Trotz schwelender geo- und geldpolitischer Risikofaktoren können sich Bitcoin und Co nach wie vor relativ stabil behaupten. Die Sippenhaft mit der Wall Street, insbesondere Techwerten, scheint jedoch noch nicht vollständig abgelegt zu sein. Riskante Anlageklasse wie etwa Krypto Assets werden in der Regel nicht angesteuert, wenn es zu größeren Marktrisiken kommt.
Kein Frieden zwischen Ukraine und Russland in Sicht - Bitcoin und Co haben keinen "Goldstatus"
Das Kriegstreiben zwischen der Ukraine und Russland kann trotz Friedensverhandlungen auch drei Wochen nach dem ersten Angriff durch russische Truppen nicht für beendet erklärt werden. Anleger erkennen in der Kommunikation zwischen Kiew und Moskau zusehends eine Finte. Mehrfach sickerte am Markt die Hoffnung durch, dass es zu einer Waffenruhe oder sogar zu einem Ende des Krieges kommen könnte. Sämtliche Verhandlungen entpuppten sich bislang jedoch mehr oder weniger als eine Hinhaltetaktik.
Von einem "sicheren Hafen" respektive Goldstatus kann beim Bitcoin angesichts der andauernden Risiken keineswegs die Rede sein.
US-Notenbank Federal Reserve erhöht Zinsen - was das für Krypto Assets bedeutet
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat am vergangenen Mittwoch wie erwartet den Zinskorridor um 25 Basispunkte auf 0,25-0,50 Prozent angehoben und damit zum ersten Mal seit 2018 wieder an den Zinsschrauben gedreht. Gleichzeitig erwartet der Geldhüter in diesem Jahr noch sechs weitere Zinsschritte um jeweils 0,25 Prozentpunkte. Damit ist die im Vorfeld erwartet Zinswende auch in die Praxis umgesetzt worden.
Zum Vergleich zum Bitcoin-Rekordhoch in Höhe von 69.000 Dollar im November 2020 mussten Anleger Ende Januar zwischenzeitlich mehr als 50 Prozent weniger für eine Einheit auf den Tisch legen. Ein Großteil der Verluste basierte vor allem auf der Aussicht auf steigende Zinsen in den USA.
Eines der zentralen Fragen für Anleger dürfte nun sein, wie schnell die Fed in diesem Jahr auf das Zinsgaspedal tritt. Zu rasche Zinserhöhungen sind tendenziell "Gift" für riskante Anlageklassen und können in der Regel zinstragende Assets wie etwa US-Staatsanleihen beflügeln.
Ethereum Kurs flirtet wieder mit 3.000-Dollar-Marke - ETH 2.0 (Consensus Layer) rückt näher
Im Windschatten der jüngsten Zugewinne der Krypto-Leitwährung können verstärkt auch Währungen aus den zweiten und dritten Reihen profitieren. So klettert das nach Marktgröße zweitwichtigste Asset Ether (ETH) wieder Richtung 3.000-Dollar-Marke. Anleger fiebern indes in diesem Jahr einem Upgrade entgegen, welches die zugrunde liegende Ethereum-Blockchain letztendlich sicherer, skalierbarer und vor allem nachhaltiger machen soll.
Nachhaltigkeitsthemen stehen weiterhin weit oben auf der Agenda der Krypto-Regulierung
Vor allem die Nachhaltigkeit bleibt auf politischer Ebene eines der zentralen Diskussionspunkte. Erst in der vergangenen Woche wurde auf EU-Ebene in letzter Sekunde ein de-facto Bitcoin-Verbot abgewendet. Ein Verbot des energieintensiven Konsensverfahrens "Proof-of-Work" stand mehr oder weniger zur Diskussion.
In puncto Ressourcenverbrauch dürfte Ethereum in Zukunft dank des weniger energielastigen Verfahrens "Proof-of-Stake" somit deutlich effizienter arbeiten, was die Attraktivität erhöhen dürfte. Gleichzeitig sinken die Risiken Ethereums im Hinblick auf politische Verbote.
Trotz der jüngsten Absage des potenziellen Bitcoin-Verbots dürfte es auch in Zukunft immer wieder zu möglichen Verbotsszenarien kommen. Gut möglich, dass die Politik der Branche immer wieder an den Kragen möchte, um die Risiken von Geldwäsche und Terrorfinanzierungen zu minimieren und Umweltbelastungen zu vermeiden.