Hersteller verbessern Marktposition in Nordamerika. Ifo-Branchenindikator legt zu. VW-Chef Blume will Konzern stärker am Kapitalmarkt ausrichten. Von Wolfgang Ehrensberger

Absatzerfolge im schwierigen US-Markt haben die Aktien der deutschen Autobauer BMW, Mercedes-Benz, Volkswagen und Porsche beflügelt. Im dritten Quartal konnten die Hersteller ihren Absatz im insgesamt schrumpfenden US-Markt steigern. So lieferte beispielsweise BMW mit 78000 Fahrzeugen drei Prozent mehr aus als im Vorjahreszeitraum. Porsche konnte seinen Absatz sogar um acht Prozent auf 16580 Fahrzeuge steigern. Die Autoaktien legten am Dienstag zwei bis drei Prozent zu und zählten damit zu den gefragtesten Werten.

Auch vom Ifo-Institut gab es am Dienstag positive Nachrichten für die deutsche Autoindustrie. Demnach verbesserte sich der entsprechende Branchenindikator im September von minus 9,8 auf minus 5,4 Punkte. Insgesamt schätzten die Hersteller die Entwicklung in den kommenden sechs Monaten positiv ein – angetrieben vor allem von den verbesserten Exportaussichten im vierten Quartal. Gleichzeitig trübe sich allerdings die Weltkonjunktur weiter ein, so dass unklar sei, wie lange der positive Exporteffekt noch anhalte.

Unterdessen hat Volkswagen-Chef Ulrich Blume angekündigt, den Konzern künftig stärker am Kapitalmarkt auszurichten. „Über die Marken besitzen wir die Möglichkeit, den VW-Konzern für Investoren noch deutlich attraktiver darzustellen“, sagte Blume in einem Interview mit dem „Handelsblatt“. Dies sei schon daran erkennbar, dass die Tochter Porsche nach dem Börsengang mit 80 Milliarden Euro bewertet werde und damit so hoch wie der gesamte VW-Konzern. Blume kündigte an, dass für alle zehn Konzernmarkten „virtuelle Börsengänge“ durchgespielt würden. Denen könnten auch echte folgen. Spekuliert wird derzeit unter anderem über einen Börsengang der Automarke Audi, aber auch des Batteriegeschäfts. Porsche ist seit 29. September an der Frankfurter Börse notiert.


Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz., Mercedes-Benz