Der europäische Automobilsektor handelt gemessen an den Ergebnisschätzungen für das Jahr 2021 mit einem KGV von 6,8. Das ist ein Wert, der sich um 30 Prozent unter dem Durchschnittsniveau bewegt, auf den ersten Blick ist das attraktiv, schreibt die Commerzbank in einer aktuellen Branchenstudie. Denn für die vergangenen zehn Jahre ergebe sich im Schnitt ein KGV von 9,8.

Gleichzeitig erinnern die Autoren des Reports aber auch auf die bestehenden Risiken. Im Vergleich zu den für das Jahr 2020 erwarteten Gewinnen sehen viele Aktien teuer aus, wobei die weiteren Ergebnisaussichten als ungewiss einzustufen seien. Aber selbst gemessen an den prognostizierten Gewinnen für das Jahr 2021 habe sich der Sektor trotz der seitdem erhöhten Ergebnisrisiken seit Jahresbeginn nicht wirklich abgewertet. Denn nicht nur die Notierungen seien zuletzt gefallen, sondern auch die Gewinnerwartungen. Bei der Vorlage des Reports am 14. Mai beziffert man den Kursrückgang des STOXX Europe 600 Automobiles & Parts Index (SXAP) im bisherigen Jahresverlauf auf 37 Prozent und das Ausmaß der gesenkten Branchen-Gewinnschätzungen auf 35 Prozent.

Das bedeute letztlich, dass die Pandemie trotz einer beträchtlichen Zunahme der Unsicherheit nicht zu einer Verbilligung der Bewertungs-Multiplikatoren geführt habe. Das Chance-Risiko-Verhältnis habe sich somit nicht verbessert. Für 2020 beziffert man das KGV für den STOXX Europe 600 Automobiles & Parts Index auf fast 19, wie der Grafik zu entnehmen ist. Aus dieser ist auch zu ersehen, dass sich dieser Wert sogar über dem vergleichbaren DAX-KGV bewegt.

KGV-Vergleich von STOXX Europe 600 Automobiles & Parts Index und DAX

Quellen: Bloomberg, Commerzbank

Wobei die Commerzbank-Analysten in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass sich auf Ebene der Einzelwerte in der Branche einige Unterschiede beim Zusammenspiel von Performance und korrigierten Ergebnisschätzungen ergeben hätten. Während etwa Peugeot und Traton eine deutliche Bewertungskontraktion hätten hinnehmen müssen, habe Renault trotz der schlechtesten Performance im hausintern beobachteten Branchen-Universum sogar eine Bewertungsexpansion erfahren.

Überblick zur Performance und den Ergebnisrevisionen auf Einzelwerteebene in 2020

Die Autonachfrage sei außerdem weltweit nach wie vor schwach, und man rechne für 2021 mit einem Absatz, der um etwa fünf Prozent unter dem Niveau von 2019 liegen dürfte. Wieder erreicht werden dürfte das Niveau des Vorjahres erst 2024. Zusammenfassend kommt man daher zu dem Fazit, dass es in dem Sektor zwar vielleicht Value-Chancen gibt, ein Investments aber vermutlich nichts für ungeduldige Anleger sein dürfte.

Zur letztgenannten These führt man wiederum aus, dass das kommende Jahr zwar vermutlich am besten geeignet ist, um basierend darauf Bewertungsüberlegungen anzustellen. Die Ergebnisse des laufenden Jahres blieben aber weiterhin relevant als treibende Kraft für die Aktienkurse und es sei auch zu beachten, dass sich ein schwieriges zweites Quartal mit begrenzter Visibilität abzeichne.

Trotz der Versuchung, die von optisch niedrigen Bewertungen ausgehe, seien die Risiken mittelfristig erheblich und eine Realisierung der vorhandenen Chancen könnte Geduld erfordern. Die hauseigenen Schätzungen zum Gewinn vor Steuern und Zinsen der Branche für 2021 bewegt sich den Angaben zufolge im Durchschnitt um sieben Prozent über den Bloomberg-Konsensschätzungen.

Damit der Sektor wieder zu den historischen Durchschnittswerten bei der Bewertung zurückkehren könne, wäre eine bessere Sichtbarkeit der künftigen Ergebnisse auf dem Weg zurück zur Normalität hilfreich. Die Unsicherheit, welche die gegenwärtige Situation mit sich bringe, verdiene einen Abschlag, zumal eine weitere Verschlechterung der Stimmung in naher Zukunft nicht auszuschließen sei.

