Auch regulatorische Sorgen um Coinbase beschäftigen Anleger. Die Börsenampeln stehen aus kurzfristiger Sicht wieder auf Rot.
Einführung des Bitcoins in El Salvador entpuppt sich als Eigentor - Regulierungsbehörden könnten hellhörig werden
Rund eine Woche nach Einführung des Bitcoins als offizielles Bezahlmittel in El Salvador gestaltet sich die Gemengelage am Kryptowährungsmarkt weiter fragil. Ganz nach dem Motto: "By the rumor, sell the fact" haben Investoren in den vergangenen Tagen agiert. Die Anleger haben am vergangenen Dienstag im großen Stil ihre Positionen abgestoßen, nachdem im Vorfeld auf den historischen Moment hingefiebert wurde. El Salvador hatte als erstes Land in der Geschichte die Kryptowährung Bitcoin als Währung eingeführt. Neben technischen Schwierigkeiten rund um die sogenannte digitale Geldbörse (Wallet) "Chievo" machten auch Unruhen im Land Schlagzeilen.
Insgesamt bleibt die Skepsis nicht zuletzt in der Bevölkerung hoch, sondern auch weit darüber hinaus. Aufsichtsbehörden rund um den Globus könnten sich zusehends gezwungen sehen, ihre Regulierungsbestreben zu verstärken. Möglicherweise hat man durch den Vorstoß "schlafende Hunde" geweckt.
BTC wieder unter 200-Tage-Linie - Schnäppchenjäger halten ihr Pulver weiter trocken
Auch das derzeitige Unterschreiten der vielerorts beachteten 200-Tage-Linie könnte die Anschlussverkäufe begünstigen. Für langfristig orientierte Anleger ist dies ein Warnsignal erster Güte. Die jüngste Kursrally steht damit auf tönernen Füßen.
Auch aus fundamentaler Perspektive ist die Ernüchterung fast eine Woche nach der Einführung des Bitcoins in El Salvador zum gesetzlichen Zahlungsmittel groß.
Insgesamt bleibt die Gemengelage somit weiter fragil. Dass selbst Schnäppchenjäger ihr Pulver trocken halten, spricht für eine nach wie vor große Unsicherheit unter Marktteilnehmern.
US-Aufsichtsbehörde droht Coinbase mit Klage - Anleger verunsichert
Die US-amerikanische Aufsichtsbehörde Securities Exchange Commission (SEC) hat gedroht, die Kryptobörse Coinbase zu verklagen. Hintergrund ist, dass die US-Börse ein Produkt anbieten möchte, mit denen Anleger mit Kryptowährungen Zinsen verdienen können. Das sogenannte "Lending" bezeichnet einen Trend, welcher vor allem in diesem Jahr regelrecht durch die Decke gegangen ist und sich zusehends großer Beliebtheit erfreut. Die Behörde stuft eigenen Angaben zufolge das Produkt jedoch als Wertpapier ein, womit dieses entsprechenden Wertpapiergesetzen unterliegen würde. Laut eines Sprechers werde der Start des Programms bis mindestens in den Oktober hinein verschoben. Da Coinbase als Branchenführer gilt, legen Anleger besagte regulatorische Unsicherheiten im wahrsten Sinne des Wortes auf die Goldwaage.
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Solana (SOL) verliert über 12 Prozent - Anleger machen Kasse
Die nach Marktgröße siebtwichtigste Kryptowährung Solana (SOL) ist im Zuge von einsetzenden Gewinnmitnahmen sprichwörtlich unter die Räder gekommen. Am Montag verliert die Währung im Vergleich zum Vortag weitere 12 Prozent auf rund 154 Dollar, was gleichzeitig der tiefste Stand seit vier Tagen ist. Seit Anfang August hat SOL bis in die Spitze um fast 700 Prozent zulegen können. Insgesamt spielt hier der weiter boomende NFT-Sektor der Währung stark in die Karten, ganz unabhängig von den Kurskapriolen, welche der Bitcoin an den Tag legt. NFTs, sogenannte Non-Fungible Tokens können via der Blockchain-Technologie ein Asset einzigartig machen. Die Anwendungsfelder reichen beispielsweise von Krypto-Kunst bis hin zu virtuellen Welten. Mittlerweile gehen digitale Kunstwerke mit mehr als einer Million Dollar über die Ladentheke.
Zudem dürften verstärkt auch größere Adressen ein Auge auf den NFT-Bereich und damit auf Solana geworfen haben. Solana gilt angesichts technischer Stärken wie etwa Geschwindigkeit bzw. Kostenstrukturen im Vergleich zu Ethereum als überlegen.
In den Augen der Anleger galt der Sektor zuletzt als stark unterbewertet. Hier gilt zudem die klassische Börsenweisheit: "Die Hausse nährt die Hausse". Angesichts der fulminanten Kursbewertungen bleiben ausgeprägte Gewinnmitnahmen zur Stunde aber nicht weiter verwunderlich.
Bitcoin und Co.: So könnte es weitergehen
Insgesamt sollten sich Anleger auf weiterhin unruhige Handelstage einstellen. Die ganz große Euphorie ist spätestens seit der Einführung des Bitcoins im zentralamerikanischen Staat El Salvador einer nüchternen Betrachtungsweise gewichen. Auch die technische Gemengelage könnte sich in diesem Kontext weiter eintrüben. Ein Unterschreiten der Marke von 42.000 Dollar dürfte weitere Anschlusskäufe bis auf unter 40.000 Dollar forcieren. Gleichzeitig könnte ein weiterer empfindlicher Rücksetzer Einstiegschancen für Anleger darstellen, welche zuletzt hinter der Seitenlinie verweilt haben. Börsianer sollten es aktuell tunlichst vermeiden, ins fallende Messer zu greifen. Abzuwarten gilt eine Beruhigung der Gemengelage.
Auch im NFT-Sektor bzw. bei Solana ist mit weiteren Eintrübungen zu rechnen. Die Abkühlung am Gesamtmarkt bleibt nicht zu unterschätzen.