Sowohl die Aktie von BMW als auch die Anteilsscheine von Mercedes geraten im Handel am Dienstag so kräftig unter Druck wie seit Langem nicht mehr. Doch was steckt hinter dem deutlichen Abverkauf?
Mehr als fünf Prozent büßen heute die Stämme von BMW ein und mehr als zwei Prozent die Aktien von Mercedes-Benz. Die Ursache dafür sind die von BMW gemeldeten Quartalszahlen, die nichts Gutes für die Aussichten der beiden Autobauer bereithalten.
Das steckt hinter dem deutlichen Abverkauf der BMW Aktie und Mercedes Aktie
Doch eigentlich überrascht dies, da BMW den Ausblick für das bereits laufende Geschäftsjahr am Dienstag sogar angehoben hatte. So rechnet das Unternehmen nun mit einer operativen Ergebnismarge im Kerngeschäft von 9 bis 10,5 Prozent. Bislang hatte der Konzern bei der am Aktienmarkt stark beachteten Kennziffer 8 bis 10 Prozent in Aussicht gestellt und dabei bereits den oberen Bereich der Spanne ins Auge gefasst. Beim Ausblick für den Barmittelzufluss wird der Konzern allerdings vorsichtiger.
Analysten der Investmenthäuser JPMorgan, Jefferies und RBC bemängelten aber in einer ersten Reaktionen vor allem eine schwache Profitabilität der Münchener im zweiten Quartal. Die Marge im Autogeschäft im abgelaufenen Quartal liege mit 9,2 Prozent unter der Markterwartung von 10,1 Prozent, schrieb Tom Narayan von der Bank RBC. Zudem finde sich die für 2023 erhöhte operative Margenprognose (Ebit) in den aktuellen Marktschätzungen vermutlich bereits wieder.
Alles in allem rechne BMW zudem mit einer Abschwächung im zweiten Halbjahr – etwas, was auch von anderen großen Automobilherstellern zu hören sei, so Narayan. Eine Abschwächung der Geschäfte im zweiten Quartal bereite den Investoren Sorgen hinsichtlich des Jahres 2024.
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BMW Aktie und Mercedes Aktie verlieren kräftig
Infolgedessen verlor aber nicht nur die Aktie von BMW sehr kräftig auf 104 Euro, sondern auch andere Autobauer-Werte wie Mercedes-Benz stürzten ab. Zeitweise drohte die Aktie der Stuttgarter sogar wieder unter die 70 Euro zu rutschen.
Wiedereinmal bestätigt sich damit das Misstrauen der Börse gegenüber den etablierten Autobauern, da deren Rekordergebnisse aus den vergangenen Jahren womöglich nicht mehr gehalten können.
Nach der heutigen Kursreaktion sollten Anleger daher erst einmal am Seitenrand bleiben und weitere Ergebnisse der Konkurrenz abwarten. So meldet bereits am Donnerstag Mercedes-Benz seine Quartalszahlen, die immerhin eine gewisse Chance haben, das aktuelle Momentum der eigenen Aktie zu verändern.
Mit Material von dpa-afx
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