Weitere Details aus der Studie verrät BÖRSE ONLINE nachfolgend, ebenso wie die Namen jener Branchenvertreter, bei denen die Commerzbank trotz allem Kaufgelegenheiten wittert. In der Spitze bewegen sich dabei die Kursziele um 74 Prozent über den aktuellen Notierungen. Ergänzend sei noch erwähnt, dass wir dieses Mal auf die in dieser Rubrik sonst übliche Betrachtung der charttechnischen Ausgangslage bei den besprochenen Einzelaktien verzichten können, Denn zumindest aus der Sicht des Autors gestalten sich die Chartbildern in allen Fällen dürftig.

Renault-Aktien



Die Aktien von Renault hat die Commerzbank unverändert als Halteposition eingestuft. Nach unten ging es aber mit dem Kursziel und zwar von bisher 21,00 Euro auf 18,00 Euro. Da der Titel am Freitag mit 17,48 Euro aus dem Handel an der Heimatbörse in Paris ging, ergibt sich so gut wie kein Aufwärtspotenzial.

Wie es allgemein zu dem französischen Autobauer heißt, war dessen Aktienkurs in diesem Jahr innerhalb der Branche mit einem Rückgang von mehr als 60 Prozent am stärksten betroffen. Dazu beigetragen hätten Lagerbestandsprobleme bei den Händlern, hart in Mitleidenschaft gezogene Absätze bei Partnern, eine fragwürdige Bargelddisziplin und ein unbequemes Liquiditätsniveau.

Staatliche Darlehen bedeuteten nun, dass Frankreich Druck auf das Unternehmen ausüben könne, um Arbeitsplätze zu sichern, und dies zu einem Zeitpunkt, an dem die Gesellschaft Flexibilität bei ihren Managemententscheidungen gut gebrauchen könnte. So gesehen sei der Titel eher eine Value-Falle als wirklich werthaltig. Im Vergleich damit seien Peugeot oder Fiat als werthaltiger einzustufen.

Die Gewinnschätzung für 2020 hat man leicht gesenkt, von minus 7,14 Euro auf minus 7,18 Euro. Für 2021 und für 2022 ging es dagegen leicht nach oben mit den Vorhersagen. Und zwar von 3,64 Euro auf 3,66 Euro bzw. von 5,97 Euro auf 5,99 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von knapp drei.

Profil

Renault S.A. ist einer der führenden Automobilhersteller in Europa, der PKW und Leichtlastkraftwagen entwickelt und vermarktet. Zum Unternehmen gehören die drei Marken Renault, Dacia und Samsung. Darüber hinaus unterhält Renault Beteiligungen an Nissan und AvtoVAZ. Bei letzterem handelt es sich um einen der größten russischen Autoproduzenten, der Fahrzeuge der Marke Lada fertigt. Zu den bekannten Produktlinien von Renault selbst gehören der Clio, Twingo sowie der Kangoo im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge.

BMW-Aktie



Bei BMW lautet das Anlageurteil der Commerzbank ebenfalls auf Halten. Das Kursziel haben die zuständigen Analysten bei dem Münchener Autobauer aber weiterhin bei 55,00 Euro belassen. Das heißt, bei einer Schlussnotiz am Freitag von 46,65 Euro ergibt sich dennoch ein Aufwärtspotenzial von knapp 18 Prozent.

Wie die Experten zu dem DAX-Vertreter allgemein ausführen, sei der Aktienkurs mit den für das erste Quartal 2020 vorgelegten Ergebnissen in eine schwache Phase eingemündet, was auf die Enttäuschung über die neuen negativen Prognosen zum freien Cashflow zurückzuführen gewesen sei.

Angesichts der Dividenden, die aus den Beteiligungen in China winken, und dem beeindruckenden Tempo, mit dem das Unternehmen seine Investitionen gesenkt habe, sehe die abgegebenen Prognose der Gesellschaft aber vorsichtig aus.

Die Commerzbank erwartet eine beträchtliche Rückstellung für Kreditverluste im zweiten Quartal auf der Grundlage der neuen Prognose. Man hält aber auch fest, dass der zugrunde liegende Geschäfts-Mix stark sei, was im zweiten Halbjahr deutlicher zum Vorschein kommen könnte, falls sich die Umfeld-Bedingungen da erholen sollten.

