Der Anlageklasse grüner Anleihen mangelt es weder an Emittenten noch an Investoren. Die Niederlande, Belgien, Frankreich, Irland und Polen haben schon entsprechende Zinspapiere aufgelegt. Jüngst emittierte auch die Bundesregierung ihren ersten grünen Bond und sammelte 6,5 Milliarden Euro ein. 2021 will Deutschland grüne Anleihen im Gesamtvolumen von acht bis zwölf Milliarden Euro auflegen. Die Mittel werden ausschließlich zur Finanzierung nachhaltiger Projekte verwendet.
Auch die EU treibt den ökologischen Umbau voran. Im Rahmen des Corona-Wiederaufbauprogramms will sie grüne Anleihen in Höhe von 225 Milliarden Euro auflegen. Damit wird die Staatengemeinschaft das Volumen übertreffen, das insgesamt im vergangenen Jahr weltweit an grünen Anleihen emittiert wurde. Zudem begeben immer mehr Unternehmen grüne Anleihen. Auch sie haben kein Problem, die Papiere zu platzieren. Gesetzliche Regeln für grüne Anleihen gibt es allerdings laut der Fondsgesellschaft BNP Paribas nicht. Die Gläubiger können daher nicht absolut sicher sein, dass der Emittent die Mittel tatsächlich und in vollem Umfang für ökologische Zwecke nutzt.
Konsequente Impact-Kontrolle
Bevor er investiert, spricht Arnaud-Guilhem Lamy daher nicht nur vor Auflage einer grünen Anleihe mit den jeweiligen Emittenten. Der Fondsmanager des BNP Paribas Green Bond hält den Kontakt auch über die gesamte Laufzeit des Bonds hinweg. Legen die Emittenten keinen detaillierten Impact-Report vor, fällt die Anleihe aus seinem Anlageuniversum.
Im 152 Positionen umfassenden Portfolio des Fonds finden sich grüne Staatsanleihen europäischer Länder, nachhaltige Papiere aus Kanada, den USA und Chile sowie grüne Unternehmensanleihen aus dem Versorgungssektor und der Automobilbranche. Alle Bonds sind mit Investment Grade beurteilt. Sie weisen im Schnitt einen Kupon in Höhe von 1,1 Prozent auf. Seit Jahresanfang legte der Fonds 3,2 Prozent zu, auf Sicht von drei Jahren erzielte er ein Plus von 6,9 Prozent.