Allein der Einstieg neuer Investoren beim Kartendienst Here, der BMW, Audi und Daimler gemeinsam gehört, ließ das Finanzergebnis um 183 Millionen Euro steigen. Andere Bewertungseffekte brachten 122 Millionen Euro zusätzlich. Darüber hinaus verbucht BMW den Gewinn der mit einem chinesischen Partner in China gebauten und verkauften Autos nicht im Kerngeschäft, sondern ebenfalls im Finanzergebnis. Der BMW-Absatz im wichtigsten Einzelmarkt China legte im ersten Quartal um 12 Prozent zu - auch das ließ das Finanzergebnis steigen.

Insgesamt hat BMW bis Ende März 587 000 Autos oder gut 5 Prozent mehr verkauft als im Vorjahresquartal. Der Gewinnanteil am Umsatz im Autogeschäft lag mit 9,0 Prozent im Zielkorridor - etwas unter der dem Wert im ersten Quartal des Vorjahrs, aber leicht über dem Wert des Vorjahrs insgesamt.

Für das laufende Jahr stellt BMW-Chef Harald Krüger einen leichten Zuwachs bei Absatz, Umsatz und Gewinn in Aussicht. Das wäre das achte Rekordergebnis in Folge. Als Rendite im Autosegment peilt er zwischen 8 und 10 Prozent vom Umsatz an. BMW wurde im direkten Markenvergleich nach elf Jahren an der Spitze allerdings von Mercedes überholt.

BMW plant höhere Investitionen und bis Ende nächsten Jahres über 40 neue und überarbeitete Automodelle. In diesem Jahr sollen nach dem nach Stückzahl und Rendite für BMW sehr wichtigen 5er der X3, Mini Countryman und Rolls Royce Phantom folgen.

Die gesamten Zahlen für das erste Quartal will Krüger am 4. Mai vorlegen, und am 11. Mai wollen die Aktionäre auf der Hauptversammlung in München erfahren, wie es weitergeht.

DIE BÖRSE REAGIERTE VERHALTEN AUF DIE ZAHLEN



Die Aktien von BMW sind nach den überraschend vorgelegten Zahlen zum ersten Quartal auf Berg- und Talfahrt gegangen. Die Papiere des Autobauers schossen am Donnerstag zunächst um 1,6 Prozent auf ein Zweieinhalb-Wochenhoch von 85,31 Euro. Binnen weniger Minuten kippten sie allerdings wieder ins Minus und notierten anschließend 0,5 Prozent schwächer.

Umsatz und Vorsteuergewinn hätten durchaus überzeugt, hieß es am Markt. In der Autosparte hatte Jefferies-Analyst Philippe Houchois mit lediglich 1,6 statt 1,8 Milliarden Euro Ergebnis gerechnet. Die Signale für das Gesamtjahr bleiben allerdings unverändert verhalten.

Zwar sahen die vorläufigen Zahlen auf den ersten Blick mit einer kräftigen Steigerung des Vorsteuergewinns gut aus. Börsianer fanden aber mit der zum Vorquartal geschrumpften Marge im Autogeschäft ein Haar in der Suppe. "Außerdem hat VW ja bereits den Sektor mit seinen guten Zahlen in den vergangenen Tagen nach oben getrieben, da nehmen nun einige Gewinne mit", sagte ein Händler.

rtr/dpa-AFX