Nur äußerst langsam bewegte sich der europäische Aktienindex Euro Stoxx 50 in den vergangenen Wochen nach oben. Die kräftig steigende Inflation macht die Investoren nervös. Zudem ist die Bewertung der europäischen Bluechips bereits ambitioniert.
Auch politische Risiken haben Aktionäre im Blick. Wegen des unsicheren Ausgangs der Bundestagswahl im ökonomisch wichtigsten Land Europas verhalten sich viele Anleger abwartend. Hinzu kommt noch die Saisonalität. Im Sommer laufen die Aktienmärkte historisch betrachtet oft mau.
Trotzdem können Anleger auch in solchen Marktphasen mit nur moderaten Auf- und Abwärtsbewegungen Geld verdienen. Eine Möglichkeit dazu sind Inline-Optionsscheine. Mit diesen sind hohe Gewinne zu erzielen, wenn sich der Basiswert, etwa der Euro Stoxx 50, innerhalb eines bestimmten Kurskorridors bewegt. Dabei gibt es eine obere und eine untere Barriere. Wird keine der beiden Begrenzungen bis zum Laufzeitende touchiert, erhalten Anleger zehn Euro pro Schein ausbezahlt. Geht die Spekulation nicht auf, und eine der beiden Kursmarken wird berührt, ist der gesamte Kapitaleinsatz verloren. Es gibt einen Totalverlust.
Barrieren und Laufzeit
Neben den Barrieren spielt auch die Laufzeit eine große Rolle. Je kürzer diese ist, desto geringer ist die Gefahr, eine der Kursmarken zu berühren. Allerdings sinkt mit geringerer Laufzeit auch der mögliche Ertrag bei ähnlichen Barrieren.
Zudem sollten Käufer beachten, dass die Ober- und Untergrenze nicht zu nah am aktuellen Kurs des Basiswerts liegt, vor allem, wenn der Basiswert volatil ist, da sonst ein Knock-out des Scheins droht.
Für Käufer gilt die Faustregel: Je niedriger der Kurs des Inliners ist, desto riskanter ist er. Ein akzeptables Risiko hat das Papier (ISIN: DE 000 SF1 CQR 6) der Société Générale auf den Euro Stoxx 50, das 8,69 Euro kostet. Die mögliche Rendite ist einfach zu bestimmen: Berührt der Index (aktuell rund 4.150 Punkte) die obere Barriere bei 4.800 Indexpunkten und die untere Grenze bei 3.700 Zählern bis zur Fälligkeit am 17. September nie, erhält der Anleger zehn Euro ausgezahlt. Das entspricht 15 Prozent Rendite oder auf das Jahr bezogen gut 58 Prozent.
Wer weniger Risiko eingehen will, sollte auf das Pendant (DE 000 SF1 DJ3 5) der Franzosen mit den Barrieren bei 3.300 und 5.000 Indexpunkten setzen. Der Inliner kostet aktuell 8,91 Euro und bringt eine Rendite von 12,3 Prozent, wenn die Barrieren bis zur Fälligkeit Mitte Dezember 2021 nie touchiert werden. Sonst entsteht Totalverlust.
Die Kurse von Inlinern schwanken stark. Die Papiere eignen sich daher nur für sehr risikobereite Anleger.