Unter dem Strich kletterte der Gewinn auch dank der US-Steuerreform um mehr als ein Viertel auf 8,7 Milliarden Euro. Die Dividende je Stammaktie soll mit 4 Euro je Papier 50 Cent höher ausfallen als ein Jahr zuvor. Damit übertraf BMW die Schätzungen von Analysten, der Aktienkurs stieg nach der Vorlage der Zahlen um knapp ein Prozent. Zwar steuerte die US-Steuerreform allein einen Betrag von rund 977 Millionen Euro zum Nettogewinn bei. Das war allerdings am unteren Ende der Bandbreite, die das Unternehmen im Dezember genannt hatte.
Dank steigender weltweiter Verkaufszahlen konnte der Konzern die Sorgen um den Dieselantrieb zumindest in der Vorjahresbilanz weitgehend abstreifen. Der Umsatz kletterte um 4,8 Prozent auf 98,7 Milliarden Euro nach oben. Für das laufende Jahr peilt BMW-Chef Harald Krüger ein weiteres Plus bei den Auslieferungen an. Einen detaillierteren Ausblick will das Unternehmen am 21. März vorlegen.
Im vergangenen Jahr wuchsen die Auslieferungen inklusive der Marken Mini und Rolls Royce um 4,1 Prozent auf 2,46 Millionen Fahrzeuge. Mit 2,09 Millionen verkauften BMW verlor die Stammmarke jedoch Boden zum Premium-Rivalen Daimler
BMW ist derzeit dabei, die alternde Angebotspalette mit neuen Modellen umzukrempeln und so wieder Fahrt aufzunehmen. Mit neueren Typen können in aller Regel auch höhere Preise erzielt werden. Geld, das BMW gut gebrauchen kann: "Wir haben vergangenes Jahr rund eine Milliarde Euro mehr für Forschung und Entwicklung aufgewendet als 2016 - und trotzdem unser operatives Ergebnis steigern können", sagte Finanzvorstand Nicolas Peter. Das Vorsteuerergebnis war auch dank Bewertungseffekten um über 10 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro gestiegen.
Dieses Jahr will BMW auf die 6,1 Milliarden Euro aus dem Vorjahr noch einen hohen dreistelligen Millionenbetrag für Forschung und Entwicklung drauflegen. "Im Jahr 2018 erwarten wir den vorläufigen Höchstwert unserer Quote für Forschungs- und Entwicklungsleistungen", sagte Peter.
Der Finanzchef hatte schon häufiger angekündigt, dass BMW auch in diesem und dem kommenden Jahr mehr für neue Technologien ausgeben will als in der mittelfristigen Planung vorgesehen. Anleger des Konzerns sehen die langfristige Entwicklung der Marge im Autogeschäft mit Sorge: 2011 war die Umsatzrendite auf den Höchstwert von 11,8 Prozent nach der Finanzkrise gestiegen - und danach mit einer kleineren Ausnahme 2014 gesunken, auch wenn sie immer im Zielband von 8 bis 10 Prozent oder darüber lag.
Mittlerweile sieht das Management wegen des stärkeren Gewichts von Finanzdienstleistungen ohnehin die Vorsteuermarge im Konzern als Richtschnur. Die Marge stieg hier um 0,5 Prozentpunkte auf 10,8 Prozent. Beim Bau von Motorrädern und beim Vermitteln von Finanzierungs- und Versicherungsverträgen waren die Münchner profitabler als im Vorjahr.
Vorstandschef Krüger sieht den Konzern vor allem bei Elekroautos in der richtigen Spur - hier hatte BMW früh viel investiert. 2018 will der Konzern mindestens 140 000 Elektro- und Hybridautos verkaufen, nach gut 103 000 im vergangenen Jahr. "Wir haben seit 2016 zahlreiche strategische Entscheidungen getroffen, um unseren nachhaltigen Erfolg in den kommenden Jahren auszubauen", sagte Krüger.