Steuerabzug
Vielen Dank für Ihre Berichterstattung über General Electric (Ausgabe 35), die ich als GE-Aktionär besonders aufmerksam verfolge. Ein paar Anmerkungen habe ich dazu jedoch. Ob Buchwerte den tatsächlichen Marktpreisen entsprechen und ob alle Verpflichtungen wirklich in voller Höhe in den Büchern dargestellt werden, das ist kein spezifisches GE-Problem, sondern gilt für alle Unternehmen. Früher oder später macht es sich in der Bilanz bemerkbar. Außerdem erwähnen Sie den Verkauf des Biopharmabereichs Anfang des Jahres. Ich weiß nur von dem Spin-off von Wabtec im März 2019, aber Wabtec ist Transport. Leser der Redaktion bekannt
Börse ONLINE: Im Februar hat GE gemeldet, das Biopharmageschäft an Danaher zu verkaufen. Der vereinbarte Kaufpreis wurde damals mit 21,4 Milliarden Dollar angegeben. Ansonsten können wir gespannt sein, wie es bei GE weitergeht. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass bei vielen dieser Attacken ein wahrer Kern vorhanden ist. Und bei GE wird das wohl auch der Fall sein.
Nach mehr als 20 Jahren, in denen alles Schlechte weggedrückt wurde, fördern Aufräumarbeiten die Leichen hoch, was natürlich auch anderswo der Fall ist. Immer wenn Aufräumarbeiten mit hohen Schulden einhergehen, wird es besonders gefährlich für Aktionäre.
Fonds mit Kursverfall
Vor Jahren war der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen eine gute und gleichmäßig wachsende Investition, mit der ich viel Freude hatte. Sie haben ihn meines Wissens letztmals im Januar 2018 empfohlen, allerdings ohne Stoppkurs wie immer bei Fonds. Seit Mai 2018 sinkt der Kurs. Was ist Ihre Meinung zu diesem Fonds: durchhalten oder verkaufen? Leser der Redaktion bekannt
Börse ONLINE: Ein Aktienfonds sollte mit einem langfristigen Anlagehorizont erworben werden. Die gebundenen Mittel sollten nicht für Zahlungsverpflichtungen vorgesehen sein. Falls Sie ausreichend Zeit haben, sollten sie überlegen, warum Sie den Fonds gekauft haben. Es ist ein aktiv gemanagter Fonds, der niedrig bewertete europäische Nebenwerte bevorzugt. Wir haben das Fondsmanagement kontaktiert und folgendes Statement erhalten: "Seit Anfang 2018 verzeichnen europäische Value-Nebenwerte gegenüber großen Aktien und besonders gegenüber US-Unternehmen eine schwächere Wertentwicklung.
Aus diesem Grunde konnten unsere beiden Ertragsquellen Aktienselektion und Asset Allokation nicht die gewohnten positiven Ergebnisse bringen. So waren wir nach einem schwachen Jahr 2018 zum Jahresanfang 2019 zu defensiv positioniert. Das Problem haben wir erkannt und die entsprechenden Maßnahmen ergriffen. Wir sind überzeugt, dass sich die Schere zwischen europäischen Value-Nebenwerten und großen Aktien auch wieder schließen wird." Das heißt für Sie: Wenn europäische Nebenwerte in ihrem Vermögensaufbau weiter eine Rolle spielen sollen, können sie engagiert bleiben.
Amtszeit lang vorbei
Wenn Sie schon Ungarn, Polen und Tschechien als "Rebellentrio" für Anleger porträtieren (wie in der Ausgabe 35), sollten auch die Politiker die richtigen sein. Beata Szydlo ist seit Ende 2017 nicht mehr Premierministerin in Polen! Leser der Redaktion bekannt
Börse ONLINE: Wir wollten auch nicht nur die Regierungsverantwortlichen im Bild zeigen, sondern alle Politiker, die als gefährlich für die EU gelten. Leider hat das System in der Bildunterschrift das Wort "ehemalige" in "Polens ehemalige Regierungschefin" verschluckt. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.