Regulierungsthematik bleibt Zünglein an der Waage


Bitcoin, Ether und Co befinden sich nach wie vor im Klammergriff der Regulierungssorgen. Dennoch kann sich die gleichzeitig größte und bekannteste Kryptowährung zu Wochenbeginn weiterhin mit rund 34.500 Dollar über der psychologischen Marke von 30.000 Dollar behaupten. Für die nach Marktgröße zweitwichtigste Währung Ether geht es sogar wieder über die 2.000-Dollar-Marke.

Mit dem jüngsten Schlag aus China gegen das Mining-Geschäft und Krypto-Dienstleister haben Anleger weiterhin zu kämpfen. Das Reich der Mitte hatte vor zwei Wochen den sogenannten Minern oder auch "Schürfern" von Kryptowährungen sprichwörtlich den Stecker gezogen und diese zum Aufgeben gezwungen, während heimischen Banken und Finanzdienstleistern, welche das Krypto-Geschäft durchführen, das Leben schwer gemacht wurde. Kurz nach Bekanntgabe der Mitteilungen war der Bitcoin bis in die Tiefe auf rund 28.000 Dollar und damit auf ein Fünf-Monats-Tief abgesackt. Seitdem hat sich der Kurs zwischenzeitlich bis auf rund 36.700 Dollar erholen können. Überzeugte Käufer scheinen aber weiterhin Mangelware zu sein. Zu groß bleibt die Furcht vor einer erneuten Regulierungswelle.

Aus den USA könnte schon bald Gegenwind für Kryptowährungen erfolgen


Auch wenn die Investoren nicht zwingend weitere Hiobsbotschaften aus China zu befürchten haben, droht in den Vereinigten Staaten möglicherweise in Zukunft verstärkt Gegenwind für Kryptowährungen. Unter der Federführung von US-Präsident Joe Biden dürfte in puncto Steuergesetzen nebst Geldwäschevorschriften womöglich noch in diesem Jahr einiges auf Anleger zukommen. Auch wenn die USA wenig bis gar kein Interesse daran haben Bitcoin und Co aus dem eigenen Land zu verbannen, so könnte die unbequeme Regulierungsthematik in den kommenden Monat zumindest kurzfristig Belastungspotenzial auslösen und weiterhin das Zünglein an der Waage bleiben.

SEC-Kommissarin Hester Peirce spricht sich weiter für Bitcoin-ETF aus


"Das ist die wahrscheinlich größte und am häufigsten gestellte Frage, die ich bekomme: Wann wird die SEC ein börsengehandeltes Bitcoin-Produkt genehmigen?" Dies sagte Kommissarin der US-amerikanischen Securities Exchange Commission (SEC) Hester Peirce am Donnerstag gegenüber den US-Fernsehsender CNBC. Bis dato befinden sich zahlreiche Anträge auf einen börsengehandelten kryptospezifischen Fonds in den Schubladen der Aufsichtsbehörde. Sämtliche Versuche der Anbieter hatten bis heute keinen Erfolg. Die Behörde hatte vor wenigen Wochen eine Entscheidung über einen Antrag verschoben, jedoch nicht abgelehnt. Dies könnte darauf hindeuten, dass die SEC weiterhin gewillt ist, in Zukunft ein derartiges Produkt auch auf US-amerikanischen Grund und Boden aufzulegen.

Peirce als Hoffnungsschimmer für Krypto-Anleger


Kommissarin Peirce gilt als großer Fan von Kryptowährungen und Hoffnungsschimmer für Anleger. Die Aufsichtsbehörde befürchtet aktuell, dass ein Bitcoin-ETF anfällig für Manipulationen sei. Auch die immer wieder zu beobachtende hohe Volatilität der Crypto Assets ist der SEC schon länger ein Dorn im Auge. Gut möglich, dass der SEC-Vorsitzende Gary Gensler und seine Kollegen somit weiterhin Zeit gewinnen möchten, um eine Entscheidung treffen zu können.

Bitcoin Kurs: Diese Punkte sollten Anleger im Auge behalten


Auch wenn es zuletzt tendenziell ruhig um die schwelende Regulierungsthematik von Kryptowährungen geworden ist, könnte diese jederzeit wieder an Fahrt aufnehmen und zu euphorische Anleger auf dem falschen Fuß erwischen.

Die Thematik rund um die Zulassung eines Bitcoin-ETFs in den USA dürfte Börsianer weiterhin bei der Stange halten. Mit einer Zulassung ist m.E. in naher Zukunft jedoch nicht zu rechnen. Möglicherweise dürfte die US-SEC weitere Entscheidungen erneut verschieben. Dass die Aufsichtsbehörde eine Zulassung besagten Fonds aber per se nicht ausschließt, spricht Bände.

Die zuletzt gestiegenen Zinsfantasien der US-Notenbanker hatten in der vergangenen Woche den US-Dollar kräftig beflügelt. Diese Entwicklung sollten Investoren ebenfalls im Auge behalten. Eine zu frühe Zinswende in den Vereinigten Staaten könnte Kryptowährungen tendenziell wieder unattraktiver machen und der Weltreservewährung gleichzeitig den Rücken stärken. Bitcoin und Co gelten für viele Anleger als vermeintliches Hedge- und Diversifikationsinstrument. Insgesamt bleibt ein Seitwärtsmarkt zwischen 30.000- und 40.000 Dollar für die kommende Woche weiterhin wahrscheinlich. Anleger sollten weiterhin viel Geduld mitbringen.