"Der regulatorische Druck ist extrem hoch", sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses ThinkMarkets. Kurzfristig sei daher mit weiteren Kursrückschlägen zu rechnen, nicht nur bei Bitcoin, sondern auch bei anderen Kryptowährungen. Dem Branchendienst CoinMarketCap.com zufolge brachen die Kurse der nach Bitcoin wichtigsten virtuellen Währungen Ethereum, Ripple und Bitcoin Cash zum Wochenschluss zwischen 30 und 40 Prozent ein.

Weltweit arbeiten Regierungen daran, den relativ neuen Markt zu zügeln. Denn drastische Kursausschläge sind hier keine Seltenheit. So will Indien Zahlungen mit Kryptowährungen verbieten. Südkorea kündigte eine strenge Regulierung an, nachdem in der Hochburg der Spekulation mit Cyber-Devisen ursprünglich sogar über ein komplettes Verbot des Handels nachgedacht wurde. Außerdem dürfen anonym geführte Bankkonten nicht mehr für Geschäfte mit digitalem Geld genutzt werden. China blockiert die Internet-Zugänge zu Kryptobörsen und hat Initial Coin Offerings (ICOs) verboten, bei denen Firmen durch die Ausgabe neuer virtueller Währungen Geld bei Investoren einsammeln.

HACKER UND MÖGLICHE BETRÜGEREIEN



Unabhängig davon kündigte Facebook an, keinerlei Werbung im Zusammenhang mit Kryptowährungen oder ICOs mehr zu zeigen. Sie sei häufig irreführend oder betrügerisch, teilte das weltgrößte Online-Netzwerk mit. Einer Studie zufolge verlieren Investoren bei ICOs im Schnitt zehn Prozent ihres Geldes.

Bauchschmerzen bereiten Investoren darüber hinaus die zahlreichen Hacker-Angriffe. Zu Wochenbeginn erbeuteten Diebe bei einer japanischen Kryptobörse rund eine halbe Milliarde Dollar. Aber auch manche Unternehmen der Branche stehen in keinem guten Licht: Einem Insider zufolge verlangt die CFTC von der Kryptobörse Bitfinex und von Tether, dem Emittenten einer gleichnamigen Cyber-Devise, die Beantwortung eines Fragen-Katalogs. Unklar blieb zunächst, welche Informationen die Derivateaufsicht verlangt und ob es sich um formelle Ermittlungen handelt.

rtr