Ein erneutes Unterschreiten der mentalen 30.000-Dollar-Marke könnte den Weg bis auf 25.000 Dollar erneut ebnen.