Die Gewinnschätzungen haben die Analysten bei BMW unverändert gelassen. Das heißt, man rechnet für die Jahre 2020 bis 2022 beim Gewinn je Aktie mit 2,92 Euro, mit 7,35 Euro und mit 4,86 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 9,6.

Profil

Die BMW AG ist einer der weltweit führenden Hersteller von Automobilen und Motorrädern. Die Besonderheit des Unternehmens besteht darin, dass es eine reine Premium-Markenstrategie verfolgt: BMW entwickelt, produziert und vermarktet seine Produkte unter den bekannten Marken BMW, Rolls-Royce Motor Cars und MINI. Darüber hinaus bietet die Gruppe im Zusammenhang mit ihren Produkten Premium-Dienstleistungen für individuelle Mobilität. Dazu gehören Finanzleistungen wie Finanzierung, Leasing, Vermögensmanagement oder das Flottengeschäft für Privat- und Geschäftskunden.

Im Software-Standort Ulm entwickelt die BMW-Tochterfirma BMW Car IT GmbH Software für Fahrzeuge und individuelle Mobilität; besonderer Fokus liegt dabei auf der Fahrzeugvernetzung. Mit dem Hersteller Toyota kooperiert das Unternehmen bei der Elektrifizierung von Antrieben und der Entwicklung von Brennstoffzellen. Die Standorte in 150 Ländern auf allen sechs Kontinenten werden von der Unternehmenszentrale in München aus verwaltet.

Daimler-Aktie



Was den deutschen Autobauer Daimler angeht, hat die Commerzbank sowohl Anlageurteil als auch Kursziel unverändert gelassen. Das heißt, man sieht in den Aktien des Stuttgarter Autobauers nur eine Halteposition und die Zielvorgabe bewegt sich weiterhin bei 28,00 Euro. Das ist praktisch gleichbedeutend mit der Xetra-Schlussnotiz vom Freitag von 28,01 Euro.

Unangetastet blieben bei dem DAX-Mitglied auch die Ergebnisprognosen. Das heißt für den Zeitraum von 2020 bis 2020 sieht die Schätzreihe wie folgt aus: 0,42 Euro, 4,41 Euro und 5,31 Euro. Auf Basis der letzten Vorhersage errechnet sich ein geschätztes KGV von 5,3.

Ansonsten schreiben die Analysten zu Daimler ganz allgemein, dass dem Konzern nach wie vor der Sturm ins Gesicht wehe. Das Unternehmen habe sein Betriebskapital bisher besser verwaltet als seine Wettbewerber, wobei sich aber die Rentabilität als weniger widerstandsfähig erwiesen habe. Starke Umsätze zeigten sich derzeit nicht in der Rentabilität.

Während die Bruttoliquidität beim Gang in das zweiten Quartal bei üppigen 68 Milliarden Euro gelegen habe, habe die Nettoliquidität im ersten Quartal 'nur' 9,3 Milliarden Euro betragen. Dass das Unternehmen möglicherweise zu spät auf das CO2-Thema reagiert habe, bleibe eine Sorge. Unter dem Strich bleibe Daimler der am meisten herausgeforderte deutsche Automobilhersteller.

Profil

Die Daimler AG ist ein global operierender Automobilhersteller. Personenkraftwagen und Nutzfahrzeuge sowie Finanzdienstleistungen bilden das Kerngeschäft des zu den international führenden Autoproduzenten zählenden Konzerns. Daimler vertreibt seine Fahrzeuge und Dienstleistungen in nahezu allen Ländern der Welt und hat Produktionsstätten auf fünf Kontinenten.

Zum heutigen Markenportfolio zählen neben Mercedes-Benz, der wertvollsten Premium-Automobilmarke der Welt, die Marken smart, Freightliner, Western Star, BharatBenz, Fuso, Setra und Thomas Built Buses. Die Muttergesellschaft vereint die Mercedes-Benz AG, die Daimler Truck AG und die Daimler Mobility AG unter einem Dach.

Fiat Chrysler-Aktie



Die erste Kaufempfehlung unter den beobachteten Autobauern hat die Commerzbank für den US-italienischen Branchenvertreter Fiat Chrysler vergeben. Das positive Votum ist mit einem Kursziel von 10,00 Euro versehen. Daraus ergibt sich bei einer aktuellen Notiz von 7,20 Euro die Chance auf einen Anstieg von immerhin fast 39 Prozent.

