BMW hat angekündigt, die Fertigung in Russland einzustellen und nicht mehr dorthin zu exportieren. "Aufgrund der aktuellen geopolitischen Situation stellen wir bis auf Weiteres unsere lokale Produktion und den Export für den russischen Markt ein", erklärte der Autobauer gegenüber der Wirtschaftszeitung Handelsblatt. Des Weiteren rechnen die Münchner, dass der Ukraine Krieg sowie die Sanktionen gegen Russland, die der Konzern mitträgt, zu Lieferengpässen führen dürfte. Hieraus dürften sich Produktionsunterbrechungen ergeben, zitierte das Handelsblatt BMW.
In Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine beschlossen einige Länder Sanktionen gegen Russland. So haben etwa die EU und westliche Verbündete als Reaktion russische Banken aus dem internationalen Zahlungssystem Swift ausgeschlossen. Zudem hatte die Bundesregierung das Zertifizierungsverfahren von Nord Stream 2 gestoppt. Auch zahlreiche Unternehmen haben ihr Russland-Geschäft beschränk oder auf Eis gelegt. So hat aus dem Automobilsegment neben BMW auch Volkswagen die Auslieferungen in Russland an ihre Händler bis auf weiteres ausgesetzt.
Das macht die Aktie
Die Aktie von BMW fällt am Mittwoch um über 2,5 Prozent und notiert bei rund 80 Euro. Damit ist sie auf Sicht des vergangenen Monats zweistellig im Minus. Von ihrem Tief im Zuge des Corona-Crashs ist die Aktie dennoch weit entfernt. Damals hatten Anleger einen Absturz bis unter 40 Euro verkraften müssen. In zwei Wochen am 16. März wird BMW die Zahlen zum abgelaufenen vierten Quartal veröffentlichen. Dabei wird sich zeigen, ob der Konzern seinen Erfolgskurs weiter fortsetzen kann. Zwar fiel der Fahrzeugabsatz, nach vorläufigen Zahlen vom Januar, im abgelaufenen Quartal um 14,2 Prozent auf 589.301 Autos. Im Gesamtjahr stieg die Zahl der verkauften Autos aber um 8,4 Prozent auf 2,52 Millionen. "Trotz Versorgungsengpässen und anhaltender Corona Pandemie: Wir haben 2021 dank einer wirksamen operativen Leistung im Gesamtkonzern und einer attraktiven Produktpalette ein starkes Absatzergebnis erzielt. Unsere Marken haben rund um den Globus zahlreiche Bestwerte aufgestellt, allen voran die Marke BMW", hatte Pieter Nota, BMW-Vorstandsmitglied, zuständig für Kunde, Marken und Vertrieb, die Nachricht vom Januar kommentiert.
Einschätzung zur Aktie
Die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr wird BMW am 16. März veröffentlichen. Analysten gehen von einem Umsatzplus von 11,3 Prozent aus. BMW selbst blickt optimistisch auf das laufende Jahr. Nota erklärte, dass das Unternehmen 2022 profitabel wachsen wolle. Insbesondere das Angebot an E-Autos werde weiter ausgebaut. Hier soll sich der Absatz im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln, so Nota. Der Ukraine-Krieg überschattet 2022 die weiteren Entwicklungen. Und es stehen im laufenden Jahr noch Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed an. Das wirkt zunächst einmal belastend auf Aktien, jedoch dürften in diesem Zuge Investoren ihr Portfolio vermehrt in Value-Aktien, wozu auch BMW gehört, umschichten. Das sind Unternehmen, die an der Börse etwa mit einem geringen Buchwert gehandelt werden. Wir bleiben für das Unternehmen weiterhin positiv gestimmt und empfehlen, die Aktie zum Kauf.
lb/rtr