Der Münchner Autokonzern BMW gewinnt nach dem verhaltenen Vorjahr wieder an Dynamik. Zulassungszahlen, aber auch die zahlreichen neuen Modelle deuten darauf hin, dass 2014 Umsatz und Ertrag wieder zulegen werden. Vom Markt bisher übersehen wird das Engagement bei Elektrofahrzeugen. Kein anderer europäischer Hersteller dürfte in seiner Entwicklung so weit sein: Die Auftragsbücher sind voll, Elektro-BMWs haben mittlerweile Lieferfristen von bis zu sechs Monaten. Bei einem kontinuierlichen Ausbau der Elektrofahrzeuge ist es keine verwegene Einschätzung, dass es BMW gelingen könnte, im Segment der Luxusfahrzeuge auch Tesla die Marktführerschaft streitig zu machen. Weil die Stammaktien mehrheitlich in festen Händen sind und eine Übernahme nicht vorstellbar ist, bevorzugen wir die Vorzugsaktien. Die haben ein niedrigeres KGV und bieten eine höhere Dividendenrendite. LA
Do & Co: Gourmetkonzern peilt Umsatzmilliarde an
Das Geschäftsjahr 2013/14 (Ende März) ist für Do & Co bestens gelaufen. Die Erlöse des Wiener Cateringkonzerns, der unter anderem weltweit 60 Airlines beliefert, kletterten um 10,4 Prozent auf das Rekordniveau von 636,1 Millionen Euro. Wegen deutlich gesunkener Abschreibungen stieg der Nettogewinn überproportional um gut 14 Prozent auf 26,1 Millionen Euro. Die Aktionäre sollen in Form einer von 50 auf 85 Cent erhöhten Dividende an diesem Erfolg teilhaben. Ein Ende der Wachstumsstory ist nicht in Sicht. Bei der Expansion hat Do & Co derzeit vor allem den US-Markt im Visier. Dort betreibt der Konzern bereits mit 500 Mitarbeitern eine Großküche in New York. Weitere Standorte sind an den Flughäfen Chicago, Los Angeles, San Francisco und Washington geplant. Auf Sicht von drei Jahren will Do & Co den Umsatz auf eine Milliarde Euro nach oben treiben. Das eröffnet auch der Aktie noch viel Spielraum. CS
Wacker Neuson: Milder Winter, gute Geschäfte
Die Aktie von Wacker Neuson hat alle Widerstände der vergangenen Jahre aus dem Weg geräumt. Und es sieht danach aus, als ob die Münchner auch 2014 nicht enttäuschen werden. Zumindest hat das Jahr stark begonnen. Der Hersteller von Maschinen für Bau- und Landwirtschaft hat dank des milden Winters in Europa die Erlöse um 17 Prozent gesteigert. Die Gewinne haben sich sogar verdoppelt. Diesen Vorsprung will das Unternehmen im Laufe des Jahres verteidigen. Der Umsatz soll dabei nach der doch sehr zurückhaltenden Prognose des Vorstands um etwa acht bis zwölf Prozent wachsen, die Gewinnmarge soll auf über 13 Prozent steigen. Auch mittelfristig sind die Wachstumsmöglichkeiten gut: Noch ist Wacker Neuson in Asien nur schwach vertreten, was sich aber ändern soll. Die Aktie ist im historischen Vergleich zwar nicht preiswert, doch die Gewinndynamik kann den Wert über 20 Euro heben. LA
Royal Dutch: Amtsantritt mit positiver Wirkung
Der neue Chef Ben van Beurden ist angetreten, die finanziellen Ergebnisse von Royal Dutch zu verbessern. Problembereiche wie die Förderung in Nigeria und das US-Raffineriegeschäft wurden angegangen. Das zeigt Wirkung beim Aktienkurs, der seit dem Amtsantritt van Beurdens deutlich gestiegen ist. Der Ölkonzern hat in den vergangenen Jahren kräftig investiert. Das sorgt nun dafür, dass das Unternehmen über eine hervorragende Produktionsbasis verfügt. Gleichzeitig muss in den kommenden Jahren weniger investiert werden. Die Ausgaben sind deutlich niedriger als das Betriebsergebnis. Als Folge werden die freien Cashflows in den kommenden Jahren zulegen. Gleichzeitig hat Royal Dutch eine der solidesten Bilanzen der Branche. Die Aktie verspricht dabei eine interessante Gesamtrendite. Dafür sorgen die Dividendenrendite von 4,6 Prozent und ein Kurspotenzial von gut zehn Prozent. LA
Aryzta: Brötchen werden immer größer
So sehen echte Wachstumsstorys aus: Ohne einen nennenswerten Rücksetzer konnte der Schweizer Großbäcker Aryzta Umsatz und Gewinn seit 2008 stetig steigern. Im Schnitt errechnen sich ein jährliches Umsatzplus von 7,5 Prozent sowie ein operativer Gewinnanstieg von 14,2 Prozent. Das aktuelle Geschäftsjahr 2013/14 knüpft nahtlos an den Erfolg an. Nach neun Monaten wies der Konzern einen Erlöszuwachs von 7,1 Prozent aus. Große Erfolge feierte die Bäckerei in Europa mit einem Plus von 18,6 Prozent. Mit den neuen Geschäftszahlen konnten die Eidgenossen einmal mehr die Markterwartungen übertreffen. Berenberg hat daraufhin das Kursziel für die Aryzta-Aktie auf 92 Franken erhöht. Die Analysten gehen davon aus, dass der Firma auch in den kommenden Jahren ein prozentual zweistelliges Ergebniswachstum gelingt. Die Aktie ist eine der süßesten Versuchungen am Schweizer Markt. CI
Henkel Vz.: Stärker mit SexyHair und Insektenspray
Der Konsumgüterkonzern Henkel ist auf Einkaufstour. Für 940 Millionen Euro übernimmt der Persil-Hersteller die Spotless- Gruppe. Der französische Produzent von Waschzusätzen, Insektenschutzmitteln und Haushaltsreinigern setzte im vergangenen Jahr mit 470 Mitarbeitern rund 280 Millionen Euro um. Henkel-Chef Kasper Rorsted betonte, dass die Übernahme unmittelbar einen positiven Ergebnisbeitrag leisten werde. Wenige Tage vor dem Zukauf in Frankreich hatte Henkel schon in den USA zugeschlagen. Die Haarpflegespezialisten SexyHair, Alterna und Kenra waren den Düsseldorfern rund 270 Millionen Euro wert. Die drei Unternehmen erzielten 2013 Erlöse von zusammen rund 140 Millionen Euro. Die vier Zukäufe schlagen zusammen mit 1,2 Milliarden Euro zu Buche. Angesichts der prall gefüllten Kasse muss Henkel allerdings nicht auf Kredite zurückgreifen, sondern finanziert die Akquisitionen aus verfügbaren Barmitteln. FW