Das Management von BNP Paribas hat das Bankhaus von April bis Juni mit Geschick durch die Corona-Krise navigiert und dadurch nur einen kleinen Rückgang bei den Gewinnen hinnehmen müssen. Insbesondere beim Investmentbanking florierten die Geschäfte. Durch den globalen Handel mit Rohstoffen, Devisen und Anleihen legten die Erträge hier um 154 Prozent im Vorjahresvergleich zu.

Durch dieses Geschäftsfeld gestützt, sank daher der Nettogewinn des Geldhauses im zweiten Quartal 2020 nur um 6,8 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Analysten hatten hier im Schnitt mit einem Gewinn von lediglich 1,5 Milliarden Euro gerechnet. Der Konzernumsatz kletterte um vier Prozent auf 11,7 Milliarden Euro.

Einzig die Aufstockung der Summe für die Vorsorge bei Kreditausfällen sorgte bei Experten für Verwunderung. Sie stieg nur um 826 Millionen Euro. Hier haben Mitbewerber wie die britische Barclays oder das spanische Bankhaus Santander deutlich mehr investiert und für die Absicherung fauler Kredite jeweils mehrere Milliarden an Rückstellungen gebildet.

Einschätzung der Redaktion


Die BNP Paribas ist als Konzern durch ihr Prunkstück Investmentbanking langfristig gut aufgestellt. Diese Sparte hat in der jüngeren Vergangenheit gerade bei Begleitung von Unternehmen bei Anleiheemissionen sehr oft ein goldenes Händchen bewiesen und dabei hohe Erträge erwirtschaftet. Nur bei der Risikovorsorge für faule Kredite könnten die Franzosen ein wenig konservativer vorgehen und hier mehr Kapital zur Verfügung stellen.

Die BNP-Aktie hat zu ihrem Jahreshoch von rund 53,00 Euro noch viel Luft nach oben. Aktuell notiert der Titel bei 35,88 Euro, ein Plus von 4,3 Prozent zum Vortagsschluss. Langfristig denkende Anleger könnten sich daher auf dem aktuellen Kursniveau Anteilsscheine von BNP Paribas ins Depot legen.

Unsere Empfehlung:
Kaufen mit Kursziel 42,00 Euro
Stopp bei 28,00 Euro