Trotz dieser als sehr aussichtsreich beurteilten Kursperspektiven ist gleichzeitig auch davon die Rede, dass in diesem Fall die Anlagestory trotz nach wie vor lohnender Aussichten zuletzt risikoreicher geworden sei. So hätten die von dem Unternehmen für das erste Quartal 2020 vorgelegten Zahlen eine Reihe von Enttäuschungen beinhaltet, wie etwa einmalige negative Einflussfaktoren durch das Coronavirus in Höhe von 1,1 Milliarden Euro.

Aber immerhin habe sich dafür die Sichtbarkeit der Liquidität verbessert und die Investitionen seien eingedämmt worden, ohne dabei die Einhaltung der CO2-Vorgaben der EU zu gefährden. Die zunächst vorgeschlagene Dividende für 2019 sei inzwischen gestrichen worden, und es bleibe nach abzuwarten, ob die Gesellschaft auf staatliche Beihilfen Italiens zurückgreifen müsse.

Der Silberstreif am Horizont sei, dass mit den Pickups und den Jeeps in der NAFTA-Region der wichtigste Gewinntreiber eine relative Widerstandsfähigkeit zeige. Außerdem scheine auch die Fusion mit Peugeot zuletzt weiter auf Kurs geblieben zu sein.

Anpassungen gab es ansonsten bei den Ergebnisschätzungen. Für 2020 kalkuliert man nun mit einem Minus von 0,57 Euro statt wie bisher mit minus 0,54 Euro. 2021 sollen dann 1,93 Euro statt wie bisher erwartet 1,99 Euro je Anteilsschein herausspringen und für 2020 beträgt die neue Schätzung nun 2,31 Euro statt 2,37 Euro. Basierend auf der Prognose für das kommende Jahr ergibt sich ein geschätztes KGV von 3,1.

Profil

Fiat Chrysler Automobiles N.V. (FCA) ist die Holdinggesellschaft der Fiat Chrysler Gruppe, einem international tätigen Automobilkonzern. Nach der länderübergreifende Fusion zwischen der FIAT S.p.A. mit seiner Tochtergesellschaft Fiat Investments N.V. im Oktober 2014 firmiert der Konzern seit 12. Oktober 2014 als Fiat Chrysler Automobiles N.V. ("FCA") und verlegte seinen Unternehmenssitz nach Amsterdam, Holland und seinen operativen Hauptsitz nach London, UK. Damit will der Konzern seine Position in der globalen Autoindustrie stärken. Die Geschäftsaktivitäten der FCA sind in die Segmente NAFTA, LATAM, APAC, EMEA, Luxusmarken und Komponenten strukturiert.

Unter den Marken Fiat, Fiat Professional, Alfa Romeo, Lancia, Abarth, Chrysler, Jeep, Dodge, Ram und SRT entwickelt, konstruiert, produziert und vertreibt die Unternehmensgruppe PKWs und leichte Nutzfahrzeuge für den Massenmarkt. Luxus- und Sportwagen werden unter der Marke Maserati angeboten. Die Tochtergesellschaft Ferrari S.p.A. ("Ferrari") wurde im Januar 2016 als eigenständige Aktiengesellschaft aus dem Fiat Chrysler Konzern ausgegliedert. Die Tochtergesellschaften Mopar, Magneti Marelli, Teksid und Comau sind auf Motoren und Getriebe sowie auf technisch hochentwickelte Fahrzeugsysteme und Komponenten spezialisiert. Im Weiteren bietet der Konzern über Tochtergesellschaften und Joint Ventures Finanzdienstleistungen für ihre Vertriebsnetze und deren Kunden an. Bereits 1899 baute Fiat das erste Auto, den Fiat 4 HP und zählt zu den Begründern der europäischen Automobilindustrie. Mit Produktionsstätten, Entwicklungszentren und weltweiten Niederlassungen ist die Fiat Chrysler Automobiles N.V. global präsent.

Peugeot-Aktie



Beim zuvor bereits erwähnten französischen Autobauer Peugeot rät die Commerzbank ebenfalls zum Kauf. Das Kursziel hat man aber leicht um einen Euro von 21,00 Euro auf 20,00 Euro gesenkt. Zu tun hat diese Entscheidung mit den Auswirkungen der verkündeten Dividendenstreichung und den jüngsten Entwicklungen beim Zulieferer Faurecia, an dem man beteiligt ist. Bei einer aktuellen Notiz von 11,52 Euro winkt für den Fall, dass die Rechnung aufgeht, aber immer noch die Chance auf ein Plus von 73,6 Prozent.

