Keine Frage, BMW-Aktionäre wurden in der Vergangenheit verwöhnt. In gewohnter Manier legte der Premiumhersteller immer wieder Rekordzahlen vor. Bestmarken bei Absatz, Umsatz und Ergebnis zierten auch die 2013er-Bilanz. Doch trotz operativer Höchstleistungen drehte die Aktie zuletzt im Leerlauf. Nun aber gelang mit einer überraschend offensiven Prognose der Befreiungsschlag, der Titel brach in neue Höhen auf. Mit einem angepeilten Gewinnplus von neun bis zehn Prozent legt der sonst vorsichtige Autobauer die Latte deutlich höher als die Konkurrenz. Steigende Preise, niedrigere Kosten sowie ein Modellfeuerwerk sollen das Ergebnis anschieben. Allein 2014 sollen 16 neue Modelle vom Band laufen. Deutsche Bank und Goldman Sachs haben angesichts dieser Aussichten ihre Kursziele auf über 100 Euro angehoben. Wir räumen dem DAX-Titel ebenfalls Potenzial im dreistelligen Bereich ein. CI
Clariant: Höhere Margen nach dem Konzernumbau
Weniger ist deutlich mehr. Nach diesem Motto hat der Schweizer Spezialchemiekonzern seine Spartenauswahl verschlankt. Besonders konjunkturzyklische Bereiche wie das Geschäft mit Textil- und Lederchemikalien oder Papierspezialitäten wurden verkauft. Nach einem durchwachsenen Geschäftsjahr 2013 zielt der zweite Schritt des Konzernumbaus jetzt darauf ab, Umsatz und Rendite zu steigern. Die Nettoverschuldung hat Clariant 2013 auf 1,5 Milliarden Schweizer Franken weiter heruntergefahren. Für 2014 erwartet das Unternehmen einen Umsatzzuwachs im einstelligen Prozentbereich. Zum großen Sprung bei der operativen Marge will Konzernlenker Hariolf Kottmann ab 2015 ansetzen: Nach zuletzt 14,1 Prozent peilt er eine Bandbreite von 16 bis 19 Prozent an. Angesichts des Bewertungsabschlags gegenüber Wettbewerbern liefert das Steigerungspotenzial bei den Margen Anlegern weiter Kaufargumente. SRI
Aurubis: Genug der schlechten Nachrichten
Der Preis von Kupfer ist gefallen. Das sorgt für Abschreibungen bei Aurubis, einem der weltweit führenden Kupferverarbeiter. Aurubis lebt allerdings vor allem von Schmelzlöhnen - das sind Entgelte, die das Unternehmen von den Minen für die Verarbeitung von Erzkonzentraten erhält. Diese Schmelzlöhne sind gestiegen und haben weiteres Aufwärtspotenzial. Das Angebot von Kupfererz durch neue Minen ist zwar gestiegen, jedoch stagnieren die Verarbeitungskapazitäten und China stoppt die Expansion der Schmelzereien. Wegen der schwachen Kupferpreise hat Aurubis für das zweite Quartal, das zum 31. März zu Ende geht, schlechte Ergebnisse prognostiziert. Die Aktie könnte also noch einmal unter Druck geraten. Positiv: Auf Basis der Kosten für neue Schmelzbetriebe notiert Aurubis unter den Wiederbeschaffungskosten. Wir ändern daher unsere alte Einschätzung (Heft 2/2014) von "Beobachten" auf "Kaufen". LA
Nike: Heißes Duell mit eindeutigem Sieger
Würde es bei der in wenigen Wochen beginnenden Fußball-Weltmeisterschaft um die Anzahl der ausgerüsteten Teams gehen, hätte Nike klar die Nase vorn. Der US-Sportartikelkonzern stattet zehn Mannschaften aus, darunter auch die Elf des Gastgebers Brasilien. Die drei Streifen des Dauerrivalen Adidas sind hingegen nur auf den Trikots von acht Nationalteams zu sehen. Und auch sonst marschieren die Amerikaner vorneweg. Der zuletzt erzielte Jahresumsatz von Nike lag um den Faktor 1,36 höher als die Adidas- Erlöse. Der Gewinn fiel sogar fast dreimal so hoch aus. Bei den Wachstumsraten hatten die Deutschen zuletzt ebenfalls klar das Nachsehen. Lediglich in Sachen Bewertung muss sich Adidas nicht verstecken, wobei die Nike-Aktie aufgrund der deutlich höheren Profitabilität durchaus einen kräftigen Aufschlag verdient hat. Kurzum: Im WMJahr dürfte die Nike-Aktie für Anleger die bessere Wahl sein. CS