Düstere Aussichten von Bloomberg: Laut dem Nachrichtendienst kann sich die Weltwirtschaft 2023 auf etwas gefasst machen – das steckt dahinter. Von Jennifer Senninger
Diese Aussichten sind alles andere als optimistisch. Wie Bloomberg laut einer eignen Analyse berichtete, steht der Weltwirtschaft nächstes Jahr eines der schlechtesten Jahre seit drei Jahrzehnten bevor. Der Nachrichtendienst rechnet mit einer Rezession sowohl in Europa als auch in den USA. Der Hauptgrund: Die durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste Energiekrise wird weiter nachwirken.
So prognostiziert der Ökonom Scott Johnson von Bloomberg der Weltwirtschaft für das Jahr 2023 gerade mal ein Wachstum von 2,4 Prozent. Das wäre der niedrigste Wert seit dem Jahr 1993 (die Krisenjahre 2009 und 2020 ausgenommen). Er rechnet damit, dass in Europa nächstes Jahr die Rezession beginnt, während die USA bereits dieses Jahr mit der Rezession zu tun haben.
Besser stehen hingegen die Aussichten in China. Hier wird ein Wachstum von über fünf Prozent prognostiziert, denn: Die Null-Covid-Politik soll sich zunehmend lockern, zudem wird das Wachstum auch durch eine Unterstützung des angeschlagenen Immobilienmarkts begünstigt.
Wie wird es unterdessen mit der Zinspolitik der Notenbanken weitergehen? Sowohl die amerikanische Fed als auch die EZB haben die Zinsen 2022 bereits mehrfach angezogen. "In den USA, wo die Lohnzuwächse die Inflation über dem Zielwert halten werden, glauben wir, dass die Fed auf eine Endrate von fünf Prozent zusteuert und das wird sie bis zum ersten Quartal 2024 halten. In der Eurozone hingegen wird ein schnellerer Rückgang der Inflation eine niedrigere Endrate und die Möglichkeit von Zinssenkungen Ende 2023 bedeuten". In China, wo die Regierung hin- und hergerissen ist zwischen dem Wunsch, den Aufschwung zu unterstützen und der Sorge um die Schwäche der Währung, seien "begrenzte" Zinssenkungen zu erwarten.