Neben dem Kursziel ging es jüngst auch mit den Gewinnschätzungen nach unten und zwar um 7,6 Prozent, 9,9 Prozent bzw. um 5,5 Prozent für die Jahre 2020 bis 2022. Für diese drei Geschäftsjahre bewegen sich die neuen Schätzungen jetzt bei 1,93 Euro, 4,00 Euro sowie bei 4,70 Euro je Anteilsschein. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 2,45.

Wie die Commerzbank zu diesem Wert ausführt, dass das erste Quartal von Peugeot zwar durch einen starken Produktmix und hohe Einnahmen gekennzeichnet gewesen sei. Die übermäßige Exponierung gegenüber stark betroffenen Regionen (Europa, Lateinamerika) lasse aber gleichzeitig darauf schließen, dass harte Zeiten vor dem Unternehmen liegen.

Positiv zu vermerken sei dagegen, dass das Unternehmen mit der besten Rentabilität innerhalb seiner Vergleichsgruppe in den Sturm ziehe, wobei man aber nicht glaubt, dass die derzeitigen Turbulenzen die Fusionspläne mit Fiat Chrysler vom Kurs abbringen können.

Profil

Peugeot S.A. (PSA Peugeot Citroën) ist einer der grössten Hersteller von Fahrzeugen in Europa. Die Geschäftssegmente sind in Automotive, Faurecia und Banque PSA Finance strukturiert. Der Konzern entwickelt, konstruiert, produziert und vertreibt PKWs und leichte Nutzfahrzeuge unter den Marken Peugeot, Citröen und DS. Außerdem zählt seit 2017 der deutsche Autobauer Opel und dessen britische Schwestermarke Vauxhall zur Peugeot-Gruppe. Die umfangreiche Angebotspalette der PSA beinhaltet vom Kleinwagen über Limousinen und Coupes bis hin zu SUVs und Vans eine breite Vielfalt an unterschiedlichen Fahrzeugtypen, Antriebstechnologien und Motorvariationen. Insbesondere engagiert sich Peugeot in der Entwicklung von kohlenstoffarmen Technologien.

Hauptabsatzmarkt ist Europa mit rund 60 Prozenet Verkaufsanteil. In China ist der Konzern in Kooperation mit dem chinesischen Autohersteller Dongfeng unter Dongfeng Peugeot Citroën Automobile (DPCA) sowie im Joint Ventures mit Changan PSA Automobiles (CAPSA) tätig. Ausserdem stellt die Tochtergesellschaft Faurecia als Automobilzulieferer unter anderem Autositze, Technologien zur Emissionskontrolle, Innenraumsysteme und Automotive Exteriors her. Ergänzt werden die Geschäftsaktivitäten der Unternehmensgruppe durch die konzerneigene Banque PSA Finance mit Finanzdienstleistungen für ihre Vertriebsnetze und ihre Kunden, durch die Tochtergesellschaft Mister Auto als Spezialist im Online-Vertrieb von Kfz-Ersatzteilen sowie der Marke Free2Move mit einer breiten Palette von Mobilitätsdienstleistungen. Peugeot S.A. wurde bereits 1896 gegründet und noch heute sind mehrere Mitglieder der Familie Peugeot im Konzern aktiv tätig. Der Hauptsitz von Peugeot S.A. ist Paris, Frankreich.

Volkswagen-Aktie



Mit einem Kaufurteil hat die Commerzbank auch die Aktien von Volkswagen versehen. Die Empfehlung zugunsten des Wolfsburger Autobauers ist mit einem unveränderten Kursziel von 168,00 Euro versehen. Bei einem aktuellen Kurs von 121,24 Euro verspricht das einen Anstieg von 38,6 Prozent.

Die Commerzbank-Analysten sehen in Volkswagen einen Supertanker, der dem Sturm trotzt. Bei dem im Dax enthaltenen Titel handele es sich um jenen deutschen Autohersteller, bei dem man langfristig als Anleger dabei sein müsse.

Aufgrund der Fähigkeit des Konzerns zur Generierung von Cashflow, der robusten Liquidität und der erzielten Fortschritts bei der Elektrifizierung dürfte es sich bei diesem Titel um die sicherste Option handeln. Trotzdem gebe es aber auf dem vorausliegenden Fahrweg einige große Unebenheiten.

