BMW, TUI, Cancom, Ericsson A, Grenkeleasing, S&P 500
· Börse Online RedaktionBMW: Weiß-blau fährt weiter einen heißen Reifen
Die Vorboten kündigten bereits Gutes an. So legten die Verkaufszahlen von BMW Monat für Monat zu und erreichten im Oktober in den USA eine Steigerungsrate von acht Prozent. Die Marke BMW schaffte mit einem beachtlichen Plus von elf Prozent in Übersee sogar eine historische Bestmarke. Das Zahlenset zum dritten Quartal passt sich nahtlos an die positive Absatzentwicklung an. Von Juli bis September steigerte der Premiumhersteller sein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in der wichtigsten und größten Konzernsparte Automobil um 9,7 Prozent. Demzufolge verbesserte sich die Ebit-Rendite auf 9,4 Prozent und liegt damit am oberen Ende des angepeilten Korridors von acht bis zehn Prozent für dieses Jahr. An der Prognose, die neue Rekordmarken bei Absatz und Vorsteuergewinn im Jahr 2014 vorsieht, halten die Bayern fest. Damit dürfte die langfristige Erfolgsfahrt auch an der Börse weitergehen.
CI
TUI: Neuanfang mit hohem Synergiepotenzial
Die Aktionäre von TUI und der britischen Tochter TUI Travel haben dem Zusammenschluss zugestimmt. Damit haben die letzten Schritte der Fusion, bei der die deutsche Mutter über eine Kapitalerhöhung den Streubesitz der Tochter aufnimmt, nur noch technischen Charakter. Mit einem Abschluss ist spätestens im Frühjahr 2015 zu rechnen. Zwei Punkte versprechen Kurspotenzial. Erstens: Durch den Zusammenschluss wird Liquidität geschont und die finanzielle Stabilität der größeren Gruppe gestärkt. Zweitens: In der neuen Struktur entsteht erhebliches Synergiepotenzial. Analysten stufen es auf mehr als eine Milliarde Euro ein. Das ist weit mehr als ein Euro pro Aktie. Wird das nur halbwegs ausgeschöpft, kann unser Kursziel auch übertroffen werden. Die Aktie ist freilich ein spekulatives Investment. Das Tourismusgeschäft unterliegt Schwankungen, und die Beteiligung an Hapag-Lloyd könnte belasten.
LA
Cancom: Rekordjahr praktisch in trockenen Tüchern
Der Begriff Cloud kam in der Presse zuletzt nicht gut weg. Hacker hatten virtuelle Speicherplätze angezapft, wodurch intime Bilder von Hollywoodstars an die Öffentlichkeit gerieten. Den Geschäften von Cancom tat der Skandal keinen Abbruch. Nicht zuletzt die boomende Cloud-Sparte bescherte dem IT-Systemhaus im dritten Quartal ein Umsatzwachstum von knapp 50 Prozent. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) landete Cancom sogar um 94 Prozent über dem Vorjahreswert. Dadurch ist es den Münchnern gelungen, die Marge um knapp ein Drittel auf 7,4 Prozent zu hieven. Nachdem das Ebitda für die ersten drei Quartale bereits deutlich über dem Gesamtresultat 2013 liegt, ist das nächste Rekordjahr fast in trockenen Tüchern. Angesichts der hohen Wachstumsraten und der deutlichen Verbesserungen bei der Proftabilität bleibt die Aktie ein Top-Pick aus dem TecDax.
WH
Ericsson A: Korrektur bietet neue Chance zum Einstieg
Ericsson ist eine der führenden Netzwerkfirmen weltweit. Insbesondere das umfangreiche Patentportfolio für Mobilfunknetze sorgt dafür, dass die Schweden immer verdienen, wenn irgendwo auf der Welt neue Netze gebaut oder alte auf den neuesten Stand gebracht werden. In vielen Fällen heimst Ericsson die Aufträge selbst ein. Weil der Bedarf an höheren Übertragungskapazitäten wächst, hat das Unternehmen langfristig sehr gute Aussichten. Kurzfristig kann es aber immer zu Rückschlägen kommen, wie etwa im abgelaufenen Quartal, als das Unternehmen Einbußen wegen Währungssicherungsgeschäften hinnehmen musste. Die Delle in der Kursentwicklung ist ein guter Einstiegszeitpunkt. Die Firma hat eine hervorragende Bilanz und eine anständige Dividendenrendite von 3,8 Prozent. Wegen des niedrigeren Kurses favorisieren wir die weniger liquide A-Aktie, die auch ein höheres Stimmrecht bietet.
LA
Grenkeleasing: Anziehendes Geschäft liefert Kaufargumente
Die anhaltend niedrigen Zinsen in Europa beflügeln das Neugeschäft von Grenkeleasing. Die Kunden des Leasingspezialisten für IT-Geräte können zu günstigeren Konditionen eine Fremdfinanzierung von Neuanschaffungen stemmen. Grenkeleasing wiederum kommt in den Genuss einer rückläufigen Verzinsung für die Refinanzierung der Geräte. Diese Effekte machten sich im dritten Quartal positiv bemerkbar. Unterm Strich verbuchte die Gesellschaft ein sattes Gewinnplus von 37,7 Prozent auf 48,3 Millionen Euro. Zugleich verbesserte sich das Zinsergebnis um 19,6 Prozent auf 115,2 Millionen Euro. Noch mehr begeisterte Börsianer, dass Vorstandschef Wolfgang Grenke die Gewinnprognosen fürs Gesamtjahr deutlich anhob. Statt 56 Millionen Euro erwartet er jetzt einen Überschuss von 62 bis 64 Millionen Euro. Dieser Gewinnschub wird sich ins neue Jahr fortsetzen - und höhere Kursregionen rechtfertigen.
SRI
S&P 500: US-Bluechips strotzen vor Kraft
Rasend schnell machte die Wall Street den Schwächeanfall von Anfang Oktober vergessen. Der S&P 500 beendete den Monat nur gut einen Zähler unter seinem Rekordhoch. Für eine Rückkehr der Kauflaune sorgten die Unternehmen selbst. Mehr als drei Viertel der Indexmitglieder, deren Quartalszahlen bereits vorliegen, übertrafen die Gewinnerwartungen. Offenbar kann weder der starke Dollar noch die schwächelnde Konjunktur in Europa den US Konzernen viel anhaben. Auch die geldpolitische Straffung steckt die Wall Street erstaunlich gut weg. Vergangene Woche beschloss die Notenbank das Ende ihrer Konjunkturspritzen und stimmte die Märkte auf eine möglicherweise schneller als gedacht kommende Zinserhöhung ein. Dennoch ließ die Aufwärtsdynamik beim S&P 500 nur kurz nach. Mit einem passiven Indexfonds von Source können sich Anleger die vor Kraft strotzenden US-Konzerne geballt ins Depot holen.
WH