Das neue 8er Coupé komme nächstes Jahr auf den Markt, erklärte Krüger vor den Anteilseignern des Konzerns in der Münchener Olympiahalle. Damit "untermauern wir unseren Führungsanspruch in der Luxusklasse". Der Vorgänger des 8er Coupés war zwischen 1989 und 1999 im Werk Dingolfing vom Band gelaufen.

Bereits im vergangenen Jahr hatte BMW für 2018 die Einführung des neuen X7 angekündigt. Die neue Baureihe zielt ebenfalls auf das Luxus-Segment. Mit dem margenträchtigen Highend-SUV wollen die Bayern vor allem dem GLS von Mercedes-Benz Kunden streitig machen.

Im Rennen um den Titel als absatzstärkste Premiummarke war BMW im Vorjahr erstmals seit vielen Jahren wieder hinter Mercedes zurückgefallen. Nun blasen die Bayern zur Aufholjagd. Dazu hat der Konzern die größte Produktoffensive seiner Geschichte aufgelegt. Bis Ende 2018 will BMW insgesamt 40 neue Modelle einführen.

Kritik an Dividenden-Politik



BMW hatte 2016 ein weiteres Rekordjahr bei Absatz, Umsatz und Ergebnis hingelegt (siehe Grafik). Aktionäre zeigten sich mit der Entwicklung denn auch zufrieden, kritisierten aber die Ausschüttungspolitik des Konzerns. Mittelfristig solle BMW eine Ausschüttungsquote von 40 Prozent anpeilen, forderte etwa Daniel Bauer von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) an. Daniela Bergdoldt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) sagte, man erwarte eine Ausschüttungsquote von 50 Prozent.



Für 2016 will BMW eine Rekorddividende von 3,50 (Vj. 3,20) Euro je Stammaktie ausschütten sowie 3,52 (3,22) Euro je Vorzugsaktie. Dies entspräche einer Ausschüttungsquote von 33 Prozent. Krüger dämpfte die Erwartungen über eine deutlich höhere Ausschüttungshöhe. BMW peile traditionell eine Quote von 30 bis 40 Prozent an. Mit den verschärften regulatorischen Vorschriften, E-Mobilität und der Digitalisierung müsse BMW zudem hohe Investionen in den nächsten Jahren stemmen, sagte er.



Zugleich mahnte Bergdoldt ein höheres Tempo bei der kostspieligen Elektro-Offensive an. Hier drohe BMW trotz anfänglichen Vorsprungs nun zurückzufallen. "Sie sind als Säbelzahntiger gesprungen und als Bettvorleger gelandet", sagte sie mit Blick auf die teuren, aber bislang wenig erfolgreichen E-Modelle i3 und i8. Krüger wies die Vorwürfe zurück. BMW komme "zügig voran." Der i3 gehöre zu den drei meistverkauften Elektro-Modellen weltweit. Im laufenden Jahr wollen die Bayern insgesamt 100.000 E-Autos verkaufen.

Für spitze Bemerkungen in der Aussprache sorgte zudem der Verlust der Führungsposition im Premium-Segment an Mercedes-Benz. "Dass die Marke aus Stuttgart BMW im vergangenen Jahr überholt hat", müsse Ansporn, die alte Reihenfolge bei Absatz und Ergebnis wiederherzustellen, forderte Hans-Martin Buhlmann von der Vereinigung der institutioneller Privatanleger.

Auch Bergdoldt zeigte sich beunruhigt. Die Modelloffensive sei "notwendig. Hoffentlich kommt sie nicht zu spät", sagte die DSW-Vertreterin.