Ein erheblicher negativer Schlag von 3,5 Milliarden Euro beim Betriebskapital deute auf das Ausmaß der Liquiditätsrisiken im zweiten Quartal hin. Auch seien noch keine Vorkehrungen für den Finanzdienstleistungsbereich getroffen worden, was bedeute, dass die Probleme hier später nach angegangen werden müssten. Auch die Frage der Dividende für 2019 bleibe zunächst unbeantwortet.

Unverändert geblieben sind die Ergebnisschätzungen. Die Prognose für 2020 beträgt damit weiterhin 9,65 Euro, für 2021 dann 21,48 Euro und für 2022 sind es 24,60 Euro. Für das übernächste Jahr ergibt sich daraus ein geschätztes KGV von knapp fünf.

Profil

Die Volkswagen AG ist der größte Automobilhersteller in Europa und einer der führenden weltweit. Volkswagen konzentriert seine Tätigkeit auf das Automobilgeschäft und bietet entlang der gesamten Wertschöpfungskette einschließlich der Segmente Finanzdienstleistungen und Finanzierung ein breites und vollständiges Dienstleistungsspektrum an. Der Konzern ist in die Bereiche Automobile und Finanzdienstleistungen strukturiert. Es gehören die Marken Volkswagen, Audi, SEAT, Skoda, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Porsche, Ducati, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Scania und MAN zum Portfolio. Dabei hat jede Marke ihren eigenen Charakter und operiert selbständig am Markt.

Das Angebot reicht von verbrauchsarmen Kleinwagen wie dem VW Up! bis zu Luxusautos. Im Bereich Nutzfahrzeuge reicht die Produktpalette von Pick-ups bis zu Bussen und Schwertransportern. In weiteren Segmenten produziert Volkswagen Großdieselmotoren, Turbolader, Turbomaschinen und Kompressoren sowie chemische Reaktoren. Auch Spezialgetriebe für Fahrzeuge und Windräder sowie Gleitlager und Kupplungen gehören zum Sortiment.

Traton-Aktie



In der Studie zu europäischen Autobauern geht die Commerzbank auch auf Traton ein, obwohl es sich hierbei um einen Nutzfahrzeughersteller handelt. Kursziel und Anlageempfehlung sind in diesem Fall jeweils unverändert geblieben. Das bedeutet, ein Kauf-Tipp ist mit einer Zielvorgabe von 17,10 Euro versehen. Gemessen an der aktuellen Notiz von 13,08 Euro errechnet sich daraus ein Aufwärtspotenzial von fast 31 Prozent.

Die Analysten setzen darauf, dass es dem SDAX-Vertreter gelingt, das nach dem Börsengang verloren gegangene Vertrauen wieder zurückzugewinnen. Die Sichtbarkeit mit Blick auf die weitere Nachfrage sei angesichts der Doppelpräsenz in Europa und Lateinamerika allerdings derzeit noch gering. Man glaubt aber dennoch, dass sich die negativen Auswirkungen daraus bereits mehr als ausreichend im Kurs widerspiegeln.

Die Aktiennotiz habe sich seit dem Börsengang halbiert und der Titel komme nur auf halb so hohe Bewertungs-Multiplikatoren wie der Konkurrent Volcvo. Auch wenn der Aufschwung vielleicht nicht sofort einsetzen dürfte, so ist man doch der Meinung, dass die Wiederaufnahme der Produktion, der Nachweis von Verbesserungen bei dem angeschlagenen Unternehmen MAN und die Klarheit über die Übernahme von Navistar den Aktien im weiteren Verlauf des Jahres 2020 auf die Sprünge helfen dürften.

Bei den Schätzungen zum Ergebnis je Aktie gab es kleinere Korrekturen nach unten. Für 2020 rechnet man nun mit 0,37 Euro statt mit 0,36 Euro, für 2021 mit 2,13 Euro statt mit 2,15 Euro und für 2021 mit 2,85 Euro statt mit 2,83 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 4,6.

Profil

Traton SE gehört zu den weltweit führenden Nutzfahrzeugherstellern. Unter den Marken MAN, Scania, Volkswagen Caminhões e Ônibus und RIO werden leichte Nutzfahrzeuge, Lkws und Busse angeboten. Im Jahr 2018 setzten die Marken von Traton insgesamt rund 233.000 Fahrzeuge ab. Die Gruppe verfügt derzeit über 29 Produktions- und Montagestandorte weltweit und ist in 17 Ländern